Schouten zeigt Entwicklungsperspektiven für Pflanzenschutz auf
Wie die Bauern in den Niederlanden künftig ihre Pflanzen trotz reduziertem Mitteleinsatz noch gesund halten können, zeigt die jetzt veröffentlichte Zukunftsvision Pflanzenschutz 2030 der Agrarministerin.
Die niederländische Landwirtschaftsministerin Carola Schouten hat ihre „Zukunftsvision Pflanzenschutz 2030“ vorgestellt, die sie unter anderem mit dem Bauernverband (LTO), dem Verband der Pflanzenschutzmittelhersteller (Nefyto) sowie dem Verband der Pflanzenveredler und -vermehrer (Plantum) entwickelt hat.
Demnach sollen die Landwirtschaft und der Gartenbau in den Niederlanden im Jahr 2030 mit widerstandsfähigen Pflanzen und Anbausystemen arbeiten, die die Risiken durch Krankheiten und Schädlinge deutlich senken und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weitgehend überflüssig machen. Ansonsten seien die Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes maßgeblich. Emissionen in die Umwelt und Rückstände gelte es dabei zu minimieren.
Mit Blick auf die Umsetzung kündigte die Ressortchefin einen Paradigmenwechsel an. Der traditionelle, risikoorientierte Pflanzenschutzansatz stelle ein empfindliches Gleichgewicht her, in dem kleine Veränderungen im System dazu führen könnten, dass Pflanzenkrankheiten und ‑schädlinge aufträten und bekämpft werden müssten. Der neue Ansatz sehe dagegen ein robustes System vor, das kleine Veränderungen abfange.
Damit dies gelingen könne, müssten unter anderem sehr widerstandsfähige Sorten eingesetzt werden. Dies erfordere allerdings angemessene Gesetze und Versuchsspielräume, um neue Züchtungstechnologien wie CRISPR/Cas anwenden zu können. Außerdem müssten die Ackerbauern auf Precision Farming mit emissionsarmer Technik setzen. Die Ränder der Ackerschläge sollten eine hohe Biodiversität mit Nützlingen aufweisen.
Auch für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union sieht Schouten Verbesserungsbedarf. Ziel sei es, den Marktzugang für innovative Produkten - dazu gehörten mikrobiologische Pflanzenschutzmittel - zu fördern. Dafür müssten die Zulassungskosten auf der Basis von risikoorientierten Zulassungsbewertungen und ‑entscheidungen verringert werden. Die Ministerin will für ihre Pläne bis zur diesjährigen Sommerpause ein Umsetzungsprogramm vorlegen.
Unterdessen forderte der LTO von der Ressortchefin, die neue Strategie in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 60 Mio Euro zu unterstützen. Der Sektor werde mindestens ebenso viel Geld investieren, hieß es.
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Die niederländische Landwirtschaftsministerin Carola Schouten hat ihre „Zukunftsvision Pflanzenschutz 2030“ vorgestellt, die sie unter anderem mit dem Bauernverband (LTO), dem Verband der Pflanzenschutzmittelhersteller (Nefyto) sowie dem Verband der Pflanzenveredler und -vermehrer (Plantum) entwickelt hat.
Demnach sollen die Landwirtschaft und der Gartenbau in den Niederlanden im Jahr 2030 mit widerstandsfähigen Pflanzen und Anbausystemen arbeiten, die die Risiken durch Krankheiten und Schädlinge deutlich senken und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weitgehend überflüssig machen. Ansonsten seien die Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes maßgeblich. Emissionen in die Umwelt und Rückstände gelte es dabei zu minimieren.
Mit Blick auf die Umsetzung kündigte die Ressortchefin einen Paradigmenwechsel an. Der traditionelle, risikoorientierte Pflanzenschutzansatz stelle ein empfindliches Gleichgewicht her, in dem kleine Veränderungen im System dazu führen könnten, dass Pflanzenkrankheiten und ‑schädlinge aufträten und bekämpft werden müssten. Der neue Ansatz sehe dagegen ein robustes System vor, das kleine Veränderungen abfange.
Damit dies gelingen könne, müssten unter anderem sehr widerstandsfähige Sorten eingesetzt werden. Dies erfordere allerdings angemessene Gesetze und Versuchsspielräume, um neue Züchtungstechnologien wie CRISPR/Cas anwenden zu können. Außerdem müssten die Ackerbauern auf Precision Farming mit emissionsarmer Technik setzen. Die Ränder der Ackerschläge sollten eine hohe Biodiversität mit Nützlingen aufweisen.
Auch für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union sieht Schouten Verbesserungsbedarf. Ziel sei es, den Marktzugang für innovative Produkten - dazu gehörten mikrobiologische Pflanzenschutzmittel - zu fördern. Dafür müssten die Zulassungskosten auf der Basis von risikoorientierten Zulassungsbewertungen und ‑entscheidungen verringert werden. Die Ministerin will für ihre Pläne bis zur diesjährigen Sommerpause ein Umsetzungsprogramm vorlegen.
Unterdessen forderte der LTO von der Ressortchefin, die neue Strategie in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 60 Mio Euro zu unterstützen. Der Sektor werde mindestens ebenso viel Geld investieren, hieß es.