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IÖR-Studie

Sind die Schutzgebiete für Insekten zu klein?

Eine Raumanalyse des Leibniz-Instituts zeigt, dass 440 km² Ackerfläche in Naturschutzgebieten und 1.300 km² in FFH-Gebieten liegen und damit zum Insektenschwund beitragen. Der NABU fordert mehr Pufferzonen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) ergab, dass zum Großteil konventionell bewirtschaftete Ackerflächen in Schutzgebieten liegen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zum Insektensterben führe. Forschende des IÖR konnten mithilfe von Daten des Digitalen Landbedeckungsmodells 2018 (LBM-DE) konkrete Zahlen ermitteln. Dabei kam heraus, dass 440 km² Ackerfläche in Naturschutzgebieten und 1.283 km² in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebiete) liegen. Mehr als 11.000 km der Ackerfläche würden direkt an Naturschutzgebiete grenzen, bei FFH-Gebieten sind es 21.000 km.

Keine Differenzierung zwischen öko und konventionell möglich

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Studien zufolge sei die Anzahl der Insekten in deutschen Naturschutzgebieten in den letzten 30 Jahren um 75 % geschrumpft. Dies führe zu einem Zusammenbruch des Ökosystems und zu einer fehlenden Nahrungsquelle für andere Tiere. Hauptgrund dafür sei laut Experten der Einsatz von “Pestiziden”. Die aktuelle Raumanalyse erlaubet jedoch keine Differenzierung zwischen ökologisch und konventionell bewirtschafteten Flächen. Bekannt sei nur, dass der Anteil von Ökoflächen 2020 unter 10 %, gemessen an der Gesamtnutzungsfläche, betrug. Laut der Studie, die vom NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V) geleitet wird, stellen auch Ackerflächen, die direkt an Schutzgebieten liegen, eine Gefahr dar. Durch den Abdrift von Pflanzenschutzmitteln könnten Insekten ebenfalls gefährdet werden, da sie einen Flugradius von bis zu 2 km haben können. Das zeige eine frühere Raumanalyse des IÖR.

Pufferzonen zwischen Ackerflächen und Naturschutz-Arealen

Aufgrund des größeren Flugradius sei das Untersuchungsgebiet in der aktuellen Raumanalyse erweitert worden. Forschende fanden heraus, dass in einem Radius von 2 km rund 23.200 km² Ackerfläche direkt an Naturschutzgebiete und 63.000 km² an FFH-Gebiete grenzen. Dabei grenzen bei den FFH-Gebieten mehr als 41.600 km² Fläche direkt an oder reichen in diese hinein. Deshalb fordert Lisa Eichler vom IÖR, Pufferzonen um die Schutzgebiete zu schaffen, damit Insekten effektiver vor “Pesitiziden” geschützt werden können. „Würde man bei einem Verbot von Pestiziden eine Pufferzone mit einem Radius von zwei Kilometern berücksichtigen, beträfe dies bei den Naturschutzgebieten weitere rund 31 % und bei den FFH-Gebieten rund 51 % der Gesamtackerfläche Deutschlands" , so Eichler.

Allerdings können die Zahlen für Naturschutz- und FFH-Gebiete nicht addiert werden, da sich beide Kategorien oft überlappen. Laut NABU verdeutlicht die Studie, dass die Schutzgebiete nicht nur zu klein sind, sondern auch kaum miteinander verbunden sind. Um die Artenvielfalt wiederherzustellen fordert der NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum einen ein Netz aus nicht-bewirtschafteten Landschaftselementen wie Hecken und Brachen und zum anderen eine Halbierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, so wie es der Green-Deal vorsieht.

Die Raumanalyse ist Teil des interdisziplinären Forschungsprojekts “Diversität von Insekten in Naturschutz-Arealen“ (DINA), welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Die Originalpublikation finden Sie hier.

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