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Umfrage ermittelt Schäden durch Neonikotinoidverbot

Viele deutsche Rapsanbauer werten den Zwangsverzicht auf Saatgut, das mit Neonikotinoiden gebeizt ist, als Manko. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Bayer CropScience Deutschland GmbH, die vergangene Woche beim Jahrespressegespräch im belgischen Gent vorgestellt wurden.

Lesezeit: 3 Minuten

Viele deutsche Rapsanbauer werten den Zwangsverzicht auf Saatgut, das mit Neonikotinoiden gebeizt ist, als Manko. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Bayer CropScience Deutschland GmbH, die vergangene Woche beim Jahrespressegespräch im belgischen Gent vorgestellt wurden.


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Von mehr als 1 300 Landwirten, die sich an der Umfrage beteiligten, gaben laut Unternehmensangaben gut 91 % an, dass sich ihre Schadsituation im Raps durch die fehlende Beizung im Herbst 2014 verschlechtert habe. Etwa 72 % der Einsender hätten mehr als 10 % mit dem Erdfloh befallene Pflanzen gemeldet, wobei 2,3 % sogar von Totalausfällen berichtet hätten.


Die Kleine Kohlfliege richtete der Umfrage zufolge in fast 74 % der Betriebe Schäden an. Jeweils 26 % der Landwirte beklagten, dass 10 % bis 20 % beziehungsweise 20 % bis 50 % ihrer Pflanzen von diesem Schädling befallen seien. Weitere 7 % hätten noch größere Schäden verzeichnet.


„Der fehlende insektizide Beizschutz bei der Rapsaussaat im Herbst 2014 hat Spuren hinterlassen. Das eigentliche Ziel, nämlich die Gesundheit der Bienen zu verbessern, wird mit dieser Entscheidung in jedem Fall verfehlt“, monierte Bayer CropScience-Geschäftsführer Dr. Helmut Schramm.


Flächenspritzungen keine Alternative


Die insektizide Beize habe unter praktischen Feldbedingungen keinen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit von Honig- und Wildbienen, stellte Schramm fest. Trotz des von der EU verhängten Anwendungsverbots komme es in diesem Jahr zu verstärkten Winterverlusten bei Bienenvölkern. Ursache sei der starke Befall mit der Varroamilbe.


„Das Verfahren der mehrfachen Flächenspritzungen zur Kontrolle des Rapserdflohs ist keine optimale Lösung und schon gar keine Alternative zur zielgenauen Beizung“, betonte Schramm. Er kündigte an, für die Wiederzulassung der Neonikotinoide kämpfen zu wollen. Die Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam sind seit Dezember 2013 für zunächst zwei Jahre unter anderem als Beizmittel für Rapssaatgut verboten, weil sie im Verdacht stehen, die Bienengesundheit zu gefährden.


Normale Entwicklung


In einem Großflächenversuch, den Bayer CropScience 2013/14 in zwei etwa 65 km2 großen Landschaftsräumen Mecklenburg-Vorpommerns durchführte, fanden die beteiligten Forscher nach Angaben des Unternehmens keine Hinweise darauf, dass Honigbienen, die Große Erdhummel oder die Mauerbiene durch mit Clothianidin gebeiztes Rapssaatgut kurz- oder langfristig beeinträchtigt worden wären.


Wie Dr. Richard Schmuck von der Bayer CropScience AG ausführte, lagen die Rückstandgehalte an Clothianidin in Nektar und Pollen sowie im Honig bei bis zu 1,7 µg/kg. Damit bewege man sich am oberen Rand dessen, was in früheren Untersuchungen an Rückstandwerten ermittelt worden sei. „Wenn diese Anwendung für Bienen problematisch ist, dann müssen wir es hier sehen“, betonte Schmuck. Das sei jedoch nicht der Fall gewesen.


Die Völker und Einzelbienen hätten sich im Laufe der Saison völlig normal entwickelt; auch die Honigproduktion sei nicht beeinträchtigt gewesen. Damit werde bestätigt, was auch die deutschen Bieneninstitute im Verlauf von 20 Jahren erarbeitet hätten. Die Ergebnisse sollen jetzt in die Überprüfung des Neonikotinoidverbots durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) einfließen.


Bayer CropScience-Geschäftsführer Schramm übte Kritik an der EU-Behörde. Die EFSA-Leitlinie zur Risikobewertung für Bienen, das sogenannte Bee Guidance Document, sei ein Beispiel für eine realitätsferne Zulassungspraxis. Um eine einzige Feldstudie nach den Vorstellungen der EFSA durchzuführen, brauche es ein Versuchsareal von 448 km2 - eine Fläche fast doppelt so groß wie Frankfurt am Main oder etwa halb so groß wie Berlin.

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