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Düngerecht: Taube für Systemwechsel, WLV für Beibehaltung

Prof. Taube fordert einen Systemwechsel mit ambitionierten Grenzwerten in der neuen Stoffstrombilanzverordnung 2021 für alle Betriebe. Buchführungsverbände müssten die Stoffstromdaten für N und P zusammenstellen können. Der WLV kündigt dagegen an,massiv gegen die existenzbedrohenden Vorschläge der Bundesregierung vorzugehen.

Lesezeit: 4 Minuten

Für nicht ausreichend hält der Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Universität Kiel, Prof. Friedhelm Taube, die geplanten Änderungen der Düngeverordnung. Zwar seien die Vorschläge des Bundeslandwirtschaftsministeriums „in der Sache größtenteils begrüßenswert“. Sie könnten jedoch nur ein erster Schritt sein, weil die Kontrolle auch der nun vorgesehenen Maßnahmen kaum effizient in der Fläche umzusetzen sei, erklärte Taube.

Der Wissenschaftler plädiert für einen Systemwechsel mit ambitionierten Grenzwerten in der neuen Stoffstrombilanzverordnung 2021 für alle Betriebe. Dies sei die Voraussetzung, dass der Staat die Betriebe effizient und mit geringem bürokratischem Aufwand für die Betriebsleiter kontrollieren könne. Im Idealfall würden Taube zufolge die Buchführungsverbände in die Lage versetzt, die Stoffstromdaten für Stickstoff und Phosphor zusammenzustellen und die resultierenden Bilanzen auf der Basis von Lieferscheinen direkt an die Kontrollbehörden zu melden.

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Taube hält einen solchen Systemwechsel im Sinne der Dokumentation guter fachlicher Praxis für geboten, „um das Politikversagen der letzten zehn Jahre in diesem Bereich zu beenden“. Zudem benötigten die landwirtschaftlichen Betrieben Planungssicherheit, die im Einklang mit den weiteren aktuell umzusetzenden EU-Umweltvorgaben etwa in den Bereichen Luftschadstoffe, Meeresschutz und Klimaschutz wirtschaften. „Wer Geld vom Staat über die Erste Säule erhält, dem kann zugemutet werden, dass er seine Nährstoffflüsse so dokumentiert, dass die Kosten für den Staat minimiert werden“, erklärte der Institutsleiter.

An den Deutschen Bauernverband (DBV) appellierte Taube, die Vorschläge zur Anpassung der Düngeverordnung uneingeschränkt anzuerkennen. Inzwischen zeige sich, dass die Verwässerung vieler Vorschriften zur Novelle der Düngeverordnung 2017 und der Stoffstrombilanzverordnung falsch gewesen sei. Im Ergebnis sei in beiden Regelwerken „nicht mehr viel übrig geblieben von einer guten fachlichen Praxis der Düngung, wie sie an Hochschulen gelehrt wird“.

WLV: "Geplante Verschärfung des Düngerechts vernichtet Existenzen!"

Mit massiver Kritik und offenem Unverständnis reagieren die Bauern in Westfalen-Lippe auf die jüngsten Vorschläge der Bundesregierung zur erneuten Verschärfung des Düngerechts für landwirtschaftliche Betriebe.

„Die Reaktionen der Bauernfamilien auf die Inhalte sowie die Art und Weise, in der ein ganzer Wirtschaftszweig hier mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt wird, reichen von Kopfschütteln über Fassungslosigkeit bis zu offener Wut. Auch für uns Landwirte ist der Schutz des Grundwassers ein wichtiges Anliegen. Was wir hier allerdings erleben, verschlägt einem die Sprache. Dies ist so nicht akzeptabel!“, fasst WLV-Präsident Johannes Röring die Stimmung zusammen.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband sieht vor allem im geplanten Verbot der Herbstdüngung und der pauschalen Absenkung der maximal erlaubten Düngerausbringung um 20 Prozent fachlich nicht zu rechtfertigende und damit völlig überzogene Maßnahmen. Sollten diese Vorschläge umgesetzt werden, müssten viele landwirtschaftliche Betriebe ihre Tierhaltung deutlich verringern und würden diese mit großer Wahrscheinlichkeit als nicht mehr rentabel aufgeben.

„Hier geht es erkennbar um eine Dezimierung der Tierhaltung mit der Brechstange. Dies ist politisch verantwortungslos und wird auch nicht dadurch besser, dass man es pauschal damit begründet, anders wäre der Wasserschutz nicht zu gewährleisten. Landwirtschaft und Wasserwerke kooperieren in weiten Teilen von Westfalen-Lippe seit Jahren tadellos und nachweislich mit Erfolg. Wo es lokal Probleme gibt, muss nachgebessert werden, sind weitere Einschränkungen bei der Ausbringung unvermeidlich. Dies wird auch von der Landwirtschaft mitgetragen und unterstützt. Die jetzigen Vorschläge sind jedoch maßlos und zerstören unter den Landwirten jegliches Vertrauen in die Politik“, ergänzten Wilhelm Brüggemeier und Hubertus Beringmeier, Sprecher des WLV für die Bereiche der Schweine- und Rinderhaltung.

Der Vorstand des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands hat in einer Sondersitzung beschlossen, in den nächsten Wochen und Monaten massiv gegen die existenzbedrohenden Vorschläge der Bundesregierung vorzugehen.

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