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Unsere Tipps zum Saatgutkauf nach Ende des roten Etiketts

Seit das rote Etikett „Empfohlen für Mittelgebirgslagen“ und die dazugehörige Qualitätssicherung weggefallen sind, ist der Saatgutkauf noch schwieriger. Hier unsere Fachtipps.

Lesezeit: 3 Minuten
      Ob Nachsaat oder Neuanlage, viele Futterbaubetriebe stehen jährlich vor der Frage nach geeignetem Saatgut. Das derzeitige Angebot auf dem Markt ist breit gefächert. Die Auswahl ist noch schwieriger geworden, seitdem das rote Etikett „Empfohlen für Mittelgebirgslagen“ zum 1.1.2020 und die dazugehörige Qualitätssicherung weggefallen sind, wie Katharina Weihrauch vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und Raimund Fisch vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum berichten.

Das Siegel war auch als „roter Aufkleber“ bekannt. Es zeichnete kontrollierte, der offiziellen Mischungs- und Sortenempfehlung der AG Mittelgebirge entsprechende Mischungen als Qualitätsstandardmischungen aus.

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Nun tragen zwar einige Saatgutsäcke auf dem Markt rote Aufkleber, doch diese garantieren nicht wie beim roten Etikett die Mischungszusammensetzung oder gar die enthaltenen Sorten der offiziellen Empfehlung. „Auch die ‚Qualitäts-Standard-Mischungen‘ ohne unser Etikett werden dem Namen nicht immer in der Artenzusammensetzung oder der Sortenwahl gerecht“, so Fisch.

Wie richtig wählen?

Wichtig ist für Landwirte in erster Linie der vegetative Masseertrag – Züchter benötigen hingegen hohe Saatguterträge. „Um den Interessenskonflikt zu lösen, sind unabhängige Empfehlungen durch offizielle Sortenprüfungen und Mischungsvergleiche notwendig“, sagt Weihrauch. Nur die besseren Sorten kommen in die Empfehlung. Sorten, die in der Region nicht geprüft werden, weil sie vom Züchter hierzu nicht angemeldet wurden, können auch nicht in der Region empfohlen werden. Achten Sie beim Einkauf auf Folgendes:

        1. Die Arten- und Sortenzusammensetzung ist auf dem Etikett ausgewiesen. Oft ist das vor allem bei Spezialmischungen, z.B. im Pferdebereich, nicht der Fall. Kann auf Nachfrage auch der Händler keine Auskunft über die Zusammensetzung geben, fehlt es an jeglicher Entscheidungsgrundlage.
        2. Die Mischungsanteile der einzelnen Sorten stehen auf dem Sackanhänger. Negativ fallen sehr geringe Anteile auf, z.B. 0,2%. Manchmal handelt es sich hierbei um nicht empfohlene Sorten, manchmal auch um die einzig empfohlene Sorte. Fragen Sie genau nach! Bezogen auf die jeweilige Art (Wiesenrispe, -lieschgras, Klee etc.) bzw. die Reifegruppe (früh, mittel, spät beim Deutschen Weidelgras) sollten möglichst zwei empfohlene Sorten mit je 50% in der Mischung enthalten sein.
        3. Gutes Saatgut mit empfohlenen Sorten muss nicht teurer sein. Wichtig zu Wissen ist, dass Ausdauer und damit ein sicherer Biomasse-/Blattertrag nicht immer mit einem hohen Samenertrag einhergeht: Wer weniger Ausdauer hat, sorgt für mehr Nachkommen. Dadurch kann es zu hohen Saatstärkeempfehlungen kommen. So sind z.B. 45 kg für Neuanlagen und 20 kg für Nachsaaten rund 50 bis 100% mehr, als es die offizielle Empfehlung vorgibt. Sortenvergleiche zeigen, dass der Ertragsunterschied zwischen der ertragsschwächsten und der -stärksten Sorte oft mehr als 25% ausmachen – das macht umgerechnet 25 statt 20 Ballen/ha. Auf 40 ha ist das ein Unterschied von 200 Ballen. Bei Futterpreisen wie 2018 sind das schnell 10.000 € Mehrertrag in nur einer Vegetation.
        4. Wer früh kauft, hat mehr Auswahl. Die Verfügbarkeit empfohlener Sorten nimmt im Jahresverlauf ab und ist z.B. im September oft deutlich geringer. Darauf muss auch der Handel reagieren und passt ggf. die Mischungszusammensetzung an. Achten Sie also auch beim Nachkauf von Mischungen immer auf den Sackanhänger.

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