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Umgang mit Pflanzenschutzmitteln: Passen Sie auf sich auf!

In der Routine des Alltags wird es schnell zur Nebensache – der eigene Schutz beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln (PSM). Dennoch sollte jeder Anwender Wert auf seine persönliche Schutzausrüstung legen. Tipps von Anne-Katrin Rohlmann.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine akute Vergiftung oder Verätzung mit PSM spürt man und behandelt sie unverzüglich. Folgeschäden treten daher kaum auf. Anders ist das bei einer latenten Toxizität, auf die der Körper nicht direkt reagiert. Langfristige Kontaminationen auch mit nur geringen Wirkstoffmengen, können schleichend zu Erkrankungen führen, die oft nicht reversibel sind. Nehmen Sie Ihren Schutz daher ernst und achten Sie darauf, dass Ihre Ausrüstung in einwandfreiem Zustand ist. Seit Anfang 2018 stellt es eine Ordnungswidrigkeit dar, wenn der Kontrolleur bei einer Pflanzenschutzkontrolle feststellt, dass der Anwender die persönliche Schutzausrüstung nicht nutzt.

Im September 2017 trat die neue Richtlinie „Persönliche Schutzausrüstung beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln“ in Kraft. Sie verweist auf ein neues Symbol, das künftig zertifizierte Schutzkleidung kennzeichnet. Die nach alter Richtlinie anerkannte Schutzkleidung erfüllt aber weiterhin die Anforderungen. Dennoch empfiehlt sich ein regelmäßiger Austausch, da die Nutzungsdauer, vor allem von Handschuhen, begrenzt ist.

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Ein komplettes Schutzset kostet 80 bis 100 € (netto). Erhältlich ist es u.a.bei Agravis, Baywa und Landhändlern oder als Direktbezug über die Firmen PM Atem- und Arbeitsschutz (www.pm-atemschutz.de) und Carl Nolte Technik (www.carlnolte.de).

Doch trotz aller Vorsicht können Unfälle passieren. Handeln Sie dann wie folgt:

  • Reinigen Sie die betroffenen Körperstellen mit viel klarem Wasser.
  • Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt, die Notrufstelle unter 112 oder den Giftnotruf: Berlin 030/19240, Bonn 0228/19240, München 089/19240. Wichtig: Nehmen Sie das Etikett des PSMs mit. Darauf finden Sie und der Arzt Hinweise zu Sofortmaßnahmen.
  • Speichern Sie Notfallnummern sicherheitshalber im Smartphone ein.

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Schlepperkabine: Sind die Fenster geschlossen und die Lüftung auf Umluft gestellt, bietet die Kabine einen Grundschutz gegen Spritznebel. Dennoch können Mittel in geringen Konzentrationen eindringen. Den besten Schutz dagegen bieten Überdruckkabinen der Sicherheitsnorm Kategorie 4 (EN 15695-1 und -2). Diese können die persönliche Schutzausrüstung während der Ausbringung ersetzen. Einen Aufkleber mit der Kennzeichnung zur Kategorie finden Sie in der Kabine bzw. der Betriebsanleitung.

Schutzbrille: Sollten Sie, anders als auf dem Foto, kein geschlossenes Befüllsystem (closed transfer system) verwenden, gehört eine dichtschließende Schutzbrille zur persönlichen Schutzausrüstung. Achten Sie beim Kauf auf die DIN-Norm EN 166. Mit ausreichend Abstand zwischen Kopf und Tank reduzieren Sie das Unfallrisiko zusätzlich.

Schutzanzug: Beim Umgang mit PSM ist es wichtig, eine intakte, langärmlige Berufs- bzw. Arbeitskleidung zu tragen. Noch besser ist es, diese durch Schutzanzüge der Norm DIN 32781 oder EN 27065 zu ersetzen. Tipp: Ziehen Sie die Hosenbeine immer über die Stiefel.

Mehrweganzüge haben gegenüber Einweganzügen den Vorteil, dass sie bequemer sind und besser gegen mechanische Belastungen schützen. Nachteilig ist allerdings, dass sie regelmäßig separat gewaschen werden müssen.

Schutzanzüge helfen nur gegen Spray-Drift. Der Umgang mit unverdünnten PSM setzt daher das Tragen einer Schürze (EN 13034) über der Schutzkleidung voraus.

Handschuhe: Hände sind besonders gefährdet. Handschuhe sollten nicht nur Schutz gegen Chemikalien (EN 374) bieten, sondern auch ausreichend mechanisch belastbar sein. Wichtig ist, sie über die Ärmel zu ziehen und vor dem Ausziehen gründlich abzuwaschen. Handschuhe mit Rissen oder porösen Stellen gehören in den Müll.

Sicherheitsschuhe: Ihre Füße schützen Sie durch wasserdichte Arbeitsschuhe oder Gummistiefel (EN 20345).

Geschlossenes Befüllsysteme: Sie ermöglichen es, PSM aus Kanistern und Kleinbehältern kleckerfrei einzufüllen. Abgebildet ist hier das easyFlow-System von agrotop. Die Kanisteradapter passen an alle Gerätetypen. Mit der Spülwasserzuleitung lassen sich leere Kanister direkt spülen.

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