Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Syngenta-Aktionäre wollen Verkauf an Chinesen verhindern

Gerade erst hatte das Schweizer Unternehmen Syngenta das Übernahme-Angebot von Monsanto erfolgreich abgewehrt, da meldet der staatliche chinesische Chemiekonzern Chemchina Interesse an. Nach Informationen von Bloomberg soll der Verwaltungsrat von Syngenta diesmal konkrete Übernahmegespräche unterstützen.

Lesezeit: 3 Minuten

Gerade erst hatte das Schweizer Unternehmen Syngenta das Übernahme-Angebot von Monsanto erfolgreich abgewehrt, da meldet der staatliche chinesische Chemiekonzern Chemchina Interesse an dem weltweit führenden Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut an.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg soll der Verwaltungsrat von Syngenta diesmal konkrete Übernahmegespräche unterstützen. Chemchina hat sich im vergangenen Jahr bereits an Syngenta mit Fusionsgesprächen gewandt, die aber zurückgewiesen wurden. Vor wenigen Wochen haben die Chinesen aber einen weiteren Anlauf gestartet. In Branchenkreisen heißt es, Chemchina würde rund 44 Mrd. Dollar für die Übernahme des Konzern mit rund 15 Mrd. Dollar Jahresumsatz auf den Tisch legen.


Nun könnte die Syngenta-Führung auch diese Avancen wieder zurückweisen, aber die Karten sind diesmal anders verteilt, schreibt dazu das Handelsblatt. So habe Verwaltungsratschef Michel Demaré den Mitarbeitern und Aktionären kurz vor Weihnachten bereits mitgeteilt, dass ein Alleingang der Firma kaum noch durchzuhalten sei, wolle man den Erwartungen der Investoren gerecht werden.


Wachstum aus eigener Kraft sei nur begrenzt möglich, deutet die Zeitung diese Aussagen. Und da in der Agrochemie das große Fusionsfieber ausgebrochen ist, wolle offenbar auch Syngenta dabei sein.  „Wenn sich unsere Konkurrenten zusammenschließen und wir außen vor bleiben, dann steigt der Druck auf uns. Daher müssen wir alle unsere Optionen prüfen“, sagt Demaré. Dazu spreche man über Fusionen – nicht nur, aber auch mit den Chinesen.


Brandbrief an den Verwaltungsrat


Doch diese Option will ein Teil der Syngenta-Aktionäre verhindern, so das Handelsblatt weiter. In einem Brandbrief in der „Baseler Zeitung“ fordert Folke Rauscher, Geschäftsführer der „Vereinigung kritischer Syngenta-Aktionäre“, den Rücktritt des kompletten Verwaltungsrates. Die oberste Führung des Agrarchemiekonzerns habe den Glauben an ein Überleben als unabhängiges Unternehmen aufgegeben, könne aber auch keine Alternativen vorweisen, schreibt Rauscher.


„Der gegenwärtige Verwaltungsrat könnte sich ein letztes Mal um Syngenta verdient machen, wenn er den nötigen Wechsel selber einleiten würde“, heißt es in dem Beitrag weiter. "Tut er das nicht, werden die Aktionäre einen solchen herbeiführen", droht Rauscher mit Blick auf die kommende Syngenta-Generalversammlung. Die Vereinigung hat nur rund ein Prozent der Syngenta-Aktonäre hinter sich. Doch den Missmut über die Situation bei den Schweizern teilen viel mehr Investoren.  


Syngenta verharrt im Schwebezustand


Laut der Zeitung steht Syngenta derzeit ohne klare Perspektive da, auch Mitarbeiter würden diesen Schwebezustand beklagen. Viele Investoren seien sauer wegen der abgesagten Fusion mit Monsanto. Als Konsequenz musste CEO Mike Mack im Herbst zurücktreten. Bis heute ist der Chefposten bei den Schweizern unbesetzt. Die Geschäfte führt Finanzchef John Ramsay als Interims-CEO, Verwaltungsratspräsident Demaré vertritt das Unternehmen nach außen. Er hält einen Verkauf an die Chemchina für machbar: China sei ein ernsthafter Partner und müsse bei Analyse aller Optionen für Syngenta einbezogen werden, sagt er.


Aktionärsvertreter Rauscher kritisiert die Gespräche mit den Chinesen dagegen scharf. Es sei fraglich, ob der Verwaltungsrat die Konsequenzen einer Verstaatlichung durch einen Verkauf an ein Staatsunternehmen eines kommunistischen Landes zu Ende gedacht habe. „Für uns langfristige Aktionäre ist zwar ein hoher Unternehmenswert wichtig, aber andere strategische, für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens entscheidende Werte sind es ebenso.“


Bis zum 8. Februar soll eine Entscheidung gefallen sein.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.