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Verbundprojekt „Wirtschaftsdüngermanagement“ soll Nitratüberschüsse senken

Die hohen Nährstoffüberschüsse in vielen Regionen Niedersachsens bereiten der Landwirtschaftskammer und der Politik zunehmend Sorgen. Nach den Nährstoffberichten des Landes würden die Bauern angeblich in dem Land insgesamt rund 80.000 t Stickstoff und bis zu 40.000 t Phosphor über den Bedarf der Pflanzen hinaus düngen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die hohen Nährstoffüberschüsse in vielen Regionen Niedersachsens bereiten der Landwirtschaftskammer und der Politik zunehmend Sorgen. Nach den Nährstoffberichten des Landes würden die Bauern angeblich in dem Land insgesamt rund 80.000 Tonnen Stickstoff und bis zu 40.000 Tonnen Phosphor über den Bedarf der Pflanzen hinaus düngen.


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Aus diesem Grund haben das Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie die Kammer am 6. Oktober 2016 ein Verbundprojekt für nachhaltige Nährstoffkreislaufwirtschaft unter dem Titel „Wirtschaftsdüngermanagement Niedersachsen“ vorgestellt. Das Land fördert das dreijährige Projekt mit rund 900.000 Euro.

 

Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Schwetje stellte unter dem Motto „Wir schaffen das!“ Details vor. So wollen alle Beteiligten durch das Pilotprojekt praktikable Lösungen erarbeiten, um die Abgabe von Wirtschaftsdünger aus den Überschussregionen im Westen Niedersachsens an vieharme Gebiete besser kontrollieren zu können. Ziel sei es, künstlichen Mineraldünger einzusparen und die Nitratbelastung zu reduzieren.

 

Oberstes Ziel sei dabei eine bedarfsgerechte Düngung nach den Vorgaben des neuen Düngerechts zu gewährleisten und gleichzeitig die Ziele des Wasserschutzes in aufnehmenden und abnehmenden Regionen zu sichern, so Schwetje. Und Horst Schörshusen, Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, betonte: „Das Ziel ist, praktikable Optimierungsmöglichkeiten zwischen Ökonomie, Ökologie, Tierwohl und sozialen Aspekten auszuarbeiten.“ Es gebe heute ein Mengen- und ein Verteilproblem bei Stickstoff und Phosphat.

 

Durch die Mithilfe der NährstoffManagement Niedersachsen eG (NMN eG) und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) ist daher auch der Aufbau eines Zertifizierungssystems für die gesamte Logistikschiene im Bereich Wirtschaftsdünger, insbesondere für Gülle-Transporte und Gülle-Börsen, geplant. Unter dieser Voraussetzung sollen zukünftig zugelassene Transporteure nach einheitlichen Standards arbeiten; die Überwachung soll transparenter werden. Die Hoffnung ist außerdem, dass die Dokumentation von Nährstoffgehalten es dem abbringenden Landwirt leichter macht, mineralischen Dünger effektiv und effizient einzusetzen, sodass die auszubringende Menge reduziert wird, erklärten die Ministeriumsvertreter.

 

Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz verdeutlichte, wie wichtig die Zusammenarbeit wäre. Der Handlungsdruck sei sehr hoch. Man dürfe die vorhandenen Probleme nicht in andere Regionen schieben. „Wirtschaftsdüngerverbringung ist sicher nicht die entscheidende Lösung für unsere Nährstoffprobleme in Niedersachsen, aber ein wichtiger Baustein. Und auch dies nur, wenn entsprechend Mineraldünger eingespart wird“, stellte sie klar

 

„Die nächsten Nährstoffberichte zeigen dann, ob unsere Arbeit Früchte trägt“, zeigte sich Kammerpräsident Schwetje zuversichtlich.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde das Motto nochmals aufgegriffen und von den Akteuren zusammengefasst: Wir schaffen das,

  • wenn jeder seine Aufgaben ernsthaft wahrnimmt
  • weil wir geschlossene Nährstoffkreise brauchen
  • wenn Überzeugungsarbeit gerade in aufnehmenden Regionen geleistet wird, damit sie auch über die Vorteile der Umsetzung informiert sind
  • wenn, alle gestellten Fragen offen und ehrlich beantwortet werden
  • wenn wir transparent und lösungsorientiert arbeiten
  • wenn wir die Chance nutzen und zusammen innovativ weiter zu denken


Hintergrund


In Niedersachsen sollen derzeit fast 50 Prozent der Grundwasserkörper, entsprechend 60 Prozent der Landesfläche, zu stark mit Nitrat belastet und damit im „schlechten Zustand“ sein. 80 Prozent der Oberflächengewässer befänden sich in keinem „guten Zustand“, wie ihn die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert, so das Ministerium. Grund dafür seien überwiegend Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Flächen, also durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern, Gärresten und Mineraldüngern. Insgesamt, so weisen es die Nährstoffberichte des Landes aus, würden in Niedersachsen rund 80.000 Tonnen Stickstoff und bis zu 40.000 Tonnen Phosphor über den Bedarf der Pflanzen hinaus gedüngt.

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