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Südspanier setzen auf biologische Schädlingsbekämpfung in Solargewächshäusern

Die Landwirte der Solartreibhäuser Südspaniens setzen mit der biologischen Schädlingsbekämpfung durch Konservierung ein wichtiges Zeichen und reagieren auf die wachsende Nachfrage der Verbraucher.

Lesezeit: 4 Minuten

In den Solargewächshäusern Südostspaniens, in denen 75 % des in Europa in den Wintermonaten konsumierten Gemüses angebaut werden, ist die biologische Schädlingsbekämpfung unverzichtbar.

Diese Technik besteht im Wesentlichen aus dem Aussetzen von tierischen Hilfsorganismen (Milben und sog. "guten Insekten"), die die Schädlingspopulationen ("schlechte Insekten") auf einem Niveau halten, das die Kulturen nicht schädigt. Heute ist die Region weltweit führend auf dem Gebiet der biologischen Schädlingsbekämpfung und der nachhaltigen Landwirtschaft, informiert die Firma CuteSolar, die diese Solargewächshäuser anbietet.

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Exkurs: Ein Solargewächshaus unterscheidet sich deutlich von den Produktionsmethoden anderer Gewächshäuser, in denen Heiz- und Beleuchtungssysteme auf Basis fossiler Brennstoffe eingesetzt werden, die bis zu 30 % mehr Energie verbrauchen und dadurch umweltbelastend wirken.

Chemische Mittel wirkten nicht mehr

In der Saison 2007/08 hat die Region einen radikalen Wandel ihrer Anbaumethoden vollzogen. In nur drei Jahren (2007-2010) wurde die biologische Schädlingsbekämpfung in den wichtigsten Kulturen weitgehend etabliert. Im Jahr 2008 wurde sie bereits auf fast 80 % der Anbaufläche eingesetzt. Dieser radikale Wandel hat dazu geführt, dass die Region nicht nur im Mittelmeerraum, sondern weltweit unter nie dagewesenen Nachhaltigkeitsstandards produziert.

Durch den massiven Einsatz der biologischen Schädlingsbekämpfung konnten die schwerwiegenden Einschränkungen, die mit dem Einsatz chemischer Pestizide verbunden sind, überwunden werden, heißt es weiter. Viele von ihnen seien völlig unwirksam geworden, weil die Schädlinge Resistenzen entwickelten. Darüber hinaus hat die wachsende Sorge der Gesellschaft um die Umwelt, die Sicherheit und die Gesundheit von Erzeugern und Verbrauchern zu immer strengeren Vorschriften und Einschränkungen für die chemische Bekämpfung geführt.

Biologische Bekämpfung durch Konservierung

Der zunehmende Einsatz von Hilfsorganismen in Form von freigesetzten Nützlingen und Milben hat sich in den letzten fünf Jahren durch das Aufkommen einer neuen Technik, der biologischen Bekämpfung durch Konservierung, verstärkt, so das Unternehmen weiter.

Zusätzlich zur klassischen Freisetzung würden Wirtspflanzen zwischen die Kulturreihen eingebracht und Hecken einheimischer Pflanzenarten an der Außenseite der Gewächshäuser gepflanzt. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens sei die Erhöhung der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen im gesamten Anbaugebiet.

Spezielle Nützlingszucht

Die Insekten, die in den Solargewächshäusern freigesetzt werden ("nützliche Insekten"), werden von spezialisierten Unternehmen gezüchtet. Dort werden sie zweckmäßig verpackt, um ihre Verteilung auf die Kulturpflanzen zu erleichtern. Neben dieser freigesetzten Fauna spielen zuletzt auch andere nützliche Insektenarten, die spontan in der Umgebung der Betriebe auftauchen, eine sehr wichtige Rolle. In einigen Fällen sind diese Arten entscheidend für die Bekämpfung der wichtigsten Schädlinge.

Um diese Fauna anzulocken und die Bedingungen für die biologische Schädlingsbekämpfung im Allgemeinen zu verbessern, werden verschiedene Pflanzen mit dem alleinigen Zweck aufgestellt, den guten Insekten Schutz und Nahrung zu bieten. Zum Beispiel durch ein reichliches Angebot an Pollen und Nektar in Zeiten, in denen es keine Schädlinge in der Kultur gibt. Zusätzlich zu den Wirtspflanzen für den Innenbereich wurden in den letzten Jahren Hecken aus einheimischer Flora um die Gewächshäuser herum gepflanzt und Tierunterstände gebaut.

Nützlinge wandern automatisch ein

Die biologische Schädlingsbekämpfung durch Konservierung fördert die biologische Vielfalt in der Produktionsumgebung und hat den großen Vorteil, dass sie den nützlichen Insekten ein Ökosystem bietet, in dem sie überleben und ihre Populationen aufrechterhalten können, sobald die Ernte beendet ist, so CuteSolar weiter.

Wenn das Gewächshaus neu bepflanzt wird, wandern die guten Insekten auf natürliche Weise von den äußeren Hecken in die Kulturen ein und beginnen ihre Arbeit zum Schutz vor Schädlingen. Auf diese Weise verringern die Erzeuger ihre Abhängigkeit von Freisetzungen, und die Ansiedlung der guten Insekten in der Kultur wird verbessert.

Darüber hinaus bilden diese Hecken eine erste Barriere, die das Eindringen von Schädlingen in die Gewächshäuser verhindert und die optischen Auswirkungen des in diesen Anlagen verwendeten Kunststoffs verringert.

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