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RLP: Becht fordert Notfallzulassung von Neonikotinoiden

Der Wegfall der Beizung führt zu massiven Schäden im deutschen Zuckerrübenanbau. Dazu kommt die Wettbewerbsverzerrung gegenüber Erzeugern in anderen EU-Ländern, warnt Agrar-Staatssekretär Becht.

Lesezeit: 3 Minuten

In verschiedenen Bundesländern sind Rufe nach einer Notfallzulassung von Neonikotinoiden für den heimischen Zuckerrübenanbau laut geworden. Der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium, Andy Becht, forderte für die Zuckerrübenanbauer in Deutschland eine Notfallzulassung von mit Neonikotinoiden gebeiztem Saatgut, wie sie in anderen europäischen Ländern bereits erfolgt ist.

„Wir brauchen dringend einheitliche Regelungen für die Landwirte in der Europäischen Union“, erklärte Becht. Der Zuckerrübenanbau in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg leide derzeit unter einem starken Schädlingsbefall und der damit einhergehenden Ausbreitung von Vergilbungsviren.

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Die Probleme seien bereits jetzt gravierend. Bei einem warmen Winter würde sich die Situation 2021 extrem verschärfen. Anders als ihren Kollegen unter anderem in Frankreich fehlten den Zuckerrübenanbauern hierzulande aber Neonikotinoide als Beizwirkstoff. „Das ist eine Wettbewerbsverzerrung, die unsere Zuckerrübenanbauern in eine dramatische Lage bringt und den Agrarstandort Deutschland gefährdet“, betonte der FDP-Politiker.

Vor diesem Hintergrund unterstütze er den Antrag auf eine Notfallzulassung von mit Neonikotinoiden gebeiztem Saatgut für die Aussaat im kommenden Jahr, den der Verband Hessisch-Pfälzischer Zuckerrübenbauer jetzt beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gestellt habe.

Gebraucht werde eine solche Notfallzulassung zur Sicherung der Gesundheit der Rüben in Rheinland-Pfalz auf insgesamt 13.500 ha, was drei Viertel der gesamten Zuckerrübenanbaufläche in dem Bundesland entspreche, berichtete Becht.

In Hessen seien mit 8.000 ha etwa 35 % und in Baden-Württemberg mit 4.000 ha rund ein Viertel der jeweils gesamten Zuckerrübenanbaufläche betroffen.

Zuckerrüben nicht von Bienen angeflogen

In Niedersachsen appellierte der agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Hermann Grupe, den deutschen Zuckerrübenanbau nicht gegenüber der europäischen Konkurrenz zu benachteiligen.

Nach Einschätzung Grupes ist der Zuckerrübenanbau in Deutschland in Gefahr, seitdem die EU Neonikotinoide verboten hat. Die Probleme mit Viren, die durch Läuse übertragen würden, nähmen mittlerweile massiv zu. Daher wolle die FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag eine Notfallzulassung auf den Weg bringen.

In zwölf EU-Ländern gelte eine solche Ausnahme bereits. Ab 2021 würden auch französische Bauern wieder mit gebeiztem Saatgut arbeiten. Vor diesem Hintergrund dürfe die Beize in Deutschland nicht weiterhin verboten bleiben. „Sonst geraten deutsche Landwirte in einen massiven Nachteil“, warnte Grupe.

Mit dem Antrag wolle die FDP-Fraktion erreichen, dass die Landesregierung sich im Bundesrat für eine solche Ausnahmegenehmigung einsetze. Das ursprüngliche Anliegen, besonders Bienen durch ein Verbot von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft zu schützen, sieht Grupe auch weiterhin gesichert.

Da Zuckerrüben nicht blühten, würden sie auch nicht von Bienen angeflogen. Der Einsatz dieses Pflanzenschutzmittels an dieser Stelle sei für die Bienen ungefährlich. Wenn aber weiterhin auf die Beize verzichtet werde, müssten flächendeckend Insektizide und andere Mittel eingesetzt werden.

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