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Langzeitversuch

Ackerfuchsschwanz: Spät gesät ist halb gewonnen

Ein zehnjähriger Versuch zeigt, dass Ackerfuchsschwanz über eine gewisse Zeit mit intensivem Herbizideinsatz zu kontrollieren ist, auf Dauer ackerbauliche Aspekte aber über den Erfolg entscheiden.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Westfälischen Anröchte erprobt Bayer seit 10 Jahren praxisnahe Strategien, mit denen sich der Ackerfuchsschwanzbesatz von Problemflächen auf ein kontrollierbares Maß zurückführen lässt. Auf einer Anfang Juni stattfindenden Berater-Fachtagung wurden der Versuchsaufbau und Ergebnisse aus den letzten Jahren vorgestellt.

Umfangreicher Versuchsaufbau

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Auf der Plattform in Anröchte standen Mais- und Rapsfruchtfolgen im Fokus. In beiden Fruchtfolgen verglich man drei verschiedene Bodenbearbeitungssysteme (Pflug, tief mischend nicht wendend und flach mischend nicht wendend), verschiedene Herbizidstrategien und in der Rapsfruchtfolge zwei Aussaattermine hinsichtlich des Ertrags der Hauptkultur und Bekämpfungserfolg.

„Mit der Herbizid-Maximalstrategie, also möglichst viele verschiedene Wirkmechanismen und Glyphosateinsatz, konnten die pflanzenbaulichen Aspekte lange in den Hintergrund gerückt werden“, so Dirk Kerlen, Entwicklungsmanager bei Bayer CropScience. „Aber um den Populationsdruck und die Resistenzgefahr nachhaltig gering zu halten, bzw. zu bekommen, müssen wir in der Praxis natürlich alle ackerbaulichen Trümpfe ausspielen.“

Je später desto besser

Bei der Kontrolle von Ackerfuchsschwanz ist das als aller erstes eine späte Aussaat. Dies wurde bei der Besichtigung der Versuchsparzellen eindrucksvoll bestätigt. „Von einer Frühsaat Ende September zu einer Normalsaaten um den 10. Oktober bis zu einer Spätsaaten ab dem 20. Oktober können wir die Ackerfuchsschwanzpopulation sicherlich um jeweils 25 bis 30 % reduzieren“, verdeutlichte Andreas Lagemann, Fachberater bei Bayern, die Relevanz des Saattermins.

Fruchtfolgen optimieren

Neben dem Saattermin stellt auch eine ausgeklügelte Fruchtfolge eine effiziente Stellschraube dar. Erweitert man eine reine Winterungen-Fruchtfolge mit Getreide und Raps durch z. B. Mais habe dies gleich zwei Vorteile. Zum einen kommen andere Wirkstoffe mit anderen Wirkmechanismen zum Einsatz (neben den im Raps und Getreide häufig zur Anwendung kommenden ACCase-Hemmern) und man hat die Möglichkeit vor der Aussaat im Frühjahr den im Herbst und über Winter aufgelaufenen Fuchsschwanz chemisch oder mechanisch zu beseitigen.

Andersherum kann es Sinn machen, eine Getreide-Mais-Fruchtfolge durch Raps zu erweitern. Dann könnte man neben den im Getreide und Mais häufig eingesetzten ALS-Hemmern im Raps ACCase-Hemmer einsetzen. Im Raps ergibt sich mit dem Einsatz von Kerb Flo eine weitere Möglichkeit auf einen zusätzlichen Wirkmechanismus zu setzen.

„Je nach bisheriger Ausgestaltung der Fruchtfolge kann es auch Sinn machen, Erbse oder Ackerbohne als weitere Sommerung in die Fruchtfolge aufzunehmen“, ergänzt Kerlen.

Scheinsaat und Ackergras

Viel Diskussionsstoff lieferten die Ansätze der Scheinsaat und der „Sanierung“ mittels Ackergras.

Laut Jule Vorholzer, Market Development Manager Herbizide bei Bayer, ist die Scheinsaat keine Standardempfehlung. Wenn aber ausreichend Zeit zwischen Ernte der Vorfrucht und Aussaat liegt und gute Keimbedingungen herrschen kann mit ihr ein guter Bekämpfungserfolg erzielt werden. Viel der anwesenden Berater stimmten zu, sehen darin aber nur eine gute Lösung so lange Glyphosat erhalten bleibt.

Die von vielen Praktikern als Notmaßnahme angesehene Sanierung einer Fläche mit Ackergras war ebenfalls Untersuchungsgegenstand auf der Fläche in Anröchte. Man hat dort 2018 Welsches Weidelgras ausgesät und nach verschiedenen Standzeiten wieder umgebrochen. Nach aktuellen erkentnissen scheint es so, als hätte eine dreijährige Standzeit den besten Effekt. „Wichtig ist es aber, dass das Weidelgras geerntet wird, bevor es in die generative Phase eintritt“, so Vorholzer und verweist damit auf die Gefahr sich ein weiteres Ungras auf die Flächen zu holen.

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