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Martin-Luther-Universität Halle

Verhärtete Gentechnikdebatte: Neue Studie sucht Ausweg

Aktuell lehnen 70 % der Bürger den Einsatz gentechnischer Verfahren in der Landwirtschaft ab. Die Wissenschaft ist dagegen absolut überzeugt, dass derartige Eingriffe in das Genom absolut sicher sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Debatte um die Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik ist in Deutschland extrem verhärtet und muss deshalb auf neue Grundlagen gestellt werden, soll deren Nutzung auf mittlere Sicht gesellschaftliche Akzeptanz finden.

So lässt sich eine neue Studie von Forschern um Prof. Ingo Pies von der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle zusammenfassen, die Diskursblockaden in der Gentechnikdiskussion und mögliche Lösungswege analysiert haben.

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Wie Pies feststellt, lehnen aktuell rund 70 % aller Bürger in Deutschland den Einsatz gentechnischer Verfahren in der Landwirtschaft ab. Dem stehe ein weitgehender wissenschaftlicher Konsens gegenüber, wonach derartige Eingriffe in das Genom so sicher seien wie andere Züchtungsmethoden, so der Wirtschaftsethiker. Die Ablehnung werde dabei generell in moralischen Kategorien begründet und mit oft empirisch fragwürdigen Tatsachenbehauptungen unterfüttert.

Gemeinsame Interessen betonen

Dieser „Moralabsolutismus“ ist laut Pies aber nicht nur bei den Gegnern, sondern auch bei den Befürwortern der grünen Gentechnik festzustellen. Erschwert werde der Diskurs zusätzlich durch den Rückzug der meisten auf dem Gebiet tätigen Unternehmen aus Deutschland, so dass letztlich nur die Wissenschaft pro Gentechnik argumentiere. Dies werde von den Gegnern wie Nichtregierungsorganisationen dann oft als „Lobbyismus“ angeprangert.

Einen Ausweg aus dieser Situation bietet nach Einschätzung des Hallenser Wissenschaftlers die Neuausrichtung der Diskussion. Diese müsse viel stärker auf die gemeinsamen Interessen der Gegner und Befürworter abzielen. So bestehe in der Öffentlichkeit Konsens darüber, dass die konventionelle Landwirtschaft ökologischer und der Biolandbau effizienter werden müsse. Grüne Gentechnik biete dazu Antworten.

Verbündete einbinden

Wichtig sei es, in diesem Prozess Verbündete „von der anderen Seite“ einzubinden, hob Pies hervor. Diese gebe es auch beim Thema Gentechnik. So plädierten weltweit namhafte Wissenschaftler, aber auch Organisationen wie die „Progressive Agrarwende“ für den Einsatz gentechnischer Verfahren für einen effizienteren Ökolandbau. Hier gelte es, Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit mit solchen Zweckmäßigkeitsüberlegungen zu begegnen.

Für schlagkräftig hält der Wirtschaftsethiker auch die „Anhebung der Seriositätsstandards“ in der Debatte. Gemeint ist damit beispielsweise nicht nur der Hinweis auf die Vorteile der Gentechnik, sondern vielmehr auch der Hinweis auf die Folgen von deren Nichtanwendung für den Umwelt- und Klimaschutz.

Eine Versachlichung des Diskurses verspricht sich Pies zudem durch sogenannte Überbietungsargumente. So könne man dem Argument, Gentechnik sei schlecht für Kleinbauern, seriöse Studien entgegenhalten, die zum gegenteiligen Ergebnis kämen. Derartige Überbietungsargumente ließen sich - wissenschaftlich begründet - bei nahezu allen Kritikpunkten finden.

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