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US-Gericht verurteilt Monsanto wegen angeblichem Glyphosat-Krebsrisko

Die Bayer-Tochter Monsanto ist im ersten Prozess in den USA wegen angeblich verschleierter Krebsrisiken des Pflanzenschutzmittels Roundup zu einem Schadenersatz von umgerechnet 289 Mio. € verurteilt worden. Der Krebspatient Dewayne Johnson erhält insgesamt 289 Millionen Dollar (253 Mio Euro) Schadenersatz.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bayer-Tochter Monsanto ist im ersten Prozess in den USA wegen angeblich verschleierter Krebsrisiken des Pflanzenschutzmittels Roundup zu einem Schadenersatz von umgerechnet 289 Mio. € verurteilt worden.


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Eine Geschworenenjury in San Francisco hatte dem Krebspatienten Dewayne Johnson am vergangenen Freitag insgesamt 289 Millionen Dollar (253 Mio Euro) Schadenersatz zugesprochen. Der an Lymphdrüsenkrebs erkrankte Mann Monsanto, der als Hausmeister regelmäßig Roundup einsetzte, macht den US-Konzern für seine Erkrankung verantwortlich. Monsanto habe nicht ausreichend vor den Risiken seines Produkts gewarnt.


Die Geschworenen des Gerichts sahen das genauso und folgten weitgehend der Argumentation der Klägeranwälte. Obwohl es sich nur um einen Einzelfall und keine Sammelklage handelte, ist der Prozessausgang für Bayer und Monsanto eine schwere Hypothek, da es die erste Gerichtsentscheidung überhaupt ist und sie wegweisend für die zahlreichen anderen Verfahren sein könnte.


Monsanto kündigte daher umgehend an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Das Unternehmen ist mit Tausenden ähnlichen US-Klagen konfrontiert. Es weist einen Zusammenhang zwischen Krebs und seinen Produkten zurück.


In der Stellungnahme heißt es, Monsanto habe „Mitgefühl mit Herrn Johnson und seiner Familie“. Die heutige Entscheidung ändere jedoch nichts an der Tatsache, dass mehr als 800 wissenschaftliche Studien und Bewertungen - einschließlich derjenigen der US-Umweltbehörde EPA, der Nationalen Gesundheitsinstitute und anderer Behörden weltweit - den Befund unterstützten, dass Glyphosat nicht krebserregend sei. Man werde das Produkt, welches „seit 40 Jahren sicher in Gebrauch“ sei, auch in Zukunft nachdrücklich verteidigen.


Auch die neue Monsanto-Mutter Bayer verwies auf Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit sowie die jahrzehntelange praktische Erfahrung mit dem Wirkstoff. „Das Urteil steht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, wonach kein Zusammenhang besteht zwischen dem Einsatz von Glyphosat und dem Non-Hodgkin-Lymphom“, sagte ein Bayer-Sprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Als Non-Hodgkin-Lymphome werden mehrere bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems bezeichnet. Der Konzern sei überzeugt, dass Glyphosat „sicher und nicht krebserregend ist."


Tatsächlich ist die Frage, ob Glyphosat zu Krebs führen kann, weiterhin hoch umstritten. Monsanto verweist auf mehr als 800 wissenschaftliche Studien und Gutachten, sowie die U.S. Behörde für Umweltschutz (EPA), das amerikanische National Institute of Health (AHS) und Regulierungsbehörden, die weltweit zu dem Schluss gekommen seien, dass Glyphosat nicht krebserregend. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die europäische Chemikalienagentur (ECHA) hätten dies ebenfalls bestätigt.


Dennoch stufte die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Unkrautvernichter 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ für Menschen ein. Über diese Bewertung wird auch erbittert gestritten. Kritiker halten der IARC auch vor, wie bei anderen Produkten auch keine Differenzierung zwischen "Risiko" und "Gefahr" vorzunehmen und selbst keine eigenen keine eigenen, unabhängigen Studien über den Wirkstoff durchgeführt zu haben.

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