Neonikotinoide werden womöglich über bislang unbekannte Wege in der Umwelt verbreitet. Laut einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der Universität Tokio und der Universität Hokkaido können die Pflanzenschutzmittelwirkstoffe über Niederschläge zumindest in geringen Konzentrationen weiträumig verteilt werden. Veröffentlicht wurde die Studie in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Environmental Monitoring and Contaminants Research“.
Regenwasser analysiert
Die japanischen Forscher analysierten für ihre Studie Regenwasser. 91% der untersuchten Proben wiesen demnach Rückstände von Neonikotinoiden auf. Der am häufigsten nachgewiesene Wirkstoff war dabei Acetamiprid mit einer Durchschnittskonzentration von 0,36 Nanogramm pro Liter, gefolgt von Thiacloprid mit 0,28 Nanogramm pro Liter und Dinotefuran mit 9,52 Nanogramm pro Liter.
Wie in der Studie ausgeführt wird, sei bisher lediglich bekannt gewesen, dass sich trockene Partikel von Neonikotinoiden über die Luft verteilen könnten. Wegen der niedrigen Evaporationsrate der Chemikalien habe zudem bislang vor allem der Eintrag über oberflächlichen Abfluss von landwirtschaftlichen Flächen im Fokus gestanden. Die Forschungsergebnisse zeigten nun, dass auch Niederschläge bei der Verteilung von Neonikotinoiden in Form von geringfügig flüchtigen Stoffen eine Rolle spielen könnten, so die Wissenschaftler.