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Russische Haskap-Beere bringt höhere Erlöse als Heidelbeere

Christian und Ruth Haselmair-Gosch haben mit dem Anbau der Haskap-Beere eine Nische entdeckt. Sie bringt nicht nur einen neuen Geschmack, sondern ca. 60% mehr Erlöse als z.B. die Heidelbeere.

Lesezeit: 4 Minuten

Frosthart und unkompliziert im Anbau: Mit diesen Eigenschaften punktet die Haskap-Beere. Gleichzeitig bringt die aus Russland stammende Beere hohe Erlöse. Das Potenzial der Pflanze haben Ruth und Christian Haselmair-Gosch aus dem österreichischen St. Ulrich in Greith bereits entdeckt.

Seitdem die Haskap Ende 2018 als Novel Food in der EU zugelassen wurde, bauen die Obstbauern diese neben Heidelbeeren an. Begonnen haben sie mit einer Fläche von 2.000 m². Dieses Jahr sollen noch weitere 5.000 m² dazukommen. „Uns begeistert der süße bis leicht herbe Geschmack der Früchte“, erzählen sie.

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Doch auch die frostharten Eigenschaften der Beere machen diese interessant. „Bei uns gibt es eine Senke, die besonders frostgefährdet ist. Äpfel sind dafür nicht geeignet“, erklärt Christian Haselmair-Gosch. Die Haskap hingegen verträgt während der Blüte im März problemlos Minustemperaturen von bis zu 8 Grad. Somit kann sie bei Ungunstlagen eine Alternative sein.

Gesundes Superfood

„Wir haben uns für die Haskap aber nicht nur wegen ihrer Frosthärte entschieden, sondern weil sie das heimische Beerensortiment sehr gut ergänzt“, berichtet Ruth Haselmair-Gosch. Die Ernte beginnt schon Ende Mai und endet Mitte Juni. Neben der Erdbeere sind somit in Österreich noch keine weiteren Beeren reif. „Befürchtungen, dass sie heimisches Obst am Markt verdrängen könnte, sind also unbegründet“, erklärt sie weiter.

Ein weiterer Vorteil der frühen Ernte ist zudem, dass im Frühsommer Hagelunwetter noch kein großes Thema sind. Somit sparen sich die Landwirte den teuren Hagelschutz. Nur gegen gefräßige Vögel sind manchmal Netze nötig.

Familie Haselmair-Gosch kann mit der frühen Ernte der Haskap-Beere einerseits Erntespitzen besser verteilen. Gleichzeitig bieten sie ihren Kunden eine weitere Beere, die auch noch sehr gesund ist. „Obwohl die Haskap der Heidelbeere ähnlich sieht, gehört sie zu einer anderen Pflanzenfamilie, nämlich den Geißblattgewächsen. Das heißt, sie enthält auch andere Inhaltsstoffe“, erklärt Christian Haselmair-Gosch.

Teurer als Heidelbeere

Die Obstbauern vermarkten die russische Beere als Frischobst oder veredeln sie zu Marmeladen oder Säften. Außerdem bieten sie Haskap-Pulver an, das Müsli und Joghurt intensiv färbt. Zu kaufen gibt es die Beeren zur Erntezeit direkt am Hof und in Regionalläden. „Unser Ziel ist es, den regionalen Großhandel zu beliefern. Das Interesse wäre bereits da“, erzählen die beiden. Dafür fehlt ihnen allerdings die Menge.

Außerdem stehen die Pflanzen noch nicht im Vollertrag. „Wir rechnen mit einem Ertrag von 6 bis 8 t pro Hektar“, erklärt Christian Haselmair-Gosch. Im Vergleich: Heidelbeeren bringen auf derselben Fläche einen Ertrag von 10 t.

Dies und die geringere Pflückleistung pro Stunde machen die Haskap-Beere deutlich teurer. Während 1 kg Heidelbeeren ab Hof 9 € kostet, sind es bei der Haskap-Beere 15 €. Damit bringt diese etwa 60 % mehr Erlös am Hektar.

Die hohen Pflückkosten werden aber nur bedingt durch den einfachen Anbau kompensiert. Die Pflanzen stellen kaum Ansprüche an den Boden. Mit Krankheiten oder Schädlingen gibt es keine Probleme. Hohe Temperaturen machen der Haskap eher zu schaffen. „Das ist für uns ein Vorteil, da konkurrenzstarke südliche Länder diese somit nicht anbauen können“, erklärt Christian Haselmair-Gosch.

Verkauf von Jungpflanzen

Aktuell findet man die Haskap-Sträucher ohne Blätter vor. Diese verlieren die Pflanzen oft schon im September, um sich für den Winter vorzubereiten. Der Herbst ist auch die Zeit, um neue Pflanzen zu setzen. Jungpflanzen bieten Haselmair-Goschs bereits an. Für 2020 sind sie allerdings - zumindest in Österreich - schon ausverkauft. Interessierte Landwirte beraten die beiden jederzeit.

Denn für sie bleibt die Haskap eine Beere mit Potenzial. „Es ist gut mehrere Standbeine zu haben. So können wir Ausfälle besser kompensieren“, betont Ruth Haselmair-Gosch. „Außerdem probiert wir gerne etwas Neues aus.“

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