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Unkrautbekämpfung in Mais: Wirkstoffpalette bietet weitreichende Lösungen

Mais reagiert vor allem in der Jugendentwicklung sehr empfindlich auf die Konkurrenz von Unkräutern und -gräsern. Dies gilt insbesondere für leichte, schnell austrocknende Böden und generell für Jahre mit geringen Niederschlägen. Eine wirksame Unkrautbekämpfung ist von daher unerlässlich. Dr.

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Mais reagiert vor allem in der Jugendentwicklung sehr empfindlich auf die Konkurrenz von Unkräutern und -gräsern. Dies gilt insbesondere für leichte, schnell austrocknende Böden und generell für Jahre mit geringen Niederschlägen. Eine wirksame Unkrautbekämpfung ist von daher unerlässlich. Dr. Josef Kuhlmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erläutert in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e. V. (DMK) aktuelle Entwicklungen in der Unkrautbekämpfung.


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Demnach gibt es im Herbizidsektor den Mais betreffend wenig Bewegung. Auch mittelfristig seien keine neuen Wirkstoffe in Sicht. Vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzen bei Unkräutern vor allem gegen ALS-Hemmer gebe das Anlass zur Sorge, so Kuhlmann. Beim Mais sei wie in anderen Kulturen der Trend festzustellen, dass ältere Wirkstoffe entweder in Fertigprodukten oder in Packs neu kombiniert werden.


Die Herbizidpalette für 2017 habe sich von daher nicht wesentlich verändert. Sie biete jedoch auch in schwierigen Situationen weitreichende Lösungen. Sehr entscheidend sei es, so Kuhlmann, bei starkem Unkrautdruck und vor allem frühen Saatterminen günstige Applikationstermine in der Jugendentwicklung des Maises nicht zu verpassen.


Spritzfolgen gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Um optimale Ergebnisse zu erreichen, sollte die erste Behandlung im 2- bis 3-Blatt-Stadium der Kultur mit mindestens 50 % der zugelassenen Aufwandmenge erfolgen. Die gezielte Nachbehandlung im 5- bis 6-Blatt-Stadium ist dann zwingend erforderlich, auch wenn der Bestand noch relativ unkrautfrei erscheint.


Die Einmal-Behandlung hat laut Kuhlmann unter norddeutschen Verhältnissen nach wie vor in Fruchtfolgen mit weniger als 50 % Maisanteil ihre Bedeutung. In Jahren mit hohen Niederschlägen im Juni, wie im vergangenen Jahr, kommen die Bodenherbizide voll zur Geltung und Nachspritzungen sind oft überflüssig. Mit der Option auf nur eine Durchfahrt sollte das 4-Blatt-Stadium der Kultur als optimaler Bekämpfungstermin angestrebt werden. Die empfohlene maximale Aufwandmenge der Herbizidpacks sollte dabei nicht unterschritten werden.


Mit Blick auf den Wasserschutz und eventuelle Probleme mit Wirkstoffen beziehungsweise deren Metaboliten wird in Niedersachsen eine sogenannte Rotation, also der Wechsel zwischen verschiedenen chloracetamidhaltigen und -freien Wirkstoffen, auf Betriebsebene empfohlen. Im Vergleich zum kompletten Verzicht oder einem Verbot bringe die Rotation den Vorteil mit sich, dass die Mittelpalette nicht eingeschränkt werde.


Für die Bekämpfung des Erdmandelgrases ist auch in diesem Jahr eine Sonderzulassung im Splittingverfahren zu erwarten. Wegen des verzettelten Auflaufs des Erdmandelgrases sollte immer eine Doppelbehandlung mit der ersten Anwendung bei 10 bis 15 cm Wuchshöhe in die erste Auflaufwelle des Erdmandelgrases hinein und einer gezielten Nachbehandlung in den nachfolgenden Auflauf gefahren werden.


In Kartoffelanbauregionen bereitet der Durchwuchs Probleme. Die kleinen Knollen können über mehrere Jahre ihre Keimfähigkeit erhalten. Kuhlmann rät dazu, nach der Kartoffelernte auf die wendende Bodenbearbeitung zu verzichten, damit die Knollen dem Frost ausgesetzt bleiben. Nach milden Wintern überlebt ein beträchtlicher Teil der Knollen und bereitet in engen Kartoffelfruchtfolgen große Probleme zum Beispiel als grüne Brücke für Nematoden, Kartoffelkrebs oder Krautfäule. Die besten Bekämpfungsmöglichkeiten bieten sich mit der vorhandenen Mittelpalette im Maisanbau.


Die mechanische Unkrautbekämpfung sei, gemäß Kuhlmann, weiter im Blick zu halten. Trotz neuer technischer Entwicklungen sei sie aber bei rein ökonomischer Betrachtung zurzeit nicht konkurrenzfähig zur chemischen Unkrautbekämpfung. Bei ausreichender finanzieller Förderung vor allem in Wasserschutzgebieten könne sicher eine höhere Akzeptanz in der Praxis geschaffen werden, eventuell auch in Kombination mit dem Herbizideinsatz. 

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