Das Saatzuchtunternehmen Dr. K.-H. Niehoff wird aller Voraussicht nach die Zusammenarbeit mit der BASF Plant Science zum Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffelsorte Amflora beenden. Ein Vertreter des in Bütow in Mecklenburg-Vorpommern ansässigen und auf Stärkekartoffeln spezialisierten Unternehmens verwies kürzlich auf die Entscheidung von Geschäftsführer Dr. Karl-Heinrich Niehoff, den im März 2010 zunächst für ein Jahr geschlossenen Kooperationsvertrag nicht zu verlängern. Er begründete dies vor allem mit den Protesten und Feldzerstörungen von Gentechnikgegnern.
Die BASF Plant Science nahm die Entscheidung mit Bedauern zu Kenntnis. In der Unternehmenszentrale in Limburgerhof zeigte man sich zudem überrascht von der Entwicklung, auch wenn die Verärgerung über die Aktionen der Gegner bei den Züchtern bereits offenkundig gewesen sei. Pressesprecher Peter Gräve kündigte an, dass die BASF am Anbau festhalten werde: "Wir stehen zu Amflora". Derzeit würden alternative Standorte im In- und Ausland geprüft. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.
Die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Christel Happach-Kasan, nannte das Ende des Amflora-Anbaus in Bütow ein "Armutszeugnis für die Dialogkultur in Deutschland". Sie äußerte die Befürchtung, dass die Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik weiter ins Ausland abwandere. (AgE)