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Vorerntegespräche

Sachsen/Sachsen-Anhalt: Ernte erstmals mit strengeren Dünge-Auflagen

Die strengeren Auflagen beim Düngemitteleinsatz und die noch nicht abschätzbaren Auswirkungen auf die kommende Ernte stellen viele Betriebe vor schwierige wirtschaftliche Herausforderungen.

Lesezeit: 5 Minuten

Vergangene Woche fanden in Sachsen und Sachsen-Anhalt Vorerntegespräche statt. Hier die Zusammenfassungen:

Sachsen

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Der Sächsische Landesbauernverband (SLB) ist zum Erntestart 2021 mit dem bisherigen Witterungsverlauf zufrieden, verweist aber auf die noch unwägbaren wirtschaftlichen Auswirkungen angesichts der seit 1. Januar 2021 geltenden strengeren Dünge-Auflagen.

„Die sächsischen Landwirte sehen der neuen Ernte, trotz dieser nachteiligen Gegebenheiten, zwar zuversichtlich entgegen, aber die strengeren Auflagen beim Düngemitteleinsatz und die noch nicht abschätzbaren Auswirkungen auf die kommende Ernte, stellt viele unserer landwirtschaftlichen Betriebe vor schwierige wirtschaftliche Herausforderungen“, sagte Bauernpräsident und Landwirt, Torsten Krawczyk. „Wir können daher schwer einschätzen, welche Ergebnisse im Anbau von Kulturen in Sachsen langfristig erzielt werden können“, so Krawczyk.

Wie weiter mit roten Gebieten im Betrieb?

Mit der Neuausweisung sogenannter „roter“ Gebiete“ nach einem bundesweit einheitlichen Verfahren durch die Änderungen von Düngeverordnung (DüVO) und Sächsischer Düngerechtsverordnung (SächsDüReVO) Ende 2020, wurden zu Beginn des neuen Jahres insgesamt 130.609 ha von insgesamt 702.673 ha Ackerland ausgewiesen, auf denen Kulturpflanzen nur noch zu 80 % ihres Stickstoffbedarfs gedüngt werden dürfen.

„Diese politische Forderung ist momentaner Sachstand. Entsprechend zügig mussten wir unseren Blick auf ein auch weiterhin wirtschaftlich tragfähiges Betriebskonzept lenken. Immerhin liegen aktuell 42 % unserer Flächen im sogenannten „roten“ Gebiet“, informierten die beiden Geschäftsführer der KÖG Kleinbardau Landwirtschafts GmbH, Sten Köhler und Tobias Zehrfeld-Scheringer.

„Gegenwärtig entwickeln wir deshalb gemeinsam mit unseren Beratern und der Dresdener Mühle geeignete Anpassungsstrategien an diese streitgegenständlichen Vorgaben. Denn auch in Zukunft muss jedes Agrarunternehmen ein wirtschaftlich tragfähiges Betriebsergebnis erzielen können, um langfristig seine Existenzgrundlage und die seiner Mitarbeiter zu sichern. Ansonsten besteht die Gefahr, dass unsere heimische Landwirtschaft gravierende Wettbewerbsnachteile erfährt und regionale Wertschöpfungsketten gesprengt werden. Wir sind daher froh, mit der Dresdener Mühle einen zuverlässigen Partner an der Seite zu wissen“, fügt Köhler hinzu.

Anbauumfang der Kulturen

Die sächsischen Landwirte bearbeiten in diesem Wirtschaftsjahr rund 702.673 ha Ackerland. Davon entfallen ca. 355.300 ha auf den Getreideanbau, 105.700 ha auf Winterraps, 123.300 ha auf Hackfrüchte sowie 6.700 ha auf Hülsenfrüchte. Die Anbaufläche für Winterweizen/-gerste nahm ebenso deutlich ab (-3.200 ha) wie bei Sommerweizen/-gerste (-2.000 ha). Dieser Trend setzt sich auch bei Roggen und Triticale fort (-6.200 ha).

Bei Winterraps wurde hingegen mehr als im Vorjahr 2020 bestellt (3.800 ha). Der Anbau von Mais ging zurück (4.600 ha), Kartoffeln und Hülsenfrüchte wurden im Anbauumfang erheblich verringert (-700 ha bzw. -400 ha), Zuckerrüben nahmen hingegen deutlich zu (1.300 ha).

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Ernteschätzung Sachsen-Anhalt

Auch im Nachbarland Sachsen-Anhalt haben sich Vertreter des Bauernverbandes und des Landhandels zur Ernteeinschätzung getroffen. Der Großteil der 45 Landwirtschaftsbetriebe, die betriebliche Prognosen zur Verfügung gestellt haben, geht, nach den vergangenen, sehr schwierigen Jahren, davon aus, erstmals wieder eine quantitativ bessere Ernte erzielen zu können.

Bei der Wintergerste, deren Ernte Ende Juni begonnen hat, schwanken die Erwartungen der Betriebe deutlich: Zwischen 60 und 80 dt bewegen sich die Angaben der Praktiker, abhängig von der erwarteten Witterung. Besonders bei Winterraps und Winterweizen erwarten viele Betriebe eine bessere Ernte, mit knapp 37 dt beim Winterraps und gut 72 dt beim Winterweizen. Wenn solche Erträge umgesetzt werden können, würde das für viele Landwirte in Sachsen-Anhalt die erste bessere Ernte seit 2018 bedeuten – vorbehaltlich dessen, dass der Markt die Erzeugnisse auch zu guten Preisen abnimmt, informiert der Bauernverband.

Unsicherheit besteht bei den Erwartungen an die Erträge von Hafer, Roggen und Körnermais. Futtermais und Zuckerrüben waren, durch den kühlen Frühling, bis zu zwei Wochen hinter ihrem üblichen Zeitplan, konnten das Wachstum jedoch wieder aufholen.

Wie die Erzeugerpreise der kommenden Monate sein werden, lässt sich laut Landhandel kaum prognostizieren. Das hängt besonders damit zusammen, dass die Preise für die meisten landwirtschaftlichen Ur-Erzeugnisse global entstehen: Faktoren wie Extremwitterungen in Kanada können sich ebenso wie korrigierte Ernteschätzungen in großen Erzeuger-Ländern (z.B. USA und Russland) massiv auf die globalen Preise auswirken. Zudem wird nun auch vermehrt wieder an der Börse Geld in Rohstoffe investiert.

Vonseiten des Landhandels wurde berichtet, mehr Landwirte als sonst hätten in diesem Jahr Vorkontrakte abgeschlossen. Dabei wird ein Teil der Ernte bereits vorab verkauft. Wer Vorkontrakte auf einem guten Niveau abschließen konnte, weiß bereits zu welchem Preis er seine Erzeugnisse verkauft, muss die Ware jedoch auch in vereinbarter Menge und Qualität liefern.

Von der aufnehmenden Hand wird mit Spannung erwartet, wie sich die Ausweisung der „Roten Gebiete“ auf die Qualitäten des Weizens auswirkt. Es besteht die Befürchtung, dass in betroffenen Regionen kein Elite-Weizen geerntet werden kann, aufgrund der restriktiveren Vorgaben für die Ackerbauern. Das würde unsere schon vor Jahren geäußerten Bedenken bestätigen.

Zufrieden mit dem Grünland

Vielerorts zufriedenstellend war für die Landwirte in Sachsen-Anhalt der erste Schnitt auf dem Grünland. Die Dürre der vergangenen Jahre hat bei vielen Tierhaltern für eine sehr angespannte Futtersituation gesorgt.

Wenn sich der Aufwuchs über das Jahr weiterhin gut entwickelt, könnten erstmals wieder Reserven angelegt werden. Da sich besonders auf Futterflächen der Feldmausbestand auf einem hohen Niveau eingependelt hat, kann aber noch keine Entwarnung gegeben werden. Und auch hier gilt: Die sehr unterschiedlich verteilten Niederschläge der vergangenen Monate führen zu einem regional – und auch lokal – sehr heterogenen Bild.

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