Während bei frühen Rüben-Rodeterminen die Wartezeiten der Fungizide (je nach Mittel zwischen 7 und 35 Tagen) den Fungizideinsatz begrenzen, muss bei späten Rodeterminen der Fokus zwingend auf die Gesunderhaltung der Blattmasse unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit einer weiteren Fungizidmaßnahme gelegt werden. Denn für die Zuckereinlagerung der Rübe sind gesunde Blätter ausschlaggebend.
Darauf weist der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) hin. Blattneuaustrieb als Reaktion auf hohen Cercospora-Befall reduziere ebenfalls den Zuckerertrag durch Verbrauch bereits eingelagerten Zuckers.
Warmer Herbst würde ein Problem
Treten im Herbst Wetterlagen mit sehr warmen Temperaturen (25 °C), hoher Luftfeuchtigkeit und langen Tauphasen auf, kann trotz der fortgeschrittenen Anbausaison von einem weiterhin hohen Befallsdruck und Befallsanstieg ausgegangen werden, so die Berater weiter.
Sollte die letzte Fungizidbehandlung dann mehr als drei Wochen zurückliegen, kann es auch im späteren Jahresverlauf zu einer massiven Ausbreitung von Cercospora kommen. Bei bereits stark geschädigten Beständen kann jedoch der Nutzen einer zusätzlichen Maßnahme begrenzt sein, heißt es. Aus diesem Grund müssen die Parzellen kontrolliert und bei Bedarf behandelt werden. Insbesondere bei häufigem Mitteleinsatz ist ein resistenzschonender Wirkstoffwechsel der Fungizide zu beachten.
Ist die Behandlung noch wirtschaftlich?
Rückt die Rodung des Bestandes zeitlich näher und liegt eine kühle und Cercospora-unfreundliche Witterung vor, ist die Wirtschaftlichkeit einer Fungizidmaßnahme zu betrachten.
Bei dieser Bewertung hilft das Programm "LIZ Fungizid". Das Programm berechnet den zu erwartenden Ertragsverlust durch Cercospora und dessen Abwendung durch die Anwendung eines der zur Verfügung stehenden Fungizide. In der Berechnung werden unter anderem die Befallshäufigkeit, die aktuellen Fungizidpreise, die Wirksamkeit der Fungizide, Standort- und Bewirtschaftungsfaktoren, die Sorte und der geplante Erntetermin berücksichtigt.