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Düngeverordnung

Trockengebiete bei Ausweisung von Roten Gebieten nicht benachteiligen

Die ostdeutschen Bauernverbände fordern Änderungen am vorliegenden Entwurf einer Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) des Bundes zur Ausweisung nitratbelasteter und eutrophierter Gebiete.

Lesezeit: 3 Minuten

Es sei notwendig, Trockengebiete in der Vorlage stärker zu berücksichtigen als bislang vorgesehen, heißt es in einem Schreiben der Verbandspräsidenten der neuen Länder an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Darin warnen die Präsidenten vor einer ungerechtfertigten Benachteiligung aufgrund zufälliger klimatischer Bedingungen.

Ihren Angaben zufolge lässt der bisherige AVV-Entwurf die besonderen geographischen und klimatischen Gegebenheiten der östlichen Bundesländer als Trockenregionen unberücksichtigt. Diese seien geprägt von großen Gebieten mit Niederschlägen unter 500 mm im langjährigen Jahresmittel sowie einer negativen klimatischen Wasserbilanz. Damit verdunste mehr Wasser als es Niederschläge gebe. Der Modellierungsansatz des Bundeslandwirtschaftsministeriums beziehe sich jedoch auf das Sickerwasser, also das tatsächlich den Boden durchdringende Wasser. Bei einer negativen klimatischen Wasserbilanz fehle dieses Wasser nahezu, mit dem Risiko hoher modellierter Nitratkonzentratione im Sickerwasser. Als Folge befürchten die Verbände die Ausweisung großflächiger Roter Gebiete mit starken Restriktionen bei der Bewirtschaftung.

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Schlüsselfunktion beim Wasserschutz

Der Präsident vom Landvolk Niedersachsen, Albert Schulte to Brinke, nannte als Hauptkritikpunkte an der AVV eine nicht ausreichende Messstellendichte von nur einer Messstelle je 50 km2 sowie ein unzureichend berücksichtigter Nitratabbau im Boden vor Eintritt des Sickerwassers ins Grundwasser bei der Kulissenerarbeitung.Angesichts der großen Bedeutung, die dem Ergebnis jeder einzelnenMessstelle bei der Festlegung der Düngeauflagen in den Roten Gebieten zukomme, müsse deren Aussagekraft „absolut unangreifbar“ sein. Dem Messnetz komme eine Schlüsselfunktion im Rahmen des Wasserschutzes zu, betonte Schulte to Brinke. Den im Nitratbericht 2020 verzeichneten positiven Trend in der Gewässerbelastung wertet der Landvolk-Präsident als Beleg, dass „übertriebener Aktionismus“ im Gewässerschutz nicht angebracht sei. „Man kann in der Landwirtschaft nicht einfach den Hebel umlegen, und schon geht alles sofort in die andere Richtung“, so Schulte to Brinke. Den Landwirten und Tierhaltern müsse beim Umbau zu einer nachhaltigen Landwirtschaft die notwendige Zeit eingeräumt werden. Klar sei, „wir Landwirte stehen zu unserer Verantwortung für den Gewässerschutz“.

Nährstoffkonzentrationen signifikant gesunken

Auch die CSU-Europa-Abgeordnete Marlene Mortler verwies vergangene Woche auf den positiven Trend beim Gewässerschutz. „Im Grundwasser sowie in Flüssen, Seen undMeeren sind die Nährstoffkonzentrationen signifikant gesunken“, erklärte die Agrarpolitikerin anlässlich der Veröffentlichung des Nitratberichts 2020 von Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium. Mortler leitet daraus eine deutliche Verbesserung beim Gewässerschutz ab. Ein Rückgang sei ins besondere dort zu verzeichnen, wo gemäß der Nitratrichtlinie die Schwellenwerte überschritten werden: „Wir sind also auf demWeg in die richtige Richtung.“ Die Parlamentarierin warnt angesichts der Ergebnisse davor, weiterhin die Schuld für die Verunreinigung der Gewässer allein den Landwirten zuzuschieben. „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind sich ihrer Verantwortung für die Natur und den Gewässerschutz bewusst“, so Mortler. Deshalb nutze die Mehrzahl Dünger nur in dem Maße, „wie es wirklich notwendig ist, das heißt nach ordnungsgemäßer Praxis“. Es mache keinen Sinn, „dahingehende Auflagen weiter zu verschärfen“. Vielmehr sollten der CSU-Politikerin zufolge die Grundwassermessstellen in Deutschland kontinuierlich auf ihre Funktionstüchtigkeit und eine geografisch geeignete Lage hin überprüft werden.

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