Für eine intensivere Aufklärung der Verbraucher über Lebensmittelsicherheit, die sich aus verschiedenen Anbauverfahren ergibt, hat sich der Leiter der Geschäftseinheit Pflanzenschutz der Monsanto Agrar Deutschland GmbH, Stefan Kocher, ausgesprochen.
In einem Gespräch mit AGRA-EUROPE machte der gelernte Agrarökonom deutlich, dass eine adäquate Bewertung von Restrisiken in der konventionellen und auch in der ökologischen Pflanzenproduktion notwendig sei, um die anhaltende Diskussion zum Pflanzenschutz zu versachlichen.
Hintergrund ist die scharfe Kritik von Seiten mehrerer Nichtregierungsorganisationen (NGOs) am Urteil der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Glyphosat als nicht krebserregend einzustufen. „Seit der EFSA-Veröffentlichung arbeiten NGOs verstärkt mit Polemik und emotionalen Botschaften, in denen ein verzerrtes Bild der Lebensmittelproduktion abgegeben wird“, monierte Kocher. Dem Verbraucher werde immer wieder „die Illusion vorgegaukelt, dass eine hundertprozentige Sicherheit in der Wertschöpfungskette möglich ist“.
Fakt sei jedoch, dass weder in konventionellen noch in ökologischen Herstellungsverfahren mit modernen Analysemethoden eine „Null-Prozent-Garantie“ für Rückstände unerwünschter Stoffe gegeben werden könne. Das belegten beispielsweise auch immer wieder die Nachweise von Tropan-Alkaloidanteilen in Bioprodukten. „Um ein Gesundheitsrisiko auszuschließen, werden Grenzwerte für maximale Expositionsmengen festgelegt, innerhalb derer Stoffe für unseren Körper nicht schädlich sind“, erläuterte der Monsanto-Vertreter. Unter diesem Gesichtspunkt habe die EFSA unter Beteiligung der 28 Mitgliedsstaaten ihren Auftrag, eine risikobasierte Bewertung von Glyphosat vorzunehmen, erfüllt.