Die deutschen Bauern haben die Anbaufläche für Futtererbsen im Vergleich zum Erntejahr 2018 ausgedehnt; das Ackerbohnenareal ist leicht geschrumpft. Damit werden zur Ernte 2019 auf knapp 180.000 ha Leguminosen kultiviert, denn zu diesen werden in Deutschland auch Sojabohnen und Süßlupinen gezählt, teilt die UFOP mit.
Als größter Flächenstaat in Deutschland ist Bayern bei den meisten Leguminosen führend, nur bei den Ackerbohnen hat Nordrhein-Westfalen die Nase vorn. Diese werden vor allem in Nord- und Westdeutschland angebaut; neben den genannten Bundesländern auch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen.
Demgegenüber stehen Futtererbsen nach Bayern vor allem in Ostdeutschland. Der Anteil am bundesweiten Futtererbsenanbau beträgt ca. 60 %. Die Futtererbse ist mit deutschlandweit geschätzten 74.400 ha die stärkste Leguminose, gefolgt von 52.200 ha Ackerbohnen. Der Anbau von Soja hat aufgeholt und hat in diesem Jahr mit voraussichtlich 28.000 ha die Süßlupine mit 25.000 ha überholt.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) sieht diese begrüßenswerte Entwicklung in einer zunehmenden Akzeptanz und einem gestiegenen Bewusstsein in der Landwirtschaft begründet. Denn mit Körnerleguminosen könne nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität und somit zur Diversifizierung von Fruchtfolgesystemen geleistet werden, sondern auch zur Schließung der nationalen Eiweißlücke.
Gemessen an anderen Ackerkulturen stehe die Entwicklung jedoch noch am Anfang. Die UFOP erwartet daher, dass mit der im Herbst erwarteten Ackerbaustrategie auch die ökonomischen Grundlagen geschaffen werden für eine nachhaltige Steigerung der Anbaufläche. Wichtig für die Entwicklung einer anbaustimulierenden Nachfrage sei die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten, beispielsweise in der Ernährungswirtschaft.
Nachteile im Ertragsniveau und in der -stabilität sowie in der Eiweiß- bzw. Futterqualität müssten durch eine intensive und öffentlich geförderte Begleitforschung im Bereich der Pflanzenzüchtung beseitigt werden, fordert die UFOP. Die Ackerbaustrategie müsse daher auch ein Förderkonzept umfassen, dass eine gezielte und mit Meilensteinen versehene Entwicklung ermögliche, heißt es.