Rapssorten mit Krankheitsresistenz sind ein Schwerpunkt der Rapool-Ring GmbH – und angesichts des zunehmenden Drucks von Erregern sowie wegfallender Pflanzenschutzmittel wollen die Züchter diesen Kurs weiterverfolgen. Das zeigt sich auch bei den neuen Sorten.
Bei einem Pressetermin gab die Züchtergemeinschaft kürzlich Einblick in ihre Züchtungsarbeit.
Resistente und robuste Sorten im Fokus
So besitzt die Neuzulassung Churchill nicht nur einen sehr hohen Ölgehalt, sondern vereint auch als einzige Sorte auf dem deutschen Markt eine Resistenz gegen Phoma und gegen Cylindrosporium. Beide sollen bereits frühzeitig im Keimlingsstadium wirken. Dazu kommt noch die verbreitete Resistenz gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV). Gerade Cylindrosporium (Graufleckenkrankheit) profitiert laut Rapool besonders von den zunehmend milden Wintern.
Die neue Sorte Detlef hatte unter den Neuzulassungen 2024 den höchsten Ölertrag, gilt als umwelt- und ertragsstabil und soll gleichzeitig eine besonders gute Widerstandskraft gegen Verticillium besetzen. Sowohl Detlef als auch Churchill sollen laut Züchterangaben gut mit den im Nordosten verbreiteten Frühsaatterminen zurechtkommen.
Ein besonders umfangreiche Resistenzpaket besitzt die Sorte Crown, die insgesamt fünf Resistenzgene gegen Kohlhernie, Phoma, TuYV und Cylindrosporium in sich trägt.
Neue Rapsart für warme Regionen
Als Neuheit hat das Unternehmen zudem eine ganz neue Rapsart in der Pipeline, den sogenannten Runner-Typen. Die Hybride aus Sommer- und Winterraps soll weniger Vernalisationsreize benötigen als Winterraps und zudem früher abreifen.
Damit passt der sogenannte Runner-Raps vor allem in wärmere Länder, in denen der Anbau von Winterraps aufgrund der milden Winter nicht möglich ist,z.B. in Südosteuropa oder Südamerika. So könnte der neue Runner-Typ bei immer wärmeren Temperaturen und milderen Winter langfristig auch den Rapsanbau in Mitteleuropa absichern. In Europa ist der neue Typ aktuell aber noch nicht zugelassen.