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Rübenaussaat 2019: Zukunft der heimischen Feldfrucht ist gefährdet

Die Zuckerbranche ärgert sich über den verzerrten Wettbewerb beim Rübenanbau. Aufgrund gekoppelter Zahlungen haben einige EU-Mitgliedsstaaten einen Kostenvorteil von bis zu 30 Prozent gegenüber Deutschland. Zudem dürfen die von der EU verbotenen Neonicotinoide in 13 EU-Mitgliedsstaaten aufgrund von Notfallzulassungen weiterverwendet werden.

Lesezeit: 2 Minuten

Knapp 28.000 Landwirte in Deutschland säen derzeit Zuckerrüben aus. Doch auf einigen Feldern könnte die diesjährige Aussaat die letzte sein. Denn Wettbewerbsverzerrungen auf dem Welt- und EU-Zuckermarkt bedrohen den Zuckerrübenanbau in Deutschland, teilt die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) mit.

Für Rübenanbauer wird die Frucht zunehmend unrentabel. Dies sollten die Abgeordneten im Agrarausschuss des EU-Parlaments morgen im Blick haben, wenn sie zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) abstimmen, meint der Verband. Die Zuckerrübe muss seiner Ansicht nach aus dem Katalog der prämienberechtigten Feldfrüchte für gekoppelte Zahlungen gestrichen werden.

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Wettbewerbsverzerrungen setzen Landwirte unter Druck

Vor allem innerhalb der EU sei der Wettbewerb verzerrt, heißt es weiter. Aufgrund gekoppelter Zahlungen für den Rübenanbau hätten einige EU-Mitgliedsstaaten einen Kostenvorteil von bis zu 30 Prozent gegenüber Deutschland. Zudem dürften die von der EU verbotenen Neonicotinoide in 13 EU-Mitgliedsstaaten aufgrund von Notfallzulassungen weiterverwendet werden. Deutschland gehört nicht dazu. Daher müssen deutsche Rübenanbauer nun andere Pflanzenschutzmittel einsetzen, die teurer und gleichzeitig weniger wirksam sind, beklagt die WVZ.



„Wir fordern faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb der Europäischen Union. Die deutschen Rübenanbauer werden auch im europäischen Binnenmarkt enorm benachteiligt. Die EU-Regelungen müssen überall gleich angewandt werden. Das Prinzip muss sein: entweder alle oder keiner“, sagt Dr. Hans-Jörg Gebhard, Vorsitzender der Vereinigung.



Massive Wettbewerbsverzerrungen gibt es seiner Meinung nach auch auf dem Weltmarkt. Vor allem die größten Zuckererzeugerländer, wie Brasilien oder Thailand, subventionieren den Anbau bzw. die Ausfuhr von Zucker. Die Folge: Der Weltmarktpreis für Zucker ist dramatisch gesunken und Exporte aus der EU sind nicht mehr kostendeckend, erklärt er.



Die WVZ drängt gerade auch mit Blick auf den Erhalt der Zuckerfabriken und Arbeitsplätze auf schnelles politisches Handeln. „Die deutschen Rübenanbauer brauchen jetzt Lösungen, damit der Rübenanbau in Deutschland überhaupt Zukunft hat. Ich glaube nicht, dass es den erklärten politischen Zielen einer Stärkung des ländlichen Raumes und eines vielfältigen Ackerbaus - auch im Sinne der Biodiversität - dient, wenn die Rübe aus der Fruchtfolge verschwindet und die Zuckerfabriken schließen“, ergänzt Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker.



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