Das auch als Ambrosia bekannte Beifußblättrige Traubenkraut verursacht in Frankreich jedes Jahr Kosten in Millionenhöhe. Das geht aus einer Folgenabschätzung hervor, die das Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) jetzt vorgelegt hat.
Die invasive Pflanze mit hochgradig allergenen Pollen verursacht demnach jedes Jahr medizinische Kosten zwischen 59 Mio € und 186 Mio €. Die volkswirtschaftlichen Folgen durch Arbeitsausfälle bei den Allergikern schlagen laut der Behörde mit 10 Mio € bis 30 Mio € zu Buche; die Kosten für den Rückgang an Lebensqualität bei den Betroffenen werden zwischen 346 Mio € und 438 Mio € veranschlagt.
Für die Zukunft erwartet das ANSES einen Anstieg dieser Ausgaben, da sich die Pflanze weiter ausbreiten dürfte und im Zuge des Klimawandels eine Zunahme der Pollenbelastung der Luft zu erwarten sei. Empfohlen wird daher, die Bekämpfung der Ambrosia zu intensivieren.
Insbesondere sollten die Bemühungen auf lokaler und regionaler Ebene besser abgestimmt werden, unter anderem indem die Verantwortung an zentraler Stelle gebündelt werde. Stärker einbezogen werden müssen der Behörde zufolge neben dem Agrarsektor auch das Baugewerbe und staatliche Stellen, um das Risikobewusstsein zu schärfen und bewährte Praktiken zu verbreiten.
Nach Angaben des ANSES wurde die ursprünglich aus Nordamerika stammende Ambrosiapflanze während des zweiten Weltkriegs nach Frankreich eingeführt. Zunächst sei die Art nur im Rhonetal vorgekommen, seit den 1960er Jahren habe sich die Ausbreitung jedoch beschleunigt. Die Verbreitung werde vor allem durch menschliche Aktivitäten begünstigt, etwa dem Transport von Boden, Saatgut oder Tierfutter sowie durch Maschinen in Landwirtschaft, Bau und Instandhaltung.