Zusätzlich zur hohen Calcium-Auswaschung sind in den letzten zwei Jahren Kalkungsmaßnahmen witterungsbedingt oft ausgefallen, sodass Sie das Frühjahr 2025 für eine Kalkung nutzen sollten. Zeigt die Bodenprobe aus 2023 oder 2024 einen pH-Wert im mittleren Bereich der Gehaltsklasse C (z.B. pH 5,3 auf Sandboden), sollte eine Kalkung in Höhe von 5 dt/ha CaO bzw. 10 dt/ha CaCO3 ausreichen, um die Auswaschung zu kompensieren. Ist in den letzten zwei Jahren nicht gekalkt worden und liegt der pH-Wert an der unteren Grenze der Gehaltsklasse C oder in B, so ist es angeraten die Kalkgabe zu erhöhen, damit die Nährstoffverfügbarkeit und die Bodenstruktur verbessert wird.
Kalk gut einmischen
Wichtig ist, das Sie hohe Kalkgaben gut im Boden einmischen bzw. einarbeiten. Denn dadurch gewährleisten Sie, dass der pH-Wert im Oberboden nicht überhöht wird und es nicht zu Nährstoffmängeln wie z.B. von Mangan kommt. Auf Sandböden empfiehlt sich ein magnesiumhaltiger kohlensaurer Kalk, da Magnesium hier oft im Mangel vorliegt. In den Marschen können Sie hingegen reaktive Kreidekalke mit einer schnellen Wirkung einsetzen, da Magnesium hier oft ausreichend im Boden vorliegt.
Ziehen Sie als Auswahlkriterien für den Kalkdünger Preis, Vermahlungsgrad, Reaktivität und Streufähigkeit heran. Sind Sie Tierhalter und haben einen Phosphatüberschuss, ist von einem Einsatz von Konverterkalk abzuraten, da dieser ca. 1% Phosphat enthält. Alternativ können Sie natürlich auch organische Dünger abgeben. Zudem hat Konverterkalk eine geringe Reaktivität von nur ca. 30%.
Empfehlungen für die Ausbringung von Kalk
Zur Kopfkalkung im Bestand (insbesondere in Wintergerste) empfiehlt sich der Einsatz von granuliertem Kalk, den Sie mit dem normalen Düngerstreuer ausbringen können.
Auf leichten Standorten können Sie 5 bis 8 dt/ha und auf
schweren Standorten 8 bis 10 dt/ha granulierten Kalk einsetzen.
Zur Kalkung vor der Saat einer Hauptkultur oder einer Zwischenfrucht empfiehlt sich auf
leichten Standorten die Ausbringung von 20 bis 30 dt/ha eines magnesiumhaltigen, kohlensauren Kalkes und auf
schweren Standorten 30 bis 40 dt/ha eines Kreidekalkes.