Krankheiten vorbeugen
Pflegeschnitt oder Beweidung: Grünland über den Winter kurz halten
Um auch bei mildem Herbst mit einem gesunden Grünlandbestand über den Winter zu kommen, rät unsere Expertin, diesen möglichst kurz zu halten. Möglich sind ein Schnitt oder die Beweidung.
Unsere Expertin: Katharina Weihrauch, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
Durch die Trockenheit und nachfolgende Nässe ist es nun wichtig, das Grünland mit den richtigen Maßnahmen gut über den Winter zu bringen.
Ebenso wie Getreide auf dem Acker können Pilzkrankheiten auch Gräser im Grünland befallen. Besonders in feuchten Jahren können sich Roste teils stark verbreiten. Um das zu verhindern, empfiehlt es sich, den Grünlandbestand mit einer Aufwuchshöhe von maximal 10 cm in die Vegetationsruhe zu schicken. Somit können sich durch die geringere Oberfläche weniger Pilze auf dem Gras ausbreiten. Außerdem ist das kurze Gras weniger Frostempfindlich und wächst zum Vegetationsbeginn sauber auf.
Winterbeweidung bringt mehrere Vorteile
Gerade bei mildem Herbst und später Güllegabe oder wenn vor dem Winter zu früh geschnitten wurde, besteht die Gefahr, dass die Bestände zu lang in den Winter gehen. Dann ist ein Pflegeschnitt oder eine Winterbeweidung z. B. mit Schafen notwendig. Der Schafhalter kümmert sich hierbei um die Weidetierdokumentation und die Schafe kürzen den Bestand auf die gewünschte Länge ein. Zudem verbleibt der Kot direkt auf der Fläche und die Tiere planieren Maulwurfshügel und treten Wühlmausgänge zu.
Auch die Nachbeweidung durch Schafe von im Sommer mit Rindern und Pferden beweideten Flächen hat positive Effekte: Durch den selektiven und bei Pferden tiefen Verbiss können sich Unkräuter - vor allem von Ampfer und Brennnesseln - stark ausbreiten. Schafe verbeißen diese Unkräuter zuverlässig und reduzieren so den Druck für die folgende Saison.
Die Winterschafbeweidung als Pflegemaßnahme darf frühestens sechs Wochen nach einer Nachsaat beginnen, damit Graswurzeln noch genügend Reservestoffe für einen guten Start in das Frühjahr einlagern können. Denn zwei Wochen braucht die Nachsaat zum Auflaufen und der Keimling vier weitere Wochenm um sich zu etablieren.
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