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Einigung?

Thüringen schließt Einsatz von Mäuseködern nicht mehr aus

In Thüringen herrscht eine massive Mäuseplage. Aus Sorge, dem Feldhamster zu schaden, hatte das grüne Umweltministerium den Einsatz von Giftködern bislang abgelehnt. Jetzt gibt es einen Vorschlag.

Lesezeit: 3 Minuten

Aufgrund der enormen Mäuseschäden auf landwirtschaftlichen Flächen in Thüringen fordern die Landwirte nun mit Nachdruck eine Ausnahmeerlaubnis für den Einsatz von Giftködern.

Nach Informationen des MDR geht das Thüringer Umweltministerium nun auf die Bauern zu und rückt von einem strikten Verbot ab. Staatssekretär Olaf Möller halte den Einsatz der Köder unter Auflagen für denkbar, sofern man den Artenschutz etwa für Feldhamster und Greifvögel im Blick habe. So könnten landesweit etwa 100 Gutachter bestellt werden, die die Flächen mit Feldhamstern identifizieren – wo keine sind, würden die Mittel erlaubt, heißt es.

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Vorausgegangen war ein Streit innerhalb der rot-rot-grünen Landesregierung, heißt es: Das Umweltministerium leiten die Grünen, das Landwirtschaftsministerium die Linken. Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kritisiert dagegen, das Umweltministerium spiele auf Zeit. Der Einsatz der Gutachter dauere viel zu lange und helfe den Landwirten in ihrer akuten Not nicht. Naturschützer sind generell gegen den Einsatz und warnen vor einem Ende der Feldhamsterpopulation.

Wie aktuell sind die Zahlen?

Zuvor hatte die CDU bereits behauptet, die Bekämpfung der Mäuseplage basiere auf Hamsternachweisen von 1990. Wegen solch einer Datenbasis dürfe die Mäusebekämpfung nicht scheitern, sagte der landwirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Marcus Malsch. Es sei wichtig, die Hamsterschutzgebiete zu aktualisieren, um die tatsächlichen Vorkommen und Verbreitungsgebiete realistisch bewerten zu können.

Das sei falsch, kontert das Thüringer Umweltministeriums. Die oberste Naturschutzbehörde habe nie eine bessere Übersicht für die Vorkommen gehabt als heute. Allein in den letzten drei Jahren habe das Ministerium 118.000 Euro investiert, um die Populationen in 35 Schwerpunktgebieten zu erfassen, zitiert der MDR die Beamten. Außerdem liege ein aktueller FFH-Bericht von 2019 vor, der alle sechs Jahre erneuert werden müsse und die Vorkommen aus den letzten zwölf Jahren einbeziehe.

Projektförderung „Feldhamsterland“ um eine halbe Million Euro erhöht

Schnellere Unterstützung erhält dagegen der Naturschutz. Das Projekt "Feldhamsterland" in Thüringen darf sich über zusätzliche Fördergelder in Höhe von 509.414 € freuen. Das Bundesamt für Naturschutz und das Thüringer Umweltministerium haben die Mittel aufgestockt. Das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt entwickelt Maßnahmen, mit denen das Aussterben des Feldmasters in Deutschland verhindert werden soll.

Hierfür werde in den Feldhamster-Schwerpunktregionen mit Hilfe von Ehrenamtlichen nach verbliebenen Populationen gesucht und dann gemeinsam mit den Landwirten vor Ort Schutzmaßnahmen umgesetzt. Die Ressonanz bei den Landwirten sei gut, so Magdalena Werner, Regionalkoordinatorin in Thüringen, laut dem Bauernverband.

Dem Feldhamster fehlt es vor allem an Deckung und Nahrung. Getreidestreifen, die nicht geerntet werden und spezielle Saatmischungen für Hamsterschutzstreifen schaffen hier Abhilfe. Neben dem Feldhamster profitieren viele weitere Arten von den Maßnahmen. Die Kosten werden den landwirtschaftlichen Betrieben ersetzt.

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