Mykotoxine im Hafer können möglicherweise künftig bei der Verarbeitung entfernt werden. Wie der Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) vergangene Woche mitteilte, untersuchen derzeit Forscher der Universität Münster das Verhalten der Schimmelpilzgifte bei der industriellen Verarbeitung von Hafer zu Haferflocken, Knuspermüsli oder Haferkeksen.
Neben der Temperatur hätten Parameter wie Druck, Wassergehalt, Rezeptur oder pH-Wert einen entscheidenden Einfluss auf die Stabilität von H2-Toxin und HT2-Toxin, betonte der FEI. Es werde nun systematisch ermittelt, wie eine Veränderung der Parameter zu einem Abbau der Toxine führen könne. Anhand der Ergebnisse könnte man die technologischen Verfahren zur Haferverarbeitung so optimieren, dass die Toxine weiterhin bestmöglich minimiert werden können, hofft der FEI. Davon könnten nicht nur haferverarbeitende Betriebe in Deutschland profitieren, sondern die gesamte getreideverarbeitende Wirtschaft weltweit und nicht zuletzt die Verbraucher.
Nach Schätzungen seien bis zu 25 % der Weltproduktion von Lebensmitteln mit Mykotoxinen belastet, darunter vor allem Getreide und Getreideprodukte, erläuterte der FEI. Die deutsche Getreidewirtschaft habe das Problem aber gut im Griff. Dennoch seien in Nordeuropa in den letzten Jahren regelmäßig im Hafer erhöhte Werte von T2-Toxin und HT2-Toxin gefunden worden.