Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Eiweißplanze

Sojabohnen als profitable Alternative zu Raps und Rübe?

Als zusätzliche Blattfrucht könnte der Sojabohne vor allem in Süddeutschland eine bedeutende Rolle in der Fruchtfolge zukommen. Das zeigen Analysen des Agrarökonomen-Netzwerk agri benchmak Cash Crop.

Lesezeit: 3 Minuten

In den letzten Jahren habe sich in Deutschland die Wirtschaftlichkeit der etablierten Blattfrüchte wie Raps, Kartoffeln und Zuckerüben zum Teil erheblich verschlechtert . Allen voran Raps und die Zuckerrübe, für die wichtige Pflanzenschutzmittel nicht mehr verfügbar sind. Auch der Getreideanbau habe vermehrt mit Herbizidresistenzen zu kämpfen, sodass vielfältigere Fruchtfolgen – insbesondere mit Kulturen, die im Frühjahr ausgesät werden – von zunehmender Bedeutung sind. Vor diesem Hintergrund hat das Netzwerk agri benchmark Cash Crop Perspektiven des Sojaanbaus in Deutschland untersucht.

Sojabohne im Norden noch nicht konkurrenzfähig

Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Als zusätzliche Blattfrucht könnte der Sojabohne perspektivisch eine bedeutende Rolle in der Fruchtfolgen auf deutschen Äckern zukommen – „zumindest südlich einer Linie der Autobahn A2“, heißt es. Daher haben die Experten des Netzwerkes die Wirtschaftlichkeit der Sojabohnen im Vergleich zu etablierten Kulturen mithilfe von Fallstudien in ausgewählten Regionen analysiert. Im Süden Deutschlands seien das Klima und die Marktbedingungen bereits heute so positiv, dass die Sojabohnen ohne Förderung wirtschaftlich attraktiv sind. In den nördlicheren Regionen sind die Bedingungen in der Regel noch etwas schlechter, so dass die Sojabohne dort häufig noch nicht konkurrenzfähig ist.

Bessere Rahmenbedingungen schaffen

Die Potenziale der Sojabohne für eine gesündere Fruchtfolge können laut der Experten nur flächendeckend zum Tragen kommen, wenn sich die Rahmenbedingungen für den Anbau wie folgt verbessern:

  • Ein Grund für die aktuell geringe Wirtschaftlichkeit der Sojabohnen sind die hohen Saatgutkosten von ca. 300 €/ha. Ursache: Aufgrund einer fehlenden Nachbauregelegung wie im Getreide dürfen die Landwirte ausschließlich zertifiziertes Saatgut verwenden. Wenn ein Teil der Ernte für die Aussaat im folgenden Jahr verwendet werden dürfte, würden die gesamten variablen Kosten um ca. 150 €/ha oder mindestens ein Drittel sinken.
  • Transportentfernungen zu Ölmühlen sind bei den derzeit geringen Erntemengen eine Schlüsselherausforderung. Mithilfe von Erzeugergemeinschaften könnten die regionalen Erntemengen erhöht und gebündelt werden. Dadurch gingen die Transaktions- und Transportkosten pro Tonne zurück, so dass sich höhere Hoftorpreise erzielen ließen. Eine vorübergehende staatliche Förderung von Erzeugergemeinschaften – inklusive einer intensivierten Anbauberatung für die landwirtschaftlichen Unternehmen – könnte das Henne-Ei-Problem lösen.
  • Während importierte, nicht-gentechnisch veränderte Sojabohnen einen Aufpreis von ca. 100 €/t erzielen im Vergleich zu GMO-Ware, liegen diese Prämien für inländische Ware in der Regel ca. 50 €/t unter dem rechnerischen Referenzpreis. Daher sind auch steigende Preise und damit eine bessere Wirtschaftlichkeit mittelfristig zu erwarten.

„Wenn Politik, Wirtschaft und Landwirte gemeinsam die Rahmenbedingungen verbessern, wird sich ein breitflächiger Sojaanbau in Deutschland entwickeln“, so die Einschätzung der Agrarökonomen Yelto Zimmer und Thies Böttcher, die am Thünen-Institut in Braunschweig das agri benchmark-Projekt zum Sojaanbau bearbeiten.

Ein umfassenden Bericht zu der Studie lesen Sie hier.

agri benchmark Cash Crop ist ein globales Non-Profit-Netzwerk von Agrarökonomen, das vom Thünen-Institut und global networks koordiniert wird. Sein Ziel ist es, zuverlässige und brauchbare Analysen der wichtigsten Trends in der weltweiten Pflanzenproduktion zu erstellen und für Entscheidungsträger zu verbreiten.

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.