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Trockenheit: Drainageabfluss im Feld regulieren

Mit einem einfachen System lässt sich der Drainageabfluss vom Feld individuell steuern und bei Bedarf sogar im Boden aufstauen.

Lesezeit: 3 Minuten

Häufigere und längere Trockenperioden im Frühsommer und Sommer limitieren immer öfter das Ertragspotenzial auf den Feldern. Auch die Niederschläge im Winter sind in vielen Jahren nicht mehr so ergiebig wie zuvor. Gleichzeitig läuft wertvolles Wasser über die Drainage in die Vorflut. Was wäre, wenn man über ein Stauelement im Sammler je nach Bedarf auf drainierten Feldern den Abfluss regulieren könnte? Dann stünden in Trockenperioden mehr pflanzenverfügbares Wasser zur Verfügung. Gleichzeitig reduziert sich der Verlust von Nährstoffen über die Drainagen.

Erste Installation in Deutschland

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Ein Ackerbaubetrieb nahe Gifhorn will es wissen. Anfang April installierte hier Jan Geiger von Geiger agri solution das erste System von Ekodrena in Deutschland. Das in Litauen entwickelte System soll helfen, das Bodenwasser auf den teils beregneten Flächen effizienter zu nutzen. Mittels 15 cm hohen Schiebelementen in einem Regelungsschacht, der am Ende des Sammlers vor dem Vorfluterausfluss eingesetzt wird, lässt sich der Wasserstand auf den Flächen individuell regeln.

Ist zu viel Wasser da, wird eine Leerplatte so eingesetzt, dass die Drainagen wie gewohnt arbeitet und die Befahrbarkeit der Flächen erhalten bleibt. Droht das Bodenwasser zu stark abzusinken, kann man den Abfluss auf individueller Höhe per Hand mit den Schiebeplatten abschiebern. Damit lassen sich mehrerer Hektar kontrollieren. Die Kosten belaufen sich, je nach Länge der Regelungsschachtes auf 1199 bis 1519 € pro Schacht.

Wissenschaftlich begleitet

In Litauen ist dieses System seit 2018 in der Praxis etabliert. Hier wird es mit dem Ziel, die Nährstoffabflüsse in die Ostsee zu reduzieren, mit bis zu 80 % vom Staat gefördert. Das hat dazu geführt, dass sich bereits ca. 100 Betriebe beteiligt haben. Auch die Agrarfakultät der Vytautas Magnus University in Kaunas hat das System 2017 bis 2019 mit Versuchen begleitet. Wie positiv die Effekte ausfallen, hängt stark von den Witterungsbedingungen der einzelnen Jahre ab. Während sich in Litauen im Extremtrockenjahr 2018 in den Versuchen ein statistisch signifikanter Mehrertrag beim Winterweizen von 3,1 – 3,8 t/ha erzielen ließ, lag dieser 2019 bei 1,22 bis 2,93 t/ha. Positiv ist aber auch, dass sich die Nitrat- und Ammoniumkonzentration im Dränwasser um gut 70 % reduzierte. Die größten Effekte sind zu erwarten, wenn die Installation nach der Ernte vorgenommen wird, sodass über den gesamten Winter schon mit der Wasserregulation begonnen werden kann.

Natürlich hängt es neben den Niederschlagsereignissen auch vom Boden ab, wie effektiv das Aufstauen funktioniert. Die Entwickler aus Litauen, die bei der ersten Installation in Deutschland dabei waren, erläutern, dass es nach ihren Erfahrungen bei einem Lehmboden möglich ist, ein Wasservorrat von bis zu drei Monaten aufzustauen, während es bei Sandböden nur bis zu vier Wochen sein können.

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