Unsere Autorin: Ursula Furth, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Der vergangene milde Winter und die anhaltend feuchten Bedingungen lassen das Jahr 2024 zu einem wahren Schneckenjahr werden. Für die anstehende Herbstaussaat heißt das, gewarnt zu sein und alles erdenklich Mögliche zu tun, um die Schleimer in den Griff zu bekommen. Anderenfalls kann der Start für Raps und Getreide schwierig werden.
So schädigen Schnecken Raps und Getreide
Schneckenbefall im Raps äußert sich durch abgefressene Keimblätter, unregelmäßig durchlöcherte Laubblätter und angefressene Blattränder. Bei starkem Befall kommt es zum Kahlfraß. Erst ab dem 4. Laubblatt ist der Raps nicht mehr gefährdet.
Beim Getreide treten die stärksten Fraßschäden bereits in der Auflaufphase auf. Betroffen ist vor allem Winterweizen. Die Schnecken fressen direkt nach dem Quellen der Körner am Embryo und den Keimblättern. Damit zerstören sie den Keimling schon im Ansatz. Ungleichmäßige Getreidebestände mit Fehlstellen kennzeichnen dann das Schadbild bis zur Ernte. Die Gefährdungsphase dauert beim Getreide meist nur bis zum 2-Blattstadium.
Bekämpfungsmöglichkeiten
Als vorbeugende Maßnahmen gelten wiederholte Bodenbearbeitungsgänge vor der Saat sowie das Walzen danach. Beides zerstört Hohlräume im Boden, wodurch sich die Schnecken schlechter fortbewegen können und weniger Rückzugsmöglichkeiten finden.
Eine chemische Bekämpfung ist mit den in der Übersicht aufgeführten Mitteln möglich. Vorteilhaft sind Präparate mit einer hohen Anzahl von Körnern je m², dadurch erhöht sich die Chance, dass die Schnecken auf die Köder treffen. Da es sich bei Schneckenkorn um ein Pflanzenschutzmittel handelt, müssen die Streugeräte regelmäßig zur Überprüfung. Um zu schauen, ob eine Bekämpfung notwendig ist, eignen sich spezielle Folien oder feuchte Jutesäcke, die man regelmäßig kontrollieren sollte.