Momentan ist durch die trockene Witterung das Krankheitsauftreten mit Phoma lingam (Wurzelhals- und Stängelfäule) gering und die Standfestigkeit wird auf natürliche Weise abgesichert.
Daher sollten Sie die Notwendigkeit eines Fungizid-/Wachstumsreglereinsatzes in Ihrem Rapsbestand aktuell kritisch hinterfragen. Die Landwirtschaftskammer NRW sieht momentan großflächig keine Notwendigkeit dieser Maßnahme.
Nur bei Lagergefahr sinnvoll
Lediglich in Beständen mit höherer Lagergefahr erscheint eine Behandlung in den nächsten Tagen angemessen. Dazu zählen weit entwickelte, dichte Bestände mit > 50 Pflanzen/m² auf besten Böden. Zur Behandlung müssen die Pflanzen durchgegrünt sein, Wachstum zeigen und zur stressfreien Wirkung sollten Tagestemperaturen >10° C herrschen, außerdem sollte es nachts frostfrei sein.
Gestaffelt mit abnehmender Einkürzungsleistung können Sie 1,2 l/ha Architekt + Turbo, 0,5 bis 0,7 l/ha Carax, 0,8 bis 1,0 l/ha Tilmor, 0,8 bis 1,0 l/ha Orius nutzen. Haben Sie bereits im Herbst behandelt, sollten Sie einen Wirkstoff-/Produktwechsel vornehmen. Gehen Sie zu aggressiv vor, können durch den Wachstumsreglereinsatz auch Ertragsverluste entstehen.
Besteht die Notwendigkeit, bei der Wuchsregulierung ein Insektizid einzusetzen, müssen Sie auf die Änderung der Bienengefährlichkeitseinstufung bei Mischungen achten.
Achten Sie auf die Borversorgung Ihres Rapses
Raps hat einen hohen Borbedarf. Besonders unter trockenen Witterungsbedingungen kann die Borverfügbarkeit eingeschränkt sein. Versorgen Sie, wenn noch nicht bereits mit einer Überfahrt kombiniert, Ihren Raps mit frischem Bor. Geeignet sind z. B. 1,5 bis 2,0 l/ha Lebosol Bor, 6 bis 7,5 kg/ha BorTop (enthält neben Bor Magnesium und Schwefel) oder auch eine Kombination aus 4 kg/ha BorTop + 5 kg/ha Epso Microtop (enthält neben Bor Magnesium, Schwefel, Mangan).