Basis für die Berechnung der richtigen Stickstoffmenge für Zuckerrüben ist der N-Bedarfswert von 170 kg N/ha (bei Ertragsniveau von 650 dt/ha). Dieser stellt laut Dr. Hinrich Hüwing von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen lediglich die N-Obergrenze dar, die nicht ausgeschöpft werden muss. Da gerade die Rübe den über das Jahr mineralisierten Stickstoff hervorragend ausnutzen könne, komme die Rübe bei guten Mineralisierungsbedingungen auch mit einem geringeren N-Niveau gut zurecht, so Hüwing. Dadurch sei auch die Reduktion der N-Menge um 20 % in Roten Gebieten gut abzupuffern.
Um sicherzugehen, dass die Rüben in der gesamten Vegetation optimal versorgt sind, ist eine zusätzliche späte Nmin-Untersuchung sinnvoll. Bei diesem Ansatz wird zunächst verhalten angedüngt. Bewährt hat sich eine Menge von 120 kg abzüglich des normalen Frühjahrs-Nmin-Wertes. Es folgt eine zweite Beprobung im 6- bis 8-Blattstadium der Rübe. Liegt dieser sogenannte Spät-Frühjahrs-Nmin-Wert oberhalb von 160 kg, besteht kein weiterer Düngebedarf.
Tipps zur Düngung von Zuckerrüben
Damit die Rüben den Dünger optimal ausnutzen können, sollte man ihn möglichst direkt zur Saat ausbringen und einarbeiten. Auf leichteren Standorten sollte man hohe Salzkonzentrationen im Keimbereich der Rübenpille aber vermeiden, da diese zu verringerten Feldaufgängen führen können. Die Düngergaben gilt es anzupassen, wenn die Grenze von 80 kg/ha Stickstoff überschritten wird. Darüber hinaus gehende N-Mengen könnten ab dem 4-Blattstadium nachgedüngt werden. Sollte AHL zum Einsatz kommen, ist dies mit max. 150 l/ha (pur) ab dem 8-Blattstadium möglich.
Auch Kaligaben von mehr als 120 kg/ha K2O zur Saat sollten unterbleiben. Die restliche Kalidüngung kann ab ab dem 5- bis 6-Blattstadium der Rübe erfolgen. Bei einer Kombination von mineralischer und organischer Düngung, sollte eine zusätzliche kleine mineralische N-Gabe die Zeit bis zur Nährstoffverfügbarkeit durch die Mineralisierung aus dem organischen Dünger überbrücken bzw. unterstützen.
Zu beachten ist ebenfalls ein standortangepasster pH-Wert in der obersten Krumenschicht. Ist der zu gering, sollte im Frühjahr eine Kalkung mit z. B. 2 – 4 dt/ha CaO (z. B. Kohlensaurer Kalk oder Kreidekalk) vor der Saatbettbereitung erfolgen. Achten Sie dabei auch auf eine ausreichende Magnesiumversorgung, z. B. durch den Einsatz Magnesium-haltiger Kalke.