Agrarforschung
Rehkitzrettung im Grünland: LfL forscht weiter
Zum Start der Mähsaison 2022 setzt die LfL ihre Forschung verschiedener Maßnahmen zur Rettung von Rehkitzen fort – und bittet um Ihre Unterstützung.
In den vergangenen drei Jahren wurden an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bereits verschiedene Maßnahmen zur Rehkitzrettung mithilfe eigener Einsätze und Datenerhebungen aus der Praxis getestet und weiterführende Erkenntnisse gewonnen. Die bisher angewendeten Maßnahmen zur Rehkitzrettung waren:
- Drohnen mit Wärmebildkamera,
- tragbarer Wildretter mit Infrarotsensoren,
- Pöttingers System Sensosafe am Mähwerk mit optischen Sensoren und
- vereinzelt verschiedene Wildscheuchen mit Ton- und Lichtsignalen.
In der Saison 2022 liegt der Fokus laut LfL auf dem im August 2021 zur Marktreife gelangten Sensosafe-System. Hierbei sollen vor allem Einflussfaktoren wie Bestandshöhe und -dichte oder der Besatz mit Maulwurfshügeln stärker betrachtet werden, um deren Auswirkungen auf die Detektionsrate von Rehkitzen besser einschätzen zu können und somit Einsatzempfehlungen für diese neue Technik zu erarbeiten.
Datenerhebung: LfL bittet um Teilnahme
Mit den bekannten Datenerhebungsblättern wollen die Forschenden auch in der Saison 2022 wieder Erkenntnisse aus der Praxis sammeln. In den Jahren 2020 und 2021 kamen die meisten Rückmeldungen zur Nutzung der Scheuchen und dem Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkamera und nur wenige zur Suche mit Personen/Menschenkette oder zur Nutzung von akustischen Wildrettern beim Mähen. Daher bittet die LfL erneut alle, die Maßnahmen zur Rehkitzrettung durchführen, darum, an der Datenerhebung teilzunehmen.
Umfragen bei Landwirten, Jägern, Lohnunternehmern und ehrenamtlichen Wildrettern
Im vergangenen Jahr konnte die LfL eine Umfrage unter Landwirten und Landwirtinnen und eine zweite unter Jägern durchgeführen. Beide zielten darauf ab, Informationen zur Problematik Mähtod bei Rehkitzen (wie z.B. zu den angewendeten Maßnahmen und zur Zufriedenheit damit) zu bekommen.
Auch Lohnunternehmer werden jedes Jahr mit dem Thema Mähtod von Rehkitzen konfrontiert. Sie fänden einerseits die Grünland- und Feldfutterbauflächen so zum Mähen vor, wie sie von Landwirten, Landwirtinnen, Jägern und freiwilligen Helfern nach Anwendung von Maßnahmen zur Rehkitzrettung vorbereitet wurden. Andererseits können Lohnunternehmer auch selbst während des Mähens Maßnahmen anwenden. Daher laufe für diese Berufsgruppe aktuell eine dritte Umfrage, welche die Erfahrungen und Bewertung einzelner Maßnahmen aus Sicht der Lohnunternehmer beinhaltet.
Die vierte Gruppe bei der Rehkitzrettung, die ehrenamtlichen Wildretter, werden derzeit ebenfalls befragt. Hier erfolge eine direkte Kontaktaufnahme mit den Organisationen bzw. Einzelpersonen.
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