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Regenwetter verzögert Maisaussaat: Was ist nun zu tun?

Aktuell geht mit jeder Woche ohne Maisaussaat Ertrag verloren. Bald ist es zu spät für die späten Reifezahlen, dabei ist das Saatgut doch schon gekauft. Hier finden Sie Tipps.

Lesezeit: 3 Minuten

In vielen Regionen Deutschlands kommen Landwirte aktuell kaum auf die Felder. Vor allem in Bayern sind die Böden noch viel zu nass. Auch der Mais ist vielerorts noch nicht gesät, wie unsere Umfrage von vorgestern zeigt. Von den 1 086 Teilnehmern haben bislang nur knapp 50% ihre Maisflächen fertig bestellt.

Späte Reifezahlen möglichst bald säen

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Doch was tun, wenn es in der nächsten Woche noch immer zu nass für die Saat ist? „Kommen Silomaissorten mit Reifezahlen von S 260 bis 290 jetzt nicht in den Boden, wird es zumindest für nordwestdeutsche Verhältnisse schwierig“, sagt Berater Norbert Erhardt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Das wirke sich besonders auf die Kolbenanteile und ausreichende Trockenmassegehalte in Körnern und Kolben aus. Denn in der mittelspäten Reifegruppe (Reifezahlen 260 bis 290) benötigen die Pflanzen eine Temperatursumme (Basis 6°C) von mindestens 1600° um reif werden zu können. Die vergleichsweise langen Tage begünstigen dann vegetative Wachstum, sodass die Kolbenanteile niedriger ausfallen.

Die weitere Entwicklung hängt aber stark von der Witterung ab. „Bei warmen Temperaturen kann sich auch später Mais noch gut entwickeln“, erklärt der Berater. Dann könne er womöglich sogar bessere Erträge bilden als Bestände, die auf verschlämmten nassen Flächen gesät wurden. Bleibe die Witterung hingegen kühl, sind Probleme vorprogrammiert, so Erhardt.

Frühe Reifezahlen von Vorteil

Bei später Aussaat sind auch Sorten mit früherer Reifegruppe noch eine Möglichkeit. Erhardt hat bereits von Landwirten gehört, dass sie ihre Biogas-Sorten (S250 bis S290) für das nächste Jahr aufheben und sich stattdessen Saatgut mit früheren Reifegruppen um die S200 kaufen.

Wer nun neues Saatgut kauft, kann aber oft keine große Auswahl mehr erwarten. Nicht jede frühe Sorte ist aktuell noch lieferbar, oft sind auch nur noch ältere Sorten verfügbar.

Keine Maissaat nach Mitte Juni

„Das Risiko schlechter Erträge steigt generell, je später die Aussaat erfolgt. Jede Woche nach Anfang Mai, kostet im Mittel der Jahre rund 5 % Ertrag“, nennt Erhardt eine Faustzahl. Nach Mitte Juni ist das Maislegen dem Berater zufolge aber nicht mehr sinnvoll. Danach steige selbst mit frühen Sorten das Risiko, dass der Mais zu spät blüht und keine Kolben mehr bilden kann.

Die Wirtschaftlichkeit des Körnermaisanbaus leide bei später Aussaat neben möglichen Mindererträgen zusätzlich durch die späte Reife. Das habe hohe Feuchtegehalte und entsprechende Trocknungskosten zur Folge. Nach Möglichkeit ist bei den späten Aussaaten dann die Verwertung als Silomais zu prüfen, rät Erhardt.

Saatgut richtig fürs nächste Jahr einlagern

Ein Austausch des Saatgutes beim Händler ist oft nicht möglich; nur wenige Züchter bieten einen solchen Service an. Wer das diesjährige Maissaatgut bis zum nächsten Jahr einlagern will, sollte auf die richtigen Bedingungen achten.

Das Lager sollte möglichst trocken und kühl sein, um die Saatgutqualität zu erhalten. Im nächsten Jahr empfiehlt sich vor der Aussaat eine Keimprobe, um die Keimfähigkeit zu überprüfen. Probleme mit den Saatgutbeizen erwartet Erhardt nicht. „Das Maissaatgut ist in diesem Jahr standardmäßig mit Redigo M als fungizide Beize behandelt. Redigo M ist bis zum 30.6.2024 zugelassen. Maissaatgut, das mit Redigo M gebeizt ist, darf daher auch im Frühjahr 2024 noch ausgesät werden.

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