In einem Praxisversuch hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen getestet, wie sich zwei unterschiedliche Striegelintensitäten in vier Entwicklungsstadien der Rüben auswirken.
Unser Autor: Markus Mücke, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Die mechanische Unkrautkontrolle wird auch in Rüben immer wichtiger, weil weitere Herbizide vor dem Aus stehen. Neben Hacken können auch Striegel gute Effekte bringen. Um die Rüben dabei jedoch nicht zu schädigen, kommt es auf den richtigen Einsatzzeitpunkt an – das zeigen die Ergebnisse eines vierjährigen Versuchs des Fachbereichs Ökolandbau der LWK Niedersachsen.
In dem vom Land Niedersachsen finanziell unterstützten Versuch untersuchte die LWK von 2017 bis 2020, wie sich zwei unterschiedliche Striegelintensitäten in folgenden vier Entwicklungsstadien der Rüben auswirkten:
Vorauflauf,
EC 10 bis 11 (Keimblattstadium),
EC 12 (2 Blätter bzw. das 1. Laubblattpaar sind entfaltet),
EC 14 (4 Blätter bzw. das 2. Laubblattpaar sind entfaltet).
Zusätzlich zur optimalen Einstellung wurde eine intensivere Variante getestet, in der der Druck an den Zinken und die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht wurden. In den Jahren 2019 und 2020 wurde zudem das Striegeln quer zur Särichtung untersucht.
Die Ergebnisse: Zunächst hat der vierjährige Versuch gezeigt, dass der Striegeleinsatz in Zuckerrüben grundsätzlich möglich ist. Auf Folgendes ist jedoch zu achten:
Ein Blindstriegeln im Vorauflauf kann sinnvoll sein, um nach der Saat die erste Unkrautwelle frühzeitig im Fädchen- oder Keimblattstadium zu erfassen. Das Zeitfenster dafür ist eng – denn bei falscher Terminierung in der Keimlingsphase kann Blindstriegeln zu hohen Schäden führen. Zudem ist dafür eine tiefere Ablage des Saatkorns auf mindestens 3 cm zu empfehlen.
Das Striegeln im Keimblattstadium (EC 10 bis 11) hat sich als risikoreich herausgestellt. Durch das Herausreißen und Verschütten drohen hohe Verluste.
Wie hoch die Verluste durch das Blindstriegeln und Striegeln im Keimblattstadium sind, bestimmen hauptsächlich der Bodenzustand, die Bodenart, die verwendeten Zustreicher am Sägerät, das eingesetzte Striegelsystem und die Striegeleinstellung.
Aus den Versuchsergebnissen heraus lässt sich folgende Empfehlung ableiten: Striegeln empfiehlt sich ab dem 1. Laubblattpaar (EC 12), sowohl längs als auch quer zur Särichtung. Die Rübenverluste fallen dann gering aus, denn die Beikräuter sind in diesem Kulturstadium häufig noch klein und lassen sich noch gut mit dem Striegel erfassen.
Ab dem 2. Laubblattpaar (EC 14) sind die Rüben bereits sehr robust und vertragen das Striegeln problemlos. Ein Zinkenstriegel kann die Scharhacke sinnvoll ergänzen, um die Beikräuter im schmalen ungehackten Bereich innerhalb der Rübenreihen regulieren zu können.
Zu den optimalen Arbeitsgeschwindigkeiten und Striegeleinstellungen können auf Grundlage der Versuche keine festen Vorgaben getroffen werden. Diese muss man stets individuell und standortbezogen wählen.
Die Striegelversuche in Zuckerrüben wird die LWK Niedersachsen weiterführen. Auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse wird seit 2020 der Zinkenstriegel in die Krautregulierung mit der Scharhacke integriert. Dabei wird der Striegel in Särichtung und auch quer zur Särichtung eingesetzt. Neben den Kulturpflanzenverlusten wird zudem der Erfolg der Unkrautkontrolle erfasst.
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Unser Autor: Markus Mücke, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Die mechanische Unkrautkontrolle wird auch in Rüben immer wichtiger, weil weitere Herbizide vor dem Aus stehen. Neben Hacken können auch Striegel gute Effekte bringen. Um die Rüben dabei jedoch nicht zu schädigen, kommt es auf den richtigen Einsatzzeitpunkt an – das zeigen die Ergebnisse eines vierjährigen Versuchs des Fachbereichs Ökolandbau der LWK Niedersachsen.
In dem vom Land Niedersachsen finanziell unterstützten Versuch untersuchte die LWK von 2017 bis 2020, wie sich zwei unterschiedliche Striegelintensitäten in folgenden vier Entwicklungsstadien der Rüben auswirkten:
Vorauflauf,
EC 10 bis 11 (Keimblattstadium),
EC 12 (2 Blätter bzw. das 1. Laubblattpaar sind entfaltet),
EC 14 (4 Blätter bzw. das 2. Laubblattpaar sind entfaltet).
Zusätzlich zur optimalen Einstellung wurde eine intensivere Variante getestet, in der der Druck an den Zinken und die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht wurden. In den Jahren 2019 und 2020 wurde zudem das Striegeln quer zur Särichtung untersucht.
Die Ergebnisse: Zunächst hat der vierjährige Versuch gezeigt, dass der Striegeleinsatz in Zuckerrüben grundsätzlich möglich ist. Auf Folgendes ist jedoch zu achten:
Ein Blindstriegeln im Vorauflauf kann sinnvoll sein, um nach der Saat die erste Unkrautwelle frühzeitig im Fädchen- oder Keimblattstadium zu erfassen. Das Zeitfenster dafür ist eng – denn bei falscher Terminierung in der Keimlingsphase kann Blindstriegeln zu hohen Schäden führen. Zudem ist dafür eine tiefere Ablage des Saatkorns auf mindestens 3 cm zu empfehlen.
Das Striegeln im Keimblattstadium (EC 10 bis 11) hat sich als risikoreich herausgestellt. Durch das Herausreißen und Verschütten drohen hohe Verluste.
Wie hoch die Verluste durch das Blindstriegeln und Striegeln im Keimblattstadium sind, bestimmen hauptsächlich der Bodenzustand, die Bodenart, die verwendeten Zustreicher am Sägerät, das eingesetzte Striegelsystem und die Striegeleinstellung.
Aus den Versuchsergebnissen heraus lässt sich folgende Empfehlung ableiten: Striegeln empfiehlt sich ab dem 1. Laubblattpaar (EC 12), sowohl längs als auch quer zur Särichtung. Die Rübenverluste fallen dann gering aus, denn die Beikräuter sind in diesem Kulturstadium häufig noch klein und lassen sich noch gut mit dem Striegel erfassen.
Ab dem 2. Laubblattpaar (EC 14) sind die Rüben bereits sehr robust und vertragen das Striegeln problemlos. Ein Zinkenstriegel kann die Scharhacke sinnvoll ergänzen, um die Beikräuter im schmalen ungehackten Bereich innerhalb der Rübenreihen regulieren zu können.
Zu den optimalen Arbeitsgeschwindigkeiten und Striegeleinstellungen können auf Grundlage der Versuche keine festen Vorgaben getroffen werden. Diese muss man stets individuell und standortbezogen wählen.
Die Striegelversuche in Zuckerrüben wird die LWK Niedersachsen weiterführen. Auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse wird seit 2020 der Zinkenstriegel in die Krautregulierung mit der Scharhacke integriert. Dabei wird der Striegel in Särichtung und auch quer zur Särichtung eingesetzt. Neben den Kulturpflanzenverlusten wird zudem der Erfolg der Unkrautkontrolle erfasst.
