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Studie: Weltgeschehen hautverantwortlich für Rückgang der Bienenvölker

Das Weltgeschehen, also der Import von Billighonig und die Aufgabe vieler Imker, beeinflusst Bienenvölker stärker als der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das besagt eine aktuelle Studie des Zoologischen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, einer renommierten Adresse in der Honigbienenforschung.

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Das Weltgeschehen, also der Import von Billighonig und die Aufgabe vieler Imker, beeinflusst Bienenvölker stärker als der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das besagt eine aktuelle Studie des Zoologischen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, einer international renommierten Adresse in der Honigbienenforschung.


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Demnach gebe es seit mindestens zehn Jahren ein Massensterben ganzer Bienenvölker. Bislang hieß es, dafür seien Pflanzenschutzmittel, Parasiten, Krankheiten, Klimawandel oder Anbaufehler verantwortlich. In der Folge verbot die EU die Neonicotinoide. Doch nichts von alledem ist offenkundig allein die Ursache für die in manchen Jahren flächendeckenden Bestäubungsverluste in der Landwirtschaft, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus der neuen Studie.


Die beiden Hallenser Biologen Robin Moritz und Silvio Erler hätten sich mit wissenschaftlicher Akribie und der Bereitschaft, riesige Datenberge zu wälzen, dem Bienensterben rund um die Welt gewidmet, vor allem aber auch den deutschen Bienenverlusten in Ost und West. Ihre Recherche galt nicht dem Sterben der Bienen, sondern dem Sterben der Bienenvölker. In den Fokus gerät also der Imker selbst. Die Imkerei, so haben sie in ihrer neuen Arbeit in „Agriculture, Ecosystems & Environment“ festgestellt, hat nach der Wiedervereinigung in den „neuen Bundesländern“ arg Federn lassen müssen. Um 50 % war die Zahl der Bienenvölker eingebrochen.

 

Das seit Jahren anhaltende Bienensterben bedarf den Hallenser Forschern einer dringenden Begriffsschärfung: Bienen sterben, aber gestorben wird im Bienenstaat in durchaus „nachhaltigen Sterberaten“. Will heißen: Pestizide, Schadmilben, Klimawandel und Agrarwüsten mögen manches Bienenvolk zwar so schädigen, dass es nicht über den Winter kommt. Aber erfahrene Imker hätten durchaus die Chance, die Vermehrung ihrer Bienen trotzdem zu sichern. Nur: Die wollen offenbar nicht mehr.

 

Die Zahl der Bienenvölker in Europa ist seit 1989 um sieben Millionen gesunken. Weltweit gibt es zwar 60 % mehr Bienenvölker als vor 50 Jahren, der Bestäubungsbedarf auf Feldern und Obstwiesen ist aber um 300 % gestiegen. Die Lücke wird nicht gefüllt. Grund sei der Import von Billighonig, der vielerorts überhandnimmt nehme und der zu alledem auch noch massenhaft in betrügerischer Absicht als heimisch deklariert wird, berichtet die FAZ aus dem Papier.

 

Die ostdeutschen Imker hätten ihre Bienenvölker also keineswegs im Stich gelassen oder vergiftet. Sie seien wie ihre Bienen nur die Opfer des „Weltgeschehens“ geworden, des Welthandels und der Weltpolitik. Das entlastet den Westen und die Landwirte, heißt es.

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