Mit der richtigen Menge Stickstoff zum richtigen Zeitpunkt lassen sich Ertrag und Qualität von Weizen optimieren. In seinem neuen Newsletter geht der Düngemittelhersteller Yara nun auf die Stickstoffgabe zur Schoss- und Kornfüllungsphase ein.
Beim Weizen entscheidet die Höhe des Stickstoff-Angebots vom Schossbeginn bis zum Ährenschieben über die Ährchenanlage sowie die Reduktion der vorhandenen Bestockungstriebe. Während dieser Haupttriebphase muss der Weizen etwa 60 bis 120 Kilogramm Stickstoff pro Hektar aufnehmen.
Zu Beginn der Schossphase weist der Weizen das größte theoretische Ertragspotential (200 bis 250 dt/ha) auf. Dieser theoretisch mögliche Kornertrag nimmt im Laufe des Wachstums stark ab und ist auf die natürliche Triebreduktion zurückzuführen. Während der Schossphase reduziert sich die Triebanzahl von mehr als 1.000 Trieben je Quadratmeter auf standortangepasste 500 bis 600 ährentragende Halme. Bis zum Ährenschieben hat sich die Bestandesdichte fertig entwickelt. Die Reduktion ist abhängig von den Wachstumsbedingungen, dem Krankheitsbefall und auch der Nährstoffversorgung.
Mit gezielter Stickstoff-Düngung die optimale Bestandesdichte erreichen
In der Wachstumsphase ist eine lückenlose und ausreichende Versorgung mit Nährstoffen für die Pflanzen essentiell. In der Schossphase werden 40 bis 50 Prozent der gesamten Stickstoff-Menge aufgenommen. Versuche belegen, dass die tägliche Aufnahmerate in dieser Zeit bei zwei bis dreieinhalb Kilogramm pro Hektar liegt, schreibt Yara weiter. Ziel ist es, die Reduktion so klein wie möglich zu halten und kräftige Triebe mit starken Ähren auszubilden.
Da in der Schossphase eine Differenzierung der Stickstoffaufnahme nach Standort und Ertragshöhe erfolgt, sollte die Menge des aufgenommenen Stickstoffs kontrolliert werden. So kann ein Stickstoff-Mangel rechtzeitig erkannt und einem Ertragsschaden durch gezielte Düngung rechtzeitig vorgebeugt werden. Elegante Lösungen würden hier beispielsweise der Yara N-Tester oder der Yara N-Sensor bieten.
Während einerseits mit anbautechnischen Maßnahmen der Reduktion entgegengesteuert wird, kann es andererseits – besonders in dichten Beständen – sinnvoll sein, die Stickstoff-Gabe zu reduzieren und die Pflanzen sprichwörtlich hungern zu lassen, um eine standortangepasste Bestandesdichte zu erzielen. Eine gezielte Ausdünnung kann beispielsweise zur Vorbeugung von Dürrestress auf trockenen Standorten ratsam sein.
Bedarfsgerechte N-Düngung in der Kornfüllungsphase (Spätdüngung)
Mit Beginn der Milchreife reichert sich das Korn, ausgehend von der Kornkrone, mit Stärke an. Je länger die Kornfüllungszeit andauert, desto größer wird das Weizenkorn. Es ist wichtig, die Stickstoff-Gehalte in der Pflanze daher auch während der Kornfüllungsphase zu überwachen und eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten. So kann sichergestellt werden, dass das Blattwerk nicht vorzeitig altert und so die Kornfüllungszeit verkürzt wird. Durch ausreichende Nährstoffversorgung wird ebenfalls die Reduktion der Körner pro Ähre verhindert und gleichzeitig die Einlagerung von Assimilaten (energiereiche organische Stoffe) in das Korn sowie die Bildung von Rohprotein unterstützt. In dieser Zeit werden bis zu 40 Prozent des gesamten Stickstoffbedarfs aufgenommen.
Das Ertragsziel bestimmt den Düngezeitpunkt
- Um die Ertragshöhe zu fördern, ist die Spätdüngung bereits im Blatthäutchen-Stadium (BBCH 39) respektive zum Grannenspitzen (BBCH 49) durchzuführen. Damit werden Kornzahl pro Ähre und Korngewicht gefördert.
- Die verzögerte Spätdüngung zu Beginn beziehungsweise Mitte des Ähren- bzw. Rispenschiebens (BBCH 51/55) wiederum fördert die Proteineinlagerung.
- Auf unsicheren Standorten mit zum Beispiel Frühsommer-Trockenheit sollte die letzte Stickstoff-Gabe zum Erscheinen des letzten Blattes (BBCH 37 bis 39) vorgezogen werden.