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Serie: Düngung, Aussaat und Pflanzenschutz beim Sonnenblumenanbau Teil 3/4

Im dritten Teil unseres Ratgebers Sonnenblumenanbau gehts um die Aussat und Pflege der Pflanzen. Unser Experte gibt wichtige Basistipps für Neueinsteiger.

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Ratgeber von Ferenc Kornis, N.U. Agrar GmbH

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Tipps zur Düngung

Insgesamt ist die Produktionstechnik von Sonnenblumen einfach und im Vergleich zu Raps deutlich extensiver:

Die Düngung erfolgt im Prinzip wie bei der Rübe. Es gilt: Weniger Stickstoff ist meistens mehr und an Kalium darf man nicht sparen. Der Netto-Bedarf an Kalium für das Korn liegt mit 24 kg/t K2O nur bei 20% des Gesamtbedarfs. Die gesamte Pflanze benötigt 114 kg/t K2O. Bei einem Ertrag von 3,5 t/ha müssen demnach ca. 400 kg K2O/ha im Boden verfügbar sein. Etwa drei Viertel des K2O-Bedarfs wird bis zur Blüte aufgenommen und im Stängel sowie Korbboden gelagert.

Auf sandigen Böden (z.B. lS) mit unter 10% Ton muss man über den Netto-Entzug düngen, weil der Boden meist nicht ausreichend Kalireserven hat. Auf tonigeren Böden holt sich die Sonnenblume dagegen im Zweifel ihre Nährstoffe aus den Bodenreserven. Die Konsequenz daraus ist allerdings, dass die Folgekultur mit einem temporären Defizit klarkommen muss und sich im Herbst dadurch schlechter entwickelt. Das macht Kalium zum wichtigsten Nährstoff der Sonnenblume.

Der Phosphorbedarf für eine Tonne Ertrag ist mit 16 kg/ha (Korn) und 32 kg/ha P2O5 (Gesamtbedarf) gering. Kombiniert mit einem sehr hohen P-Aufschlussvermögen kommt die Sonnenblume mit wenig zusätzlichem Phosphordünger aus. Bis zur Blüte wird der Großteil des Phosphors im Stängel eingelagert. Von dort aus findet nach der Blüte über den Korbboden eine starke Umlagerung in die Körner statt. Zudem benötigt die Sonnenblume – ähnlich wie Raps – 20 bis 30 kg/ha Schwefel und 200 bis 400 g/ha Bor.

Wegen der Lager- und Krankheitsgefahr darf man nicht zu viel Stickstoff düngen. Rund 30 bis 40 kg N/ha auf guten Böden mit einer hohen N-Nachlieferung und 80 bis 100 kg N/ha auf humusarmen, leichten Böden reichen für gute Erträge aus – das kommt vielen Anbauern in der aktuellen Preissituation entgegen.

Empfehlungen zur Aussaat

Sonnenblumen können Sie bereits vor Mais säen, sofern die Witterung trocken genug ist. Gegenüber Frost sind die Pflanzen in der Jugendentwicklung nur wenig empfindlich (bis -5°C gibt es keine Probleme). Generell hat die Sonnenblume ein sehr gutes Kompensationsvermögen. Sie benötigt allerdings eine optimale Verteilung der Pflanzen. Daher wird sie nur mit Einzelkornsämaschinen gesät.

Wichtig ist eine optimale Bestandesdichte. Bei unter 5 Pflanzen/m2 nimmt der Korbdurchmesser zu, was die Gefahr des Abknickens erhöht. Stehen die Pflanzen dagegen zu dicht (über 7 Pflanzen pro m2), werden sie länger und der Stängeldurchmesser schmaler – das steigert das Lagerrisiko. Daher sind folgende Saatstärken und Reihenweiten in Abhängigkeit von der Bodenart des Standortes, zu empfehlen:

  • Schwache Böden, Trockenstandort: 5,5 Pflanzen/m² bei einer Reihenweite von 75 cm.
  • Gute Böden, Trockenstandort: 6,5 Pflanzen/m² (Reihenweite ist frei wählbar).
  • Standorte mit sicherer Wasserversorgung: 7,5 Pflanzen/m² bei einer Reihenweite von 37,5 bis 50 cm.

Hinweise zum Pflanzenschutz

Der Fokus des Pflanzenschutzes liegt auf der Unkrautkontrolle. Die Sonnenblumen müssen unkrautfrei sein. Die wichtigste Maßnahme ist die Vorauflaufbehandlung mit Bodenherbiziden. Geeignete Mittel sind z.B. Bandur, Boxer, Stomp oder Spectrum Plus. Auch bei herbizidtoleranten Sorten ist diese Maßnahme immer empfehlenswert.

Leider sind die Wirkungsgrade der Bodenherbizide im Frühjahr nicht immer zufriedenstellend. Eine Nachbehandlung gegen dikotyle Unkräuter ist nur in herbizidtoleranten Sorten möglich und zugelassen. Bei unzureichenden Wirkungsgraden bleibt dann nur noch die mechanische Unkrautregulierung mit der Hacke. Insgesamt lassen sich Sonnenblumen aber sehr gut und intensiv hacken. Daher eignet sich die Kultur auch für den ökologischen Anbau.

In Rapsfruchtfolgen mit erhöhtem Sklerotinia-Druck ist bei feuchter Witterung in der Blüte eine Fungizidbehandlung angeraten. Ist auf feuchten Standorten mit hohem Druck zu rechnen, ist der Anbau wenig anfälliger Sorten (z.B. ES Columbella, NK Delfi oder P64HE118) und die Wahl von weiten Reihenabständen (75 cm) sinnvoll. Wählen Sie unter diesen Bedingungen auch eine niedrige bis mittlere Aussaatstärke, damit der Bestand durchlüften kann.

Im Frühjahr 2022 war vielerorts ein massiver Befall mit Blattläusen zu beobachten, was zu stark deformierten Blättern geführt hat. Eine Bekämpfung mit Kontaktwirkstoffen (Pyrethroiden) zeigte nur einen geringen Erfolg. Regional konnte man über Notfallzulassungen auch systemische Insektizide einsetzen.

Hohe Pflanzenausfälle können Vögel (Tauben, Fasane, Krähen) in der Auflaufphase verursachen. Effektive Methoden gegen Vogelfraß gibt es momentan leider nicht. Teilerfolge lassen sich z.B. mit Vergrämung oder Ablenkfütterungen erreichen.

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