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Forscher bescheinigen Ökolandbau die bessere Klima- und Umweltbilanz

Laut einer Studie der TU München verursacht Ökolandbau bis zu 800 € pro Hektar weniger „Umweltkosten“ als die konventionelle Wirtschaftsweise. Bei 30 % Bio-Anteil wären das 4 Mrd. € pro Jahr.

Lesezeit: 3 Minuten

Die konventionelle Landwirtschaft steht mitunter wegen ihrer Wirkung auf Natur, Umwelt und Klima in der Kritik. Ökolandbau kommt dabei oft besser weg, wobei die niedrigere Produktivität hier nicht vergessen werden darf. Eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Studie der Technischen Universität München hat die Klima- und Umweltleistungen der ökologischen Agrarwirtschaft aber nun beziffert.

„Umweltkosten“ bei Öko geringer

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Auf Grundlage der Studienergebnisse und der angesetzten mittleren Umweltkosten für Stickstoff- und Treibhausgasemissionen errechneten die Forscher um Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen die Einsparungen des Ökolandbaus bei den „Umweltkosten“. Diese Ersparnis beziffert die Studie mit 750 bis 800 € pro Hektar. Hochgerechnet auf das Ziel des Bundes von 30 % Bio bis 2030 würde das eine Kostenminderung von 4 Mrd. € bedeuten.

Weniger Treibhausgas von Ökoflächen

Die Forscher berechneten im ökologischen Pflanzenbau im Vergleich zum konventionellen eine Halbierung der flächenbezogenen Treibhausgasemissionen. Die produktbezogenen THG-Minderungen im ökologischen Pflanzenbau geben sie mit minus 20 % bei Getreideeinheiten bzw. minus 30 % beim Energieertrag an. Dies schließt nach ihrer Darstellung bereits die im Ökolandbau erzielten niedrigeren Erträge ein.

In diesem Zusammenhang vertreten die Autoren der Studie aber die Ansicht, dass die Erträge im ökologischen Pflanzenbau „bei optimaler Nährstoffversorgung „ noch deutlich gesteigert werden können und dann das mittlere Ertragsniveau konventioneller Fruchtfolgen erreichen können.

Fakt ist aber auch, dass die Erträge im Ökolandbau momentan noch deutlich hinter denen im konventionellen Ackerbau hinterherhinken. Damit fällt die Bilanz - gemessen am Input pro erzeugter Tonne - womöglich nicht mehr ganz so positiv aus. Dauerhaft niedrigere Erträge hierzulande könnten unter Umständen auch zu unerwünschten Produktionsverlagerungen ins Ausland führen, wo die Produktionsstandards vielleicht nicht so nachhaltig sind wie in Deutschland oder der EU.

Vorteil durch Verzicht auf Dünger und Agrarchemie

Die Vorteile des Ökolandbaus für Umwelt und Klima beruhen aber auch nach Angaben der Wissenschaftler gerade darauf, dass hier weder mineralische Stickstoffdünger noch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Durch eine flächengebundene Tierhaltung und hohe Stickstoffeffizienz beim Düngen würden Ausgasungen mit Lachgas vermieden - dies jedoch um den Preis geringerer Hektarerträge.

Zudem werde auf Biobetrieben durch die weiten Fruchtfolgen mit verschiedenen Leguminosen mehr Kohlenstoff aus der Luft im Humus des Bodens festgelegt, betonen die Autoren. Die Vorteile bei der Verminderung von Treibhausgasemissionen im ökologischen Pflanzenbau können nach ihrer Analyse sowohl flächen- als auch produktbezogen festgestellt werden.

Ökolandbau konsequent ausbauen

Vor diesem Hintergrund fordern die Studienautoren weitere agrar- und umweltpolitische Maßnahmen, um das Ziel „30 % Anteil des ökologischen Landbaus bis 2030“ zu erreichen. Hierzu sei eine stärkere Förderung des ökologischen Landbaus in der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich – von der Erzeugung der Nahrungsmittel und Rohstoffe in den Landwirtschaftsbetrieben über die Verarbeitung und den Handel bis zu den Konsumenten.

Die Langzeitstudie „Umwelt- und Klimawirkungen des ökologischen Landbaus“ basiert auf Untersuchungsergebnissen im deutschlandweiten Netzwerk der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Pilotbetriebe. Im Forschungsprojekt wurden über zehn Jahre die Klima- und Umweltleistungen von 40 Bio-Betrieben mit denen von 40 konventionellen Höfen verglichen. Aufgenommen wurden auch die Ergebnisse aus Dauerfeldexperimenten.

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