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Nachfrage explodiert: Das sind die ertragsstarken Rapssorten 2022

Die aktuellen Preise lassen den Rapsanbau wieder attraktiver erscheinen. Herausfordernd bleibt er aber dennoch. Setzen Sie auf ertragsstabile Sorten.

Lesezeit: 5 Minuten

Unser Autor: Matthias Keimerl, N.U. Agrar GmbH

Die globale Nachfrage nach pflanzlichen Ölen ließ den Rapspreis in schwindelerregende Höhen steigen. Deshalb – und oft auch wegen der überragenden Vorfruchtwirkung – wollen viele Landwirte die Anbaufläche vom Raps ausweiten oder ihn wieder in die Fruchtfolge aufnehmen.

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Robuste Sorten sind gefragt

Aber: Wetterextreme als Folge des Klimawandels setzten dem Raps in den letzten Jahren zu. Die aktuellen Sorten mussten in verschiedenen Umwelten mit unterschiedlichster Witterung ihre Leistungsfähigkeit beweisen. Die Robustheit einer Sorte gegen Hitze, Kälte, Trockenheit, Nässe oder Spätfrost war gefragter denn je.

Die verstärkt auftretende Trockenheit selektierte Sorten mit höherer Trockenheitstoleranz. Kaum beansprucht wurde zuletzt hingegen die Winterhärte. In Regionen mit hoher Kahlfrostgefahr sollte sie, genau wie die Neigung zum Überwachsen im Herbst, dennoch ein wichtiges Kriterium sein.

Die Entwicklung der Sorten als Reaktion auf administrative Eingriffe der letzten Jahre (Verbot der Neonicotinoide, DüV) zeigt sich in der Toleranz gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV), die man sehr schnell in neue Sorten integrieren konnte. Auch kommen neue Sorten mit weniger Stickstoff aus als ältere.

Die Idealsorte sollte ein „Alleskönner“ sein und vor allem jedes Jahr konstant hohe Erträge bringen. Ertragsstabilität auf höchstem Niveau ist daher eines der wichtigsten Kriterien für die Sortenwahl. Sie ist im Rangtest in der Übersicht dargestellt. Eine Sorte mit Rang 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und ist uneingeschränkt zu empfehlen.

Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region gut geeignet. Bei Rang 3,5 bis 5,0 schwanken sie stärker im Ertrag oder können mit den Spitzensorten nicht ganz mithalten. Bei noch höherem Rang schneiden andere Sorten meist besser ab. Die Empfehlung beschränkt sich auf fünf Sorten pro Region, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch andere Sorten für den Anbau geeignet sind.

Empfehlung für 2022

Berücksichtigt man die unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für 2022 folgende Orientierung:

  • Sandböden im Norden und Nordwesten (meist ausreichende Niederschläge): Hier zählen Ambassador, Smaragd, Ludger, Ivo KWS, Heiner und Architect zu den ertragsstärksten Sorten. Auf den Geeststandorten überzeugte vor allem Ambassador.
  • Sandböden mit längerer Frühjahrstrockenheit (Ostniedersachsen, Altmark, Südmecklenburg, Nordbrandenburg): Als neue Sorten empfehlen sich Ivo KWS und Ambassador. Bewährt haben sich Ludger, Smaragd und Heiner.
  • Sandstandorte mit Frühjahrs- und Sommertrockenheit (Sachsen, Südbrandenburg): Ludger, Smaragd und Ambassador. Schon länger bewährt haben sich Architect und DK Exception.
  • Auf den Lehmböden im Norden (NW-Mecklenburg, Ostküste S-H) erwiesen sich bei meist ausreichenden Niederschlägen Ivo KWS sowie Ambassador, Smaragd, Ernesto KWS und Ludger als relativ ertragsstabil.
  • Auf den trockeneren Lehmböden im Nordosten (Vorpommern, Uckermark) schnitten vor allem Ivo KWS, Smaragd, Ambassador, Heiner und Ludger gut ab.
  • Im Nordwesten und auf den Löss­standorten in Südniedersachsen und Nordhessen zeigten sich Smaragd, Ivo KWS und Ernesto KWS ertragsstabil. Auch Ludger und DK Expansion sind für diese Standorte geeignet.
  • Für die Lössstandorte im Mitteldeutschen Trockengebiet sind Ambassador, Heiner, Smaragd, DK Exlibris und Ludger zu empfehlen.
  • Auf den Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste sind Ivo KWS, Smaragd, Ambassador, Ernesto KWS sowie Algarve und Armani die Favoriten.
  • In den Höhenlagen des Sauerlands, der Eifel und im Hunsrück lagen Ivo KWS, Heiner, DK Expansion, Smaragd und Ambassador vorne. In den Höhenlagen in Ostwestfalen, Nordhessen und Südniedersachsen waren Smaragd, Ambassador, Ludger, Algarve und DK Expansion unter den besten Sorten. Weiter östlich in den Höhenlagen in Sachsen und Thüringen sind Ludger, Smaragd, Ambassador sowie Architect und DK Exlibris geeignet. Auf den ost- und nordbayerischen Höhenlagen zeigten sich die Sorten Ernesto KWS, Smaragd, Advocat und Ludger als ertragssicher, auch Architect konnte dort noch mithalten. In den höheren Lagen Südwestdeutschlands schnitten vor allem Ernesto KWS, Puzzle, Smaragd, DK Expansion und Architect gut ab.
  • Im Gäu und Tertiären Hügelland in Süddeutschland lieferten Smaragd, Ludger, Ernesto KWS, DK Expansion und Architect hohe und sichere Erträge.

Sorten für Kohlhernieflächen

Tritt Kohlhernie auf, sollte man auf resistente Sorten setzen. Bei starkem Befall ermöglichen diese gute Erträge, wohingegen Sorten ohne Resistenz deutlich im Ertrag abfallen und die Fläche weiter verseuchen. Infrage kommen: Croozer, Crocodile, DK Plasma, DK Placid, LG Alledor, LG Alltamira, SY Alibaba, SY Alix, PT284.

Zur neuen Saison erstmals zugelassen sind Crossfit, DMH 526, LG Scorpion und SY Aliboom und SY Aliwin. Neuere Sorten weisen in der Regel eine weitere Ertragssteigerung auf, sodass der Ertragsunterschied zu konventionellen Sorten nur noch minimal ist. Zudem sind die neuen Sorten teils auch mit einer TuYV- und/oder Phomaresistenz versehen.

Um einen teilweise bereits erfolgten Resistenzbruch bestimmter Kohlhernierassen nicht zusätzlich anzuschieben, sollte ein Anbau dieser Sorten nur auf Befallsflächen erfolgen.

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