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Erntebeginn

Spargel sprießt dieses Jahr besonders früh

In Niedersachsen, Hessen, der Pfalz, NRW, Schleswig-Holstein und anderen Regionen hat die Spargelernte begonnen. Ein kleiner Einblick in die Regionen.

Lesezeit: 6 Minuten

Dank des sonnenreichsten März seit Wetteraufzeichnungen kann die Spargelernte dieses Jahr auf trockenen, humosen Standorten und unter dreifacher Folienabdeckung extrem früh beginnen. Der Bauernverband aus Niedersachsen etwa berichtet, dass erste Sorten durch die optimalen Bedingungen nun auf den Markt kommen.

Laut Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer steigen mittlerweile die Erntemengen auf den 5.000 ha großen Spargelflächen rund um Hannover, Nienburg, Lüneburg, Uelzen und dem Osnabrücker Land trotz des Kälteeinbruchs so stark, dass es Ostern ausreichende Mengen für jeden Liebhaber des gesunden Gemüses geben wird.

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Auch die Nachfrage sei bisher sehr gut. Neben den hohen Düngerkosten müssten die Landwirte aber mit der unverhältnismäßig starken Erhöhung des Mindestlohns im kommenden Oktober eine Lohnsteigerung von 25 % innerhalb eines Jahres wuppen.

Vom Krieg in der Ukraine seien die Spargelanbauer bislang noch nicht betroffen. Die Saison-Arbeitskräfte kämen zu 60 % aus Rumänien, zu 30 % aus Polen, zu 5 % aus Bulgarien und den Rest teilen sich andere Nationalitäten.

Hessen: Ministerin Hinz eröffnet die Saison

Auch in Hessen wird jetzt Spargel geerntet. Landwirtschaftsministerin Priska Hinz sprach beim Pressetermin auf dem Hof Mager in Weiterstadt die ausländische Konkurrenz an, die schon früh im Jahr ihre Produkte anbietet. Lange Importstrecken seien aber nicht nur schlecht für das Klima, sondern würden auch der Wertschöpfung in der Region schaden.

Aktuell kann laut Hinz nur mithilfe von Folieneinsatz sichergestellt werden, dass regionales Obst und Gemüse gleichzeitig angeboten werden und so mit der Konkurrenz mithalten kann. Ein Problem sei nur der große Folieneinsatz, so die Grüne. Sie verwies in dem Zusammenhang auf die Plastikvermeidungsstrategie gemeinsam mit den Landwirten. Sie freue sich außerdem, dass sich der Arbeitskreis Spargel Südhessen dem Rücknahme- und Recycling-Konzept für Spargelfolie angeschlossen hat.

Was die Kostensteigerungen angeht, so gab Rolf Meinhardt, Vorsitzender des Arbeitskreis Spargel Südhessen, zu bedenken, dass man die Mehrausgaben und höhere Löhne für Erntehelfer nicht 1:1 an die Verbraucher weitergeben könne. "Den Großteil der Mehrkosten werden wir Landwirte schultern müssen. Der Spargelpreis an den Verkaufshäuschen wird aber nicht über 20 € pro Kilogramm klettern. Der Genuss steht im Vordergrund und nicht der Preis.“

„Pfälzer Frühlingsspargel“: Pfalzmarkt eG beginnt so früh wie lange nicht mehr!

So früh wie lange nicht mehr beginnt auch bei Pfalzmarkt eG die Ernte der ersten „Pfälzer Frühlingsspargel“ - es sind etwa drei Wochen eher. Seit Mitte letzter Woche ist das traditionelle Spargelbüro in Mutterstadt besetzt. Die dort ansässigen Marktexperten kümmern sich bis zum Ende der Spargelsaison, dem Johannistag am 24. Juni, ausschließlich um den Verkauf des königlichen Stangengemüses.

Karl Völcker, Leiter des Spargelbüros bei Pfalzmarkt eG sagt: „Passt die Wettervorhersage weiterhin so gut, dann rechnen wir bei unseren 30 Spargelerzeugern bei Pfalzmarkt sehr schnell mit einer Zunahme der Erntemengen. Alles, was die Kulturen jetzt noch brauchen, ist etwas mehr Sonne und Regen!“

Die Anbaufläche wird 2022 vermutlich auf dem Vorjahresniveau von etwa 650 ha liegen. Da die mehrjährigen Anlagen in den beiden Vorjahren coronabedingt oftmals nicht zu 100 % beerntet wurden, erwartet der Spargelprofi Karl Völcker „sehr gute Erträge“ in der laufenden Saison.

Mit größeren Erntemengen, die dann über die Handelsplattform in Mutterstadt bundesweit an den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) geliefert werden, rechnet Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Gemüse – immer vorausgesetzt das Wetter spielt mit – dann ab Kalenderwoche 14.

Ein Erfolgsbaustein für eine passgenaue Vermarktung ist die Zusammenarbeit mit der Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG (OGZ) in Griesheim. Bei Bedarf werden die Erntemengen bei frischem Freilandspargel tagesaktuell gebündelt. Auf diese Weise können der Appetit der bundesdeutschen Verbraucher und entsprechend große Bestellmengen des LEH bestmöglich bedient werden, heißt es.

Bei Pfalzmarkt eG hat der Anteil von Grünspargel im Anbau wiederum leicht zugenommen. 2021 umfasste dieser etwa 8 % der Anbaufläche bei Spargel. 2022 werden es voraussichtlich 10 % sein. In der abgeschlossenen Saison hatte Pfalzmarkt eG 18 Größensortierungen und Handelsklassen weißer Spargel und vier entsprechende Kategorien bei grünem Spargel im Angebot.

Landgardernte startet im Rheinland

Am letzten Wochenende im März hatten schon die Anbaubetriebe im Westen mit der Ernte des ersten Freilandspargels aus geschütztem Anbau begonnen. „Aufgrund der kalten Nächte sind die Mengen aktuell noch gering. Abhängig von der Witterung wird die Spargelsaison nun aber zunehmend Fahrt aufnehmen“, prognostiziert Alexander Scheufen, Vertriebsleiter Gemüse bei Landgard West.

Ähnlich wie im letzten Jahr haben die Spargelproduzenten am Niederrhein und im Rheinland in der zweiten Märzwoche mit der Ernte der ersten Spargelstangen aus beheiztem Anbau begonnen. Landgard rechnet insgesamt beim deutschen Spargel mit guten Qualitäten und ausreichenden Mengen.

„Ausschlaggebend für den Erfolg der Spargelsaison wird in diesem Jahr sicher der Preis sein“, so Alexander Scheufen. „Aufgrund der gestiegenen Produktionskosten müssen viele Anbaubetriebe einen höheren Verkaufspreis für ihren Spargel erzielen als in den letzten Jahren, um noch wirtschaftlich arbeiten zu können. Es muss für die Konsumenten aber dennoch bezahlbar bleiben."

Die Landwirtschaftskammer NRW berichtet ebenfalls vom Erntebeginn des Gemüses aus Minitunneln. Etwa 350 Spargelbetriebe würden Spargel in ihren Hofläden anbieten. Denn anders als bei vielen anderen Gemüsearten wird der Spargel zu etwa 70% über Marktstände, Fachgeschäfte und in den vielen nordrhein-westfälischen Hofläden verkauft.

SH erwartet Ansturm zu Ostern

Auf einen Ansturm der Verbraucher zum Osterfest bereiten sich die Spargelbauer in Schleswig-Holstein vor. Das Gros der etwa 45 Spargelbauern hofft, in den Hofläden und Ständen heimische Ware in größeren Mengen anbieten zu können, zumal die Temperaturen steigen sollen, informiert die Landwirtschaftskammer.

So oder so wird sich das Warten auf die Ware aus Schleswig-Holstein wieder sehr lohnen. Zwar macht es die Globalisierung der Märkte möglich, dass Verbraucher zu jeder Jahreszeit mit frischem Obst und Gemüse aus den Anbaugebieten der Welt versorgt werden, aber es gibt gute Gründe, sich ganz bewusst dem heimischen Angebot zuzuwenden, so die Kammer und argumentiert:

  • Saisonale Ware wird reif geerntet und hat dadurch den höchsten Gehalt an Vitaminen und wichtigen Inhaltsstoffen.
  • Kurze Transportwege und Lagerzeiten erhalten Frische und Qualität und diese spielen beim Spargel die entscheidende Rolle, besteht das Edelgemüse doch zu
  • 90 % aus Wasser. Spargel ist außerdem kalorienarm und enthält viele Vitamine. Außerdem erhalten kurze Wege nicht nur die Nährstoffe, sondern schonen auch die Umwelt.
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