Die ökologische Anbaufläche in Deutschland stieg 2022 um 66.996 ha. Somit wurden 11,26 % der Flächen in Deutschland 2022 ökologisch bewirtschaftet.
Damit das Ziel von 30 % bis 2030 erreicht werden kann, sollten entsprechend auch speziell für den ökologischen Anbau gezüchtete Sorten zur Verfügung stehen, schreibt die Firma Secobra.
Enormer Zugewinn der ökologischen Anbauflächen für Getreide
In den vergangenen 10 Jahren stieg die ökologisch betriebene Anbaufläche für Getreide um 88,2% und betrug nach Angaben des BÖLW in 2021 in Deutschland 384.000 ha, was wiederum ein Anteil von 21,3% der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche ausmacht.
Die stärkere Unabhängigkeit von politischen Entscheidungen, Unsicherheiten bei der zukünftigen Anwendung von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln und wirtschaftlich stabilere Absatzmärkte würden den ökologischen Anbau für immer mehr Landwirte attraktiv machen, heißt es aus Unterschleißheim.
Da sich die Rahmenbedingungen des ökologischen Getreideanbaus von denen des konventionellen Anbaus unterscheiden, bedürfe es Sorten, welche an die Anforderungen des ökologischen Getreideanbaus angepasst sind.
Insbesondere bei Winterweizen würden die Landwirte von einer stetig ansteigenden Zahl an, für den ökologischen Landbau gezüchteten Sorten profitieren.
Die wichtigen zwischen Unterschiede konventionell und ökologisch
Die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Anbausysteme bewirken unterschiedliche Zuchtziele. Ein wesentlicher Unterschied zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft ist der Einsatz bzw. Verzicht von chemisch synthetischen PSM, Düngemitteln und Wachstumsreglern.
Neben einem breiten Resistenzpaket gegenüber Weizenkrankheiten wie z.B. Gelb-, Braunrost, Septoria tritici und Ährenfusarium müssen Saatgutkrankheiten wie der Weizensteinbrand (Tilletia caries) und Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) berücksichtigt werden.
Da auf chemische Herbizide verzichtet wird, müssen Sorten für den ökologischen Anbau sich schon in frühen Wuchsstadien gegen Beikräuter behaupten. Eine schnelle Jugendentwicklung im Frühjahr sowie hohe Bodendeckungsgrade machen es Beikräutern schwer, erklärt Secobra weiter.
Tendenziell hätten kriechende Wuchstypen, welche stärker bestocken, einen positiven Einfluss auf den Bodendeckungsgrad. Eine planophile Blattstellung sorgt für die Beschattung von Boden und Beikräutern in jeder Wuchsphase der Pflanze.
Mit weniger Dünger klarkommen
Während im ökologischen Anbau mehr Stickstoff organisch gebunden ist und der Pflanze in geringerer Menge frei zur Verfügung steht, kann die konventionelle Landwirtschaft auf synthetische Stickstoffdünger, welche in kurzer Zeit viel Stickstoff freisetzen, zurückgreifen. Durch die geringere Verfügbarkeit an freien Stickstoff, müssen Sorten für den ökologischen Anbau jedoch in der Lage sein, diese geringeren Mengen effizient zu nutzen.
Durch die Ausweisung der roten Gebiete und den politischen Willen, die Auswaschung von Nährstoffen zu reduzieren, rückt die Stickstoffeffizienz nunmehr umso stärker in den Blickwinkel der konventionellen Landwirtschaft. Damit einhergehend ist ein weiteres wichtiges Zuchtziel das Erreichen einer sehr guten Backqualität unter ökologischen Bedingungen.
Horizon 2020 Projekt Ecobreed
Secobra weist in dem Zusammenhang auf seine Sorten für den ökologischen Landbau hin. Heute seien viele weitere Öko-Sorten erfolgreich am Markt etabliert, darunter Wendelin, Blickfang und Rübezahl.
Wendelin sei mittlerweile eine der führenden Sorten im ökologischen Landbau. Mit 23 Partnerorganisationen aus 15 verschiedenen Ländern setzt sich die Secobra Saatzucht GmbH im Rahmen des Ecobreed Projekts für die Verbesserung der Verfügbarkeit von Sorten und Saatgut für den ökologischen Anbau ein. Ein Fokus ist dabei die Entwicklung von Sorten und Zuchtmaterial mit verbesserten Stress-, Krankheitsresistenzen, Ressourceneffizienz und Qualität. Dabei werden gemeinsam mit Landwirten unter ökologischen Bedingungen Sorten und Sortenkandidaten geprüft und evaluiert.
Die aus dem Projekt entstehenden Sorten sollen mit der Handelsmarke „Ecobreed“ gekennzeichnet und für die Landwirte erkenntlich gemacht werden.
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Die ökologische Anbaufläche in Deutschland stieg 2022 um 66.996 ha. Somit wurden 11,26 % der Flächen in Deutschland 2022 ökologisch bewirtschaftet.
Damit das Ziel von 30 % bis 2030 erreicht werden kann, sollten entsprechend auch speziell für den ökologischen Anbau gezüchtete Sorten zur Verfügung stehen, schreibt die Firma Secobra.
Enormer Zugewinn der ökologischen Anbauflächen für Getreide
In den vergangenen 10 Jahren stieg die ökologisch betriebene Anbaufläche für Getreide um 88,2% und betrug nach Angaben des BÖLW in 2021 in Deutschland 384.000 ha, was wiederum ein Anteil von 21,3% der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche ausmacht.
Die stärkere Unabhängigkeit von politischen Entscheidungen, Unsicherheiten bei der zukünftigen Anwendung von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln und wirtschaftlich stabilere Absatzmärkte würden den ökologischen Anbau für immer mehr Landwirte attraktiv machen, heißt es aus Unterschleißheim.
Da sich die Rahmenbedingungen des ökologischen Getreideanbaus von denen des konventionellen Anbaus unterscheiden, bedürfe es Sorten, welche an die Anforderungen des ökologischen Getreideanbaus angepasst sind.
Insbesondere bei Winterweizen würden die Landwirte von einer stetig ansteigenden Zahl an, für den ökologischen Landbau gezüchteten Sorten profitieren.
Die wichtigen zwischen Unterschiede konventionell und ökologisch
Die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Anbausysteme bewirken unterschiedliche Zuchtziele. Ein wesentlicher Unterschied zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft ist der Einsatz bzw. Verzicht von chemisch synthetischen PSM, Düngemitteln und Wachstumsreglern.
Neben einem breiten Resistenzpaket gegenüber Weizenkrankheiten wie z.B. Gelb-, Braunrost, Septoria tritici und Ährenfusarium müssen Saatgutkrankheiten wie der Weizensteinbrand (Tilletia caries) und Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) berücksichtigt werden.
Da auf chemische Herbizide verzichtet wird, müssen Sorten für den ökologischen Anbau sich schon in frühen Wuchsstadien gegen Beikräuter behaupten. Eine schnelle Jugendentwicklung im Frühjahr sowie hohe Bodendeckungsgrade machen es Beikräutern schwer, erklärt Secobra weiter.
Tendenziell hätten kriechende Wuchstypen, welche stärker bestocken, einen positiven Einfluss auf den Bodendeckungsgrad. Eine planophile Blattstellung sorgt für die Beschattung von Boden und Beikräutern in jeder Wuchsphase der Pflanze.
Mit weniger Dünger klarkommen
Während im ökologischen Anbau mehr Stickstoff organisch gebunden ist und der Pflanze in geringerer Menge frei zur Verfügung steht, kann die konventionelle Landwirtschaft auf synthetische Stickstoffdünger, welche in kurzer Zeit viel Stickstoff freisetzen, zurückgreifen. Durch die geringere Verfügbarkeit an freien Stickstoff, müssen Sorten für den ökologischen Anbau jedoch in der Lage sein, diese geringeren Mengen effizient zu nutzen.
Durch die Ausweisung der roten Gebiete und den politischen Willen, die Auswaschung von Nährstoffen zu reduzieren, rückt die Stickstoffeffizienz nunmehr umso stärker in den Blickwinkel der konventionellen Landwirtschaft. Damit einhergehend ist ein weiteres wichtiges Zuchtziel das Erreichen einer sehr guten Backqualität unter ökologischen Bedingungen.
Horizon 2020 Projekt Ecobreed
Secobra weist in dem Zusammenhang auf seine Sorten für den ökologischen Landbau hin. Heute seien viele weitere Öko-Sorten erfolgreich am Markt etabliert, darunter Wendelin, Blickfang und Rübezahl.
Wendelin sei mittlerweile eine der führenden Sorten im ökologischen Landbau. Mit 23 Partnerorganisationen aus 15 verschiedenen Ländern setzt sich die Secobra Saatzucht GmbH im Rahmen des Ecobreed Projekts für die Verbesserung der Verfügbarkeit von Sorten und Saatgut für den ökologischen Anbau ein. Ein Fokus ist dabei die Entwicklung von Sorten und Zuchtmaterial mit verbesserten Stress-, Krankheitsresistenzen, Ressourceneffizienz und Qualität. Dabei werden gemeinsam mit Landwirten unter ökologischen Bedingungen Sorten und Sortenkandidaten geprüft und evaluiert.
Die aus dem Projekt entstehenden Sorten sollen mit der Handelsmarke „Ecobreed“ gekennzeichnet und für die Landwirte erkenntlich gemacht werden.