Klimawandel

Wasser- und Energieversorgung für Gemüseanbauer zukunftsrelevant

Die Grünen verlangen eine stärkere Reglementierung der Bewässerung. Dr. Till Backhaus stellt sich dagegen hinter die sehr besorgten Gemüseanbauer und setzt auf effektive Forschung.

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Die Produktion von Gemüsefreilandkulturen hat in diesem Jahr auch im Norden unter den Witterungsextremen mit langer Trockenheit gelitten und die Produzenten vor große Herausforderungen gestellt.

„Die Absicherung der Wasserversorgung insgesamt und die effiziente Bewässerung der Pflanzen werden daher künftig zu den wichtigsten Fragen im Garten- und Gemüsebau gehören“, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus beim Gemüsefeldbautag in Gülzow-Prüzen.

Die anhaltende Hitze, verbunden mit ausbleibenden Niederschlägen, hat dem Minister zufolge in ganz Europa zu massiven Ernteausfällen geführt. Hinzu komme, dass die Nachfrage nach Freilandgemüse aufgrund der allgemeinen Käuferzurückhaltung in Inflationszeiten sinke, sodass keine auskömmlichen Preise erzielt werden könnten.

Dem gegenüber stünden jedoch steigende Betriebskosten mit dem Ergebnis, dass die Umsatzerlöse in den Keller gingen. Große Sorge bereite der anhaltende Anstieg der Energiepreise, „denn alles was unter Glas produziert werden muss, ist davon betroffen“, so Backhaus. Aber auch darüber hinaus seien die Auswirkungen spürbar, denn die Jungpflanzenanzucht - auch für den Freilandgemüsebau - erfolge in Gewächshäusern.

Die Erzeugerorganisation „Mecklenburger Ernte“ geht davon aus, dass es in den kommenden Jahren Strukturwandel von kleinen Anbaubetrieben hin zu größeren, effizient arbeitenden Einheiten geben wird. Die momentane Situation dürfte diesen Prozess aber noch erheblich beschleunigen.

In Mecklenburg-Vorpommern wirtschaften laut Ministerium derzeit 56 Betriebe im Gemüsebau auf einer Fläche von 2 241 ha; 1992 waren es noch 141 Betriebe mit einer Fläche von 1.050 ha.

Grüne fordern sparsame Bewässerung

Die Grünen hatten unterdessen eine stärkere Reglementierung der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen gefordert. Dort, wo eine Bewässerung im Einzelfall erforderlich sei, müsse sie mit effizienter Technik durchgeführt werden.

In einem Beschluss verweisen die Grünen auf die geplante Bundesleitlinie zur Wasserentnahme, die der öffentlichen Trinkwasserversorgung einen Vorrang einräumen werde. Ergänzend würden Regeln und Kriterien für Prioritäten bei der Wassernutzung für regionale Wasserknappheiten erarbeitet. Mehr dazu in folgender Meldung:

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