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R.A.G.T – Der Multi-Kulturen-Züchter

Familiengeführt, mit bodenständigem Charakter beschreibt sich das Saatgutunternehmen RAGT. Wie die Firma aufgebaut ist, wo die Wurzeln liegen und was für die Zukunft geplant ist, lesen Sie hier.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir stehen mit beiden Beinen auf dem Boden. Den unabhängigen, bodenständigen Einfluss der Gründerfamilien spürt man noch heute im Unternehmen.“ Das sagte Dr. Thomas Mellinger, Deutschland-Geschäftsführer des Pflanzenzuchtunternehmens RAGT am Donnerstag in Frickenhausen am Main.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der französischen Firma gab er Einblick in die Geschichte der früheren Genossenschaft, die nach den Regionen benannt ist, aus denen die Landwirte stammten: Rouergue, Auvergne, Gévaudan und Tarnais im Süden Frankreichs.

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1962 begann RAGT mit der Pflanzenzüchtung und ist heute ein mittelständisches, nach wie vor von Landwirten geführtes Pflanzenzüchtungsunternehmen, das aber weltweit tätig ist. Jährlich werden rund 150 neue Sorten aus 24 verschiedenen Kulturarten zugelassen. „Die Hälfte der Nudeln in Frankreich besteht aus RAGT Durum, jedes vierte Baguette in Europa aus RAGT Weizen und ca. 50 % der verkauften Biere in Europa sind mit RAGT Braugerste gebraut.

Während die Anfänge der Züchtung hauptsächlich dem Mais galten, bearbeitet RAGT heute neben Mais, Getreide, Raps und Gräsern auch Sojabohnen, Ackerbohnen, Körnererbsen, Sonnenblumen, Hirse und Zwischenfrüchte. Die Marktanteile beschreibt Mellinger wie folgt für Deutschand (nach Tonnage abgesetzten Saatgutes):

„Bei Raps kamen wir aus dem Nichts, da sind 6 % schon ernorm“, so Mellinger weiter. Und auch beim Weizen sei man erst 2010 ernsthaft eingestiegen. Der aus dem deutschen Zuchtprogramm stammende Winterweizen RGT Reform sei inzwischen die meistangebaute Sorte Deutschlands und Europas. Noch erfolgreicher sei die Braugerste RGT Planet, die heute die weltweit meistvermehrte Braugerste ist. „Innerhalb kürzester Zeit hat sich RAGT auch im Rapsbereich zu einem bedeutenden Anbieter entwickelt. 2015 wurden die Vertriebstätigkeiten in dieser Kulturart intensiviert und mit Trezzor steht eine Sorte mit riesigem Potenzial zur Verfügung“, erklärt der Geschäftsführer.

Angesichts des Klimawandels schenkt RAGT Saaten Deutschland nun den sogenannten „neuen“ Kulturarten wie Sojabohnen, Hirse und Sonnenblumen immer mehr Aufmerksamkeit und will dem deutschen Markt dank intensiver Züchtung und Selektion auch für diese Arten leistungsstarke und -stabile Sorten liefern. Dabei würden Fusarien und Pilzresistenzen immer wichtiger; insbesondere da es zunehmend Einschnitte bei den Pflanzenschutzmitteln gebe.

Fakten

Das Unternehmen mit Sitz in Rodez (Frankreich) hat 18 Niederlassungen weltweit und 19 Zuchtstationen in Europa. Die deutschen Zuchtstationen befinden sich in Saerbeck, Silstedt und Ottmering. Der Umsatz der RAGT-Gruppe betrug 2017/18 351,9 Mio. Euro, davon in der Saatgutsparte 206,1 Mio. Euro. Die deutsche RAGT Saaten GmbH machte über 30 Mio. Euro Umsatz. Die Dividende liegt jährlich zwischen 5 und 10 %. 15 % des Umsatzes fließt in die Forschung.

Für RAGT arbeiten weltweit 1.317 Menschen in Vollzeit, 861 in der Saatgutsparte; in Deutschland über 50.

Ausblick

Ziel für die kommenden Jahre ist laut Mellinger, das erreichte Niveau zu halten. „Unter den heutigen Rahmenbedingungen ist das schon eine Herausforderung“, so der Deutschland-Chef. Langfristig bleibe aber natürlich das Ziel eines weiterhin gesunden Wachstums. Dazu sollen die Erneuerung des Maisportfolios, die weitere Verstärkung der Züchtungsaktivitäten bei Sojabohnen und Sorghum sowie neue Sortentypen bei Getreide und Raps maßgeblich beitragen.

Eine wichtige Wachstumssäule für RAGT bleiben strategische Partnerschaften und Zukäufe. Aufgrund zunehmender Witterungsextreme setzt RAGT künftig verstärkt auf die Bereitstellung von Sortenalternativen mit hoher Stresstoleranz und exzellenten Resistenzeigenschaften für den Bio- und den konventionellen Anbau. Durch die Wahlmöglichkeiten will RAGT Landwirten größere Ertragssicherheit geben.

Um Landwirte bestmöglich über Ertrags- und Qualitätsleistungen sowie agronomische und Resistenzeigenschaften der einzelnen Sorten informieren zu können, will das Unternehmen sowohl den züchtereigenen, deutschlandweiten Versuchsanbau für Mais als auch Großparzellenversuche für wichtige Kulturarten weiter ausbauen.

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