Meldungen über die Ausweitung der Resistenz bei Rapsschädlingen gegenüber Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide prägen seit langem die Diskussion im deutschen Rapsanbau. Ziele der für die Saison 2021 empfohlenen Insektizidstrategie sind die Eingrenzung der Resistenzentwicklung bei gleichzeitig hinreichendem Bekämpfungserfolg, so die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP).
Für die Rapsglanzkäferbekämpfung im Frühjahr 2021 stehen Insektizide aus unterschiedlichen Wirkstoffgruppen zur Verfügung, die nur gemäß der Zulassung bzw. Genehmigung einzusetzen sind. Dabei muss vor allem folgendes beachtet werden:
- die unbedingte Einhaltung des aktualisierten Bekämpfungsrichtwertes als wichtigstem Baustein einer Resistenzstrategie – erst ab > 10 Käfer/Pflanze wird eine Behandlung empfohlen,
- die ausschließliche Nutzung adäquater Spritztechnologie mit genügend Wasseraufwand und voller Aufwandmenge,
- die strikte Berücksichtigung des Bienenschutzes unter Beachtung der verbindlichen B-Auflagen,
- bei Tankmischungen mit Additiven und/oder Fungiziden kurz vor oder während der Blüte nur solche Mischungen einsetzen, die im Hinblick auf den Bienenschutz geprüft und sicher sind.
Wenn in den Rapsbeständen erste blühende Pflanzen vorhanden sind, können Insektizide wie Avaunt oder Sindoxa mit dem Wirkstoff Indoxacarb aufgrund der B1-Einstufung nicht mehr eingesetzt werden. Bei im Feld vorhandenen Blüten stehen laut UFOP Mospilan/Danjiri und Pyrethroide der Klasse 1 zur Verfügung. Dabei sei zu beachten, dass mit Beginn der Rapsblüte das Schadpotenzial des Rapsglanzkäfers massiv zurückgeht. Bei den einzigen noch zugelassenen B4-Neonikotinoiden mit dem Wirkstoff Acetamiprid ist vom BVL am 12.03.2021 der Einsatzzeitraum auf BBCH 59 des Winterrapses – erste Blütenblätter sichtbar, Blüten noch geschlossen – begrenzt worden. Erste Resistenzen auch gegen diese Wirkstoffgruppe sind beim Rapsglanzkäfer bereits nachgewiesen.
Bekämpfung der Schotenschädlinge
Für die Bekämpfung der Schotenschädlinge sind nach dem Wegfall von Biscaya nur noch Pyrethroide zugelassen. Wegen der Resistenz beim Kohlschotenrüssler sollte sich die Behandlung an der Kohlschotenmücke festmachen, wobei auf das Auftreten von Kohlschotenrüsslern zu achten ist, heißt es. Falls eine Insektizidspritzung notwendig sein sollte, ist diese unabhängig von einer Sklerotiniabekämpfung am Termin des Mückenzuflugs auszurichten, wobei i.d.R. eine Randbehandlung reicht, emphielt die UFOP. Zu Schonung von Schlupfwespen in den Rapsbeständen sollte das nützlingsschonendere Mavrik Vita eingesetzt werden.
Die Union UFOP empfiehlt weiterhin, die NN410-Auflage zu beachten und auch die Ausbringung von nicht bienengefährlich eingestuften B4-Mitteln in die Abendstunden nach 19.00 Uhr zu verlegen, wenn sich die Bienenflugaktivität i.d.R. verringert hat.