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Pflanzenschutzempfehlungen vom 29.6.2016

Krautfäule lässt nicht locker, Fusarium-Symptome im Weizen, Rüben: Erste Cercospora im Süden, Grünlandunkräuter ausschalten

Lesezeit: 5 Minuten

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW)


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Aktuelle Situation


Vor allem im Westen und Norden Deutschlands ziehen auch in den nächsten Tagen wiederholt dichte Wolken mit Regengüssen durch und die Temperaturen steigen nur selten über 20 °C. Im Süden lässt sich die Sonne zwar häufiger blicken, dafür sind dort bei Höchstwerten nahe an 25 °C immer mal wieder Blitz und Donner dabei. Und auch am ersten Wochenende im Juli ändert sich daran nur wenig: Bei Temperaturen von 20 °C (Westen und Norden) oder 25 °C (Süden und Osten) ziehen fast überall Schauer durch.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Krautfäule: Halten Sie durch!


Fast flächendeckend ist der Infektionsdruck von Phytophthora in Kartoffeln weiterhin hoch. Nur im Nordosten ist der Krautfäule-Druck wegen der Trockenheit noch moderat. Im Nordwesten hingegen breitet sich der Erreger explosionsartig aus. Der Druck geht oft von Ausfallkartoffeln aus. Selbst in gut behandelten Beständen kann man Befall finden. Auffallend ist dabei der hohe Anteil an Wipfelbefall. Die feuchtwarme Witterung sorgt für einen schnellen Neuzuwachs. Fahren Sie deshalb in kürzeren Abständen von 5 bis max. 7 Tage auf den Acker, um auch den Blattneuzuwachs bzw. die Wipfel zu schützen (sofern befahrbar).

Für Stoppspritzungen empfehlen sich die Cymoxanil-haltigen Fungizide (z.B. Proxanil, Carial Flex, Tanos, Curzate M WG, Zetanil M) in Kombination mit Ranman Top oder Fluazinam-haltigen Produkten (z.B. Shirlan, Banjo, Carneol, Nando, Terminus, Winby) in vollen Aufwandmengen. Wiederholen Sie die Stoppspritzungen in kurzen Abständen von 3 Tagen mehrmals. Da die meisten Krautfäulefungizide mit einem Spritzabstand von sieben Tagen zugelassen sind, müssen Sie bei kürzeren Abständen die Produkte wechseln.





 


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Kartoffelkäfer im Anmarsch


Nicht nur für Krautfäule war die Witterung der letzten Tage optimal. Auch die Anzahl der Larven des Kartoffelkäfers hat regional stark zugenommen. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 15 Larven je Pflanze. Einsetzen können Sie z.B. 80 g/ha Actara, 300 ml/ha Biscaya, 60 ml/ha Coragen, 35 g/ha Dantop, 50 ml/ha Decis forte, 125 g/ha Mospilan SG oder 50 ml/ha SpinTor. Als biologische Produkte stehen Ihnen 2,5 l/ha NeemAzal-T/S und 5 l/ha Novodor zur Verfügung. Beachten Sie bei der Anwendung von Insektiziden unbedingt die Bienenschutzauflagen. Läuse sind in den Beständen momentan kein Problem.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Taube Ähren im Weizen


Nach den feuchtwarmen Bedingungen zur Weizenblüte sieht man jetzt, z.B. im Raum Heilbronn, Weizenbestände, die die typische Taubährigkeit zeigen. Außerdem sind einzelne Ährchen lachsig-rosa verfärbt. Besonders betroffen sind anfällige Sorten nach Mais. Aber auch Weizen nach Raps zeigt Symptome. In Versuchen sieht man nun die Anfälligkeit der einzelnen Sorten. Ein Großteil der Fungizide ist maximal bis EC 69, vereinzelt bis EC 71 zugelassen. Zusätzliche Behandlungen nach der Ährenbehandlung bringen keinen Vorteil und sind nicht erlaubt. Wie hoch die tatsächliche Belastung mit Mykotoxinen ausfällt, können Sie durch eine Beprobung des Ernteguts im Labor überprüfen.

 


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Ackerbohnen vergilben nesterweise


In Ackerbohnen sieht man im Süden und Nordwesten momentan auffällig viele gelbe Nester, die im Wuchs zurückbleiben. Bei genauerer Betrachtung stirbt an diesen Stellen das obere Drittel der Pflanze ab und vergilbt. Die Ursache ist sehr wahrscheinlich eine Viruserkrankung, die Läuse übertragen. Die Symptome sind allerdings nicht unbedingt typisch für die Blattrollkrankheit oder das Gewöhnliche Ackerbohnenvirus. Beim Blattrollvirus werden die Blätter grünlich bis gelb, stehen im spitzen Winkel nach oben und sind tütenförmig nach oben eingerollt. Beim Gewöhnlichen Ackerbohnenmosaikvirus sind die Blätter hell bis dunkelgrün gescheckt. Die Ränder der Blattflecken sind deutlich begrenzt. Eine Untersuchung der betroffenen Pflanzen im Labor steht noch aus. Ein weiterer möglicher Grund ist die extrem hohe Bodenfeuchte in den betroffenen Regionen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Grünland: Disteln und Ampfer ausschalten


Wer sein Grünland wegen der Nässe zur Heugewinnung noch nicht schneiden konnte, muss jetzt verstärkt mit Disteln und Ampfer rechnen. Disteln können Sie nach dem Wiederaustrieb recht einfach z.B. mit 2 l/ha U 46-M fluid behandeln. Ampfer samt teilweise jetzt schon aus. Im Boden ist der Samen über Jahre keimfähig, selbst durch die Darmpassage der Tiere oder in der Gülle leidet die Keimfähigkeit nicht. Im Sommer empfiehlt es sich, nach Neuauswuchs mit zugelassenen Fluroxypyr-haltigen Produkten, wie z.B. Lodin, zu behandeln. Bei breiterer Verunkrautung empfiehlt sich das Mittel Ranger.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben: Noch wenig Krankheiten


Nach den hohen Niederschlägen melden die Länder fast nur Pseudomonas-Blattflecken (bräunlicher Fleck ohne schwarze Punkte) in den Rüben, so z.B. Schleswig-Holstein. Die bakteriellen Blattflecken können Sie mit Fungiziden nicht behandeln. Wie zu erwarten war, gibt es in Baden-Württemberg und Bayern vereinzelt ersten Befall mit Cercospora. Im Nordosten leiden die Rüben unter Wassermangel.



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