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Präziser Pflanzenschutz per Drohne: So funktionierts

Unkraut per Drohne erfassen und Pflanzenschutz einsparen? Darüber wird Drohnen-Pionier Konrad Harbort bei "Landwirtschaft im Dialog" am 15.04. in Berlin berichten. Wir haben vorab mit ihm gesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten

Konrad Harbort

Der Landwirt aus Mecklenburg-Vorpommern bietet Drohnenflüge über seine Firma Corvus Consulting als Dienstleistung an. Seine spezielle Flächendrohne kann bis zu drei Stunden in der Luft bleiben und 450 ha kartieren. Neben Unkrautnestern kartiert er u.a. auch Wildschäden und erstellt Applikationskarten. Zudem berät er andere Landwirte zu digitalen Lösungen.

Herr Harbort, wie kamen Sie dazu, Drohne und Pflanzenschutz zu kombinieren?   
Harbort: Die Drohnentechnologie hat mich schon seit vielen Jahren fasziniert. Ich sehe ein großes Potential in dieser Technologie, um Flächen teilflächenspezifisch zu managen und Probleme aus der Luft zu erfassen.

Welche Schadorganismen kann die Drohne erfassen?
Harbort: Aktuell kann man Drohnen schon sehr gut zur Kartierung von Beikräutern und –gräsern nutzen. Allerdings ist es noch eine große Herausforderung die jeweiligen Kräuter und Gräser zu unterscheiden. Auch einige Krankheiten lassen sich so teilweise kartieren, darunter z. B. Cercospora in Zuckerrüben.

Wie läuft der Drohneneinsatz in der Praxis ab?
Harbort: Zuerst macht man sich am besten ein Bild vor Ort und schätzt ab, ob es zum aktuellen Zeitpunkt sinnvoll ist, die Fläche zu kartieren. Ist dies der Fall, kann man am PC mit der passenden Software einen Flugplan. Dabei ist darauf zu achten, ob es Flugbeschränkungszonen in dem zu befliegenden Gebiet gibt. Der Plan wird anschließend auf den Controller der Drohne abgespeichert und die Drohne startklar gemacht.

Steht einem Flug rechtlich nichts im Wege, starten wir die Drohne. Die fliegt dann selbstständig die Fläche ab. Dabei werden – gesteuert durch den Flugcontroller- Einzelbilder aufgenommen. Nach der Landung werden die Fotos dann mit einer Spezialsoftware zu einem Orthofoto (Anmerkung d. Redaktion: verzerrungsfreies, georeferenziertes Luftbild) zusammengesetzt oder einzeln ausgewertet.

Pflanzenschutz: Mit Sicherheit!

Welche Erfahrungen Konrad Harbort sonst mit seiner Drohne in der Praxis gesammelt hat, berichtet er live in einer neuen Ausgabe unseres Diskussionsformats "Landwirtschaft in Dialog".

Denn am 15. April 2025 ab 19 Uhr wollen wir das Thema "moderner Pflanzenschutz" neu diskutieren - gemeinsam mit praktischen Landwirtinnen und Landwirten, Wissenschaftlern und Kritikern in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin. Dabei sind:

  • Prof. Andreas von Tiedemann, Georg-August-Universität Göttingen

  • Dr. Anna Catharina Voges, Landwirtin und DLG-Vorstand

  • Dr. Jörn Wogram, Leiter des UBA-Fachgebiets Pflanzenschutzmittel

  • Michael Wagner, Präsident Industrieverband Agrar e. V.

  • Jörg-Andreas Krüger, NABU-Präsident

  • Jörg Hilbers, Geschäftsführer Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse

  • Konrad Harbort, Landwirt und Geschäftsführer Corvus Consulting

Alle, die nicht vor Ort teilnehmen können, können, die Veranstaltung auf YouTube verfolgen. Für den Zugang zum Livestream ist keine Anmeldung erforderlich.

Welche Einsparungen an Herbiziden macht der Drohneneinsatz möglich?

Harbort: Es kommt darauf an, wie hoch das Unkrautaufkommen und die Auflösung der Bilder ist. Je höher beide sind, desto geringer die Flächenleistung - das erhöht die Kosten. Außerdem spielt eine Rolle, welche Technik auf dem Betrieb vorhanden ist.

Will man Spot Spraying einsetzen, sind Einsparungen von bis zu 80% der Aufwandmenge möglich. Allerdings sind die Anforderungen an die technischen Voraussetzungen und das Know-how extrem hoch!

Wer mit Patch Spraying – also einer Behandlung von größeren Beikrautnestern beginnt, kann meiner Einschätzung nach bis zu 60% einsparen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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