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Beschränkter Giftködereinsatz

Thüringer Bauern befürchten große Ernteeinbußen wegen Mäuseplage

Entlang der A4 und im Thüringer Becken gibt es eine massive Mäuseplage im Getreide. Bauern rechnen mit bis zu 40 % Einbußen und fordern Ausnahmen zum Einsatz von Giftködern.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirte in Thüringen machen sich ernste Sorgen, dass die diesjährige Getreideernte wegen der Feldmausplage geringer ausfallen könnte. In diesem Somme habe das Land die schlimmste Plage seit Jahren erlebt, berichtet der MDR.

Das kann auch Lars Fliege, Chef der Agrargesellschaft Pfiffelbach im Weimarer Land, bestätigen. Dem Sender zeigte er eine Weizenfläche, die große Kahlstellen ohne Halme aufweist. Er rechnet mit 30 bis 40 % Ausfällen für die Ernte 2020. Vor allem im Weizen. Er habe praktisch zuschauen können, wie das Getreide weniger wird. „Wir verlieren zurzeit pro Tag rund drei Dezi-Tonnen", sagte er dem MDR.

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Fliege, der auch Vize-Präsident des Thüringer Bauernverbandes ist, bereite die Mäuseplage auch deshalb Sorgen, weil die Erträge wegen der Dürre im Frühjahr ohnehin nicht üppig ausfallen werden.

Nach Angaben des Thüringer Landwirtschaftsministeriums leiden zurzeit vor allem die Gebiete entlang der Autobahn A4 und im Thüringer Becken unter der Mäuseplage. Diese Regionen sind laut Ministerium deshalb betroffen, weil es hier weniger Niederschläge gibt. Laut Fliege lassen sich daher die Schäden an der Ernte 2020 nicht mehr verhindern. Richtig schlimm werden könnte es aber für die neue Aussaat, die nach der Getreideernte auf die Felder kommt. Winterraps zum Beispiel wird ab Mitte August ausgesät. Für die Mäuse seien die jungen Triebe dann ein Festmahl. Er warnt, dass die Thüringer nächstes Jahr gar keinen Raps ernten könnten, wenn es nicht gelinge, die frische Rapssaat zu schützen. Das wäre nicht nur ein wirtschaftliches Desaster. Auch die Fruchtfolge käme durcheinander, so Fliege.

Maßnahmen seien eine tiefere Bodenbearbeitung, die die Hälfte der Mäuse erreiche. Die andere Hälfte müsse per Giftköder bekämpft werden. Fünf zinkphosphid-haltigen Köder wurden vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zugelassen, sagte er dem Sender weiter. Nicht angewendet werden dürfen die Köder aber in Gebieten, in denen der stark gefährdete Hamster lebt. Sie gibt es aber auch in weiten Teilen Mittelthüringens. Der Bauernverband drängt daher auf eine Ausnahmerlaubnis für den Einsatz der Giftköder. "Wir hoffen einfach, dass die Politik uns hier unterstützt", sagt Verbands-Vize Fliege. "Und dass das Thüringer Landwirtschaftsministerium beim BVL für eine Ausnahmeregelung für die zeitlich befristete Ausbringung von Ködern kämpft."

Nach MDR-Informationen sucht auch das Landwirtschaftsministerium nach Wegen zur Bekämpfung der Mäuseplage im Freistaat. Aktuell werde mit dem Thüringer Umweltministerium darüber beraten, ob und wie die Hamster-Schutz-Flächen reduziert werden könnten. Auf diese Weise sollen die Flächen erweitert werden, auf denen die Mäuse-Giftköder ausgebracht werden dürfen. Ein Ergebnis liegt hier laut Agrarressort noch nicht vor.

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